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25. Saisonstart der Galerien Frankfurt

Vier Tage für die Kunst

Am kommenden Wochenende dreht sich in Frankfurt alles um die Kunst: Neben dem neuen Kunstfestival „The Frankfurt Art Experience“ laden auch die Frankfurter Galerien zum traditionellen Saisonstart ein.
Bereits zum 25. Mal findet der Saisonstart der Galerien statt, der von der Interessengemeinschaft (IG) der Galerien Frankfurt organisiert wird. Zum Jubiläum gibt es gleich zwei Besonderheiten: Insgesamt 58 Ausstellungsorte sind dieses Jahr dabei – so vielen waren es noch nie. Und noch eine Sache soll dieses Jahr anders sein, denn der Saisonstart ist Partner von dem viertägigen Kunstfestival „The Frankfurt Art Experience“, das ebenfalls vom 6. bis 8. September stattfindet.

Konzeptuelle Fotografie und Malerei

Zwar gibt es für die Ausstellungen keine Themenvorgabe, trotzdem lassen sich zwischen ihnen Verbindungen erkennen. Unter dem Stichwort Konzeptuelle Fotografie und Malerei finden sich beispielsweise bei der Kai Middendorff Galerie Malereien von Christine Gironcoli, die zum Teil auf hundert Jahre alten Stützleinwänden malt. Die Galerie Peter Sillem stellt neue Arbeiten der Künstlerin Laura J. Padgett aus, in denen sie den öffentlichen und privaten Raum untersucht. Der Frage nach Wirklichkeit und Täuschung geht Oliver Boberg in der L.A Galerie Lothar Albrecht nach. Die Orte in Bobergs Fotografien wirken auf den Betrachter wie ein Déjà-vu und zugleich, als würden sie gar nicht existieren. In der Jacky Strenz Galerie stehen Fotografien von Markus Ebner im Fokus, die eine Hommage an Günther Förg darstellen. Die Galerie Wilma Tolkdorf präsentiert die Werkgruppe „Cloppenburg“ aus dem Frühwerk des Künstlers Laurenz Berges. Die Serie „Das Eck“ der Fotografin Andrea Grützner ist bei Schierke Seinecke zu sehen. Der italienische Fotograf Ottavio Sellitti stellt gemeinsam mit dem Maler rhythmisch angelegter Abstraktion Michael Sciam in der Frankfurter Westend Galerie aus.

Medien, Alltag, Gesellschaft

Bärbel Grässlin stellt in ihrer Galerie neue und alte Arbeiten des Künstlers Georg Herold aus. Der ehemalige Professor der Städelschule stellt seine neuen Skulpturen und Malereien früheren Arbeiten aus den 80er-Jahren gegenüber. Die Galerie Jörg Schuhmacher widmet sich ganz dem männlichen Geschlecht. Die Ausstellung „Maskulin – Der Mann in der Kunst“ präsentiert Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen, die zeigen, wie Männlichkeit, Männerbild und Heldentum im Laufe der Epochen immer wieder neu behandelt werden. Die Galerie Greulich stellt mit „Jeder kommt mal dran“ ihren Neuzugang vor: Thomas Erdelmeier. Unter dem Titel „Trending Topics“ zeigt die Galerie Philipp Pflug Contemporary von Tobias Donat eine Werkserie, die soziale, politische, wirtschaftliche wie kulturelle Medienbilder miteinander verwebt. Ralph Zoller setzt sich in seinen Arbeiten mit Bildern von Personen auseinander, die seiner Meinung nach stellvertretend für die Fehler der Gesellschaft am Pranger der Systeme stehen. Gezeigt werden diese in der Galerie Söffing.

Natur

Das Thema Natur spielt momentan auch in der Kunst eine große Rolle. So steht Silke Schmidts „Nightswimming“ in der Christel Wagner Galerie sinnbildlich dafür, sich treiben zu lassen und eins zu werden mit der Natur. Auch in dem Werk von Josef Hirthammer ist das Sujet Natur präsent. Seine Gemälde und Zeichnungen von Blumen, Pflanzen und Samenkapseln werden in der Alp Galleries ausgestellt. Für Katsuhito Nishikawa ist die Natur, ihre Gesetzmäßigkeit und ihre Struktur die oberste Lehrmeisterin, der sich der Mensch, der sich Kunst unterzuordnen und einzufügen haben. Seine Werke sind bei Japan Art – Galerie Friedrich Müller zu sehen. Fragile Papierschnitte, Gemälde und Objekte der Kunstschaffenden Lena van Goedeke stellt die Galerie Bernhard Knaus Fine Art aus. In einer Gruppenausstellung widmen sich verschiedene Künsler dem Thema Zukunft, das von der Galerie Hübner und Hübner vorgegeben wurde. Auch hier wird das Thema Natur sich wiederfinden.

Figur/Körper

Die Galerie von Miller feiert dieses Jahr selbst Jubiläum: Zu ihrem 30-jährigen Bestehen stellt sie 30 Skulpturen und Masken Afrikanischer Kunst aus. Skulpturen werden auch bei der Galerie Rothamel präsentiert: Die Arbeiten von Dana Meyers zeichnen sich durch eine starke Präzision aus. Der Kunstraum Bernusstraße präsentiert Figuren des Bildhauers Hans Scheib, dessen Werk sich auf die Tradition einer expressiven Formensprache gründet. Die Galerie Rundgaenger zeigt mit „Body Forms“ den Körper in der Kunst anhand der Arbeiten dreier Kunstschaffenden: Marion Fink, Sebastian Hosu und Tomás Espinosa. Bei der Galerie Maurer stehen Tilmann Zahns große Papierarbeiten im Mittelpunkt.

Spielarten des Realismus

Die Galerie Lachenmann Art widmet sich zum 25. Saisonstart dem Frankfurter Künstler Deniz Alt. In Alts phantastischen Welten zeigt sich die Aktualität der Thematik seiner Herkunft. In der Schau „Blaue Fähre“ mit Werken der Künstlerin Isabelle Dutoit stehen in der Galerie Leuenroth Tiger, Wölfe und Vögel im Fokus. Die Galerie setzt den Fokus ihrer Ausstellung „Surrealism and Beyond“ auf Max Ernsts Familie und auf sein Verhältnis zu jenen Frauen, die mit ihrer Präsenz auf unterschiedliche Art und Weise einen Einfluss auf sein Leben und seine Kunst ausübten. In der Galerie Mühlfeld und Stohrer wird zum ersten Mal der Münchner Künstler Lukas Frese ausgestellt. Die Galerie Barbara von Stechow präsentiert Malereien von Heiner Meyer. Humorvoll-subversiv ist der Blick, den Hans Ticha auf Gesellschaft und Politik wirft und dabei zu gestaltenden Mitteln der Pop-Art greift. Die Galerie Hanna Bekker vom Rath zeigt eine
Werkauswahl Tichas aus den Jahren 1975 bis 2018.

Zart, virbrierend, abstrahierend, dynamisch

In der Galerie Anita Beckers stehen zwei starke Künstlerinnen im Fokus: Mit Pia Fries und Liat Yossifor widmet sich die Schau der dynamischen Malerei. Unter dem Titel „Die Stille ist auch nur ein Geräusch“ stellt der Künstler Christopher Koch seine Werke in der Galerie Tristan Lorenz aus. Mit „Les rouges“ feiert die Galerie Schamretta die Leinwandfaltungen von Angelika Gilber. Die Künstlerin faltet nach dem Farbauftrag Figurinen in die Leinwand und lässt so die sich ausbreitende Farbe ihre Geschichte erzählen. „Painting After Painting II“ in der Galerie Heike Strelow untersucht die künstlerische Praxis von vier aufstrebenden Malerinnen und Malern, die sich dem Medium Maleri im Bewusstsein für seine zeitgenössische, aber auch für seine historische Bedeutung nähern. Bei der Galerie Berghout werden Arbeiten des Mibegründers der sogenannten heftigen Malerei, Bernd Zimmer, zu sehen sein. Die Galerie Filiale stehen zum zweiten Mal Arbeiten von Stephanie Deuter im Zentrum der Ausstellung.


>> Weitere Ausstellungen sowie Informationen finden Sie unter www.galerien-frankfurt.de/saisonstart/ und www.frankfurtexperience.art/presse
 
Fotogalerie:
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3. September 2019, 09.25 Uhr
Elena Zompi
 
 
 
 
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