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Kulturbranche fordert Perspektiven

Gemeinsam ein Signal senden

Grünes Licht an den Restaurants, bestrahlte Kino-Fassaden, ein Autokorso der Veranstaltungsbranche am Sonntag – Vertreter:innen mehrerer Branchen haben am Wochenende auf ihre derzeitige Lage aufmerksam gemacht. Der Einzelhandel hat für Montagabend eine Aktion geplant.
„Alarmstufe Rot: die Veranstaltungsbranche ist vom Aussterben bedroht.“ – mit Rufen wie diesen zog am Sonntagmittag ein Autokorso durch die Frankfurter Innenstadt. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Veranstaltungsbranche nahmen daran teil, um auf ihre derzeitige Lage hinzuweisen. Dahinter steht die Initiative „Alarmstufe Rot“, die parallel zu Frankfurt noch weitere Demonstrationen in Mainz, Berlin und Erfurt organisiert hatte. Laut den Veranstaltenden sei es nunmehr ein Jahr her, dass die erste Veranstaltung aufgrund des Coronavirus behördlich verboten wurde. Sie kritisieren sowohl die fehlende finanzielle Unterstützung sowie mangelnde Perspektiven. Insgesamt sollen rund 50 Fahrzeuge teilgenommen haben, Start des Korsos war um 12.05 Uhr: Dabei ging es unter anderem quer durch die Innenstadt, nach Sachsenhausen und zurück.

Unter dem Motto „Kino leuchtet“ haben am Sonntagabend zudem bundesweit Kinos ihre Außenfassade beleuchtet. An der Aktion am Vorabend der Berlinale, die in diesem Jahr rein virtuell für die Fachwelt stattfindet, beteiligten sich rund 300 Häuser; in Frankfurt nahmen unter anderem das Orfeos Erben, das Kino des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums (DFF) sowie die Arthouse Kinos Cinema und Harmonie an der Aktion teil. Letzteres hatte seine Gäste und Fans zudem dazu aufgerufen, Fotos mit dem Hashtag #kinoleuchtet einzureichen – diese wurden ebenfalls an die Fassade des Kinos in Sachsenhausen projiziert. Kinos seien durch feste Sitzplatzvergabe und realistische Hygienekonzepte „mit die sichersten Orte“, hieß es seitens der Initiator:innen, nun sei es an der Politik, ein baldiges Öffnungsszenario aufzuzeigen.

Grünes Licht geben

Seit dem Wochenende leuchten auch Restaurants, Bars und Clubs in zahlreichen Frankfurter Stadtteilen in grünem Licht. Dazu aufgerufen hat die Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF), die vor der Bund-Länder-Konferenz am kommenden Mittwoch, dem 3. März, ein Zeichen setzen will. Das Grün stehe dabei symbolisch für die Hoffnung, die die Branche in das Treffen setze, zugleich sei es aber auch ein Appell an die Politik, eine Öffnungsperspektive zu geben. „Wir haben sichere Orte geschaffen, an denen sich Menschen unter strengen Hygiene-Auflagen begegnen können und wir erwarten jetzt von der Politik eine nachvollziehbare und transparente Öffnungsstrategie, die unserer Branche und unseren vielen tausenden Mitarbeitern wieder Hoffnung gibt“, teilte IGF-Vorstand Madjid Djamegari mit.

Laut Initiative beteiligen sich alle der mehr als 100 Mitgliederbetriebe an der Aktion, darunter unter anderem das Vaivai und das Glaubburg Café im Nordend, das naiv und das Gibson in der Innenstadt sowie der Harmonie Pub in Alt-Sachsenhausen. „Wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt“, so IGF-Vorstand und Betreiber der Bar Shuka und des Stanley Diamond, James Ardinast, „aber wir müssen jetzt die Öffnung diskutieren und einen verbindlichen und nachvollziehbaren Fahrplan verabschieden, um die Betriebe vor dem Exodus zu bewahren.“ Die Angst vor dem Konkurs sei bei allen Betroffenen hoch, denn viele würden – auch aufgrund der stockenden Finanzhilfen – weitere Monate nicht überleben. Ein erster Schritt könne die Öffnung der Außenterrassen sein, es brauche aber auch einen verbindlichen Fahrplan, wie und wann es auch für Innenräume in Restaurants, Bars und Clubs weitergehe, heißt es vonseiten des Vorstands.

Einzelhandel: Rotes Licht am Montagabend

Auch seitens des Einzelhandels ist eine Aktion geplant: Mit Einbruch der Dunkelheit wollen zahlreiche Geschäfte und Einkaufszentren gemeinsam am Montagabend ihre Schaufenster oder Fassaden in der Farbe rot erleuchten. Sie fordern ebenfalls eine schnelle Öffnung der Läden. „Die aktuell diskutierten „Click & Meet“-Angebote oder vergleichbare Ideen sind keine Alternative – im Gegenteil“, so Andrea Paul, Center-Managerin des MyZeils. Die Kosten für Personal und Ladenbetrieb seien zumeist höher als die Umsätze, sodass derartige Angebote die aktuellen Verluste nur weiter erhöhen würden.
 
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1. März 2021, 13.22 Uhr
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