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Gedenken: Welt-AIDS-Tag

Vorurteile und Diskriminierung

Seit 1988 findet am 1. Dezember der Welt-AIDS-Tag statt, um unter anderem der Menschen zu gedenken, die an den Folgen einer HIV-Infektion verstorben sind. Aktuelle Zahlen zeigen, dass sich auch immer mehr heterosexuelle Menschen anstecken.
Seit 32 Jahren Jahren wird am 1. Dezember, dem Welt-AIDS-Tag, der Menschen, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind, gedacht und zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung aufgerufen. „Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung leben wie alle anderen. Sie werden jedoch noch häufig mit Diskriminierung, Vorurteilen und veralteten Vorstellungen konfrontiert. Viele Menschen wissen nicht, dass sich das Leben mit HIV durch Fortschritte der Medizin wirksam verändert hat“, erklärt Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Eine Ansteckung mit HIV komme laut der Deutschen Aidshilfe in alltäglichen Situationen nicht vor und doch seien unbegründete Ängste vor einer Ansteckung neben Vorurteilen der häufigste Grund für Diskriminierung.

2019 wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) deutschlandweit 2600 HIV-Neuinfektionen mit dem Virus registriert. Auch immer mehr heterosexuelle Menschen sind betroffen: Die Zahl der Neuinfektionen bei heterosexuellen Kontakten ist 2019 auf 650 Fälle gestiegen (250 Männer und 400 Frauen), 2018 waren es noch 530 bekannte Fälle in Deutschland. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen unter Männern, die Sex mit Männern haben, bleibt im Vergleich zum Vorjahr dagegen konstant bei 1600. Laut RKI geht außerdem die Zahl der Menschen, die bei der HIV-Diagnose bereits an AIDS oder einem schweren Immundefekt erkrankt waren, zurück. Bei den Drogengebraucher:innen ist hingegen weiterhin ein Anstieg zu erkennen.

„Dies wäre vermeidbar, wenn es in Deutschland eine Vergabe von sauberen Spritzen in Haftanstalten und Menschen ohne Aufenthaltspapiere einen Zugang zur HIV-Therapie angeboten bekommen würden – hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden“, so die AIDS-Hilfe Frankfurt. Nach wie vor müssten Testprogramme zu HIV und Hepatitis C weiter ausgebaut und finanziert werden. Damit einher gehe der Umgang mit neuen Substanzen und Konsumformen in der Prävention und dementsprechend die Schaffung neuer Angebote, auch dort bedürfe es der Unterstützung von öffentlicher Hand.

In Frankfurt organisiert traditionell die AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) eine Veranstaltung anlässlich des Welt-AIDS-Tages, in diesem Jahr ist dies nur als Video-Gedenkveranstaltung auf YouTube möglich. Am Dienstag sollen nach einer kurzen Begrüßung durch Christian Setzepfandt, Vorstand der AHF, und dem Verlesen des diesjährigen Trauerspruchs symbolisch drei Nägel in die Memorial-Wand geschlagen und danach die Namen der seit vergangenem Jahr Verstorbenen verlesen werden. Dabei werden von den Love Rebels, dem Präventions-Team der AHF, und anderen Menschen aus der Frankfurter AIDS-Hilfe Rosen an der Wand angebracht. Das Video der Veranstaltung wird auf dem YouTube-Kanal der AIDS-Hilfe Frankfurt online gestellt.

Bereits am Montagabend ist der aufgezeichnete Gottesdienst zum Welt-AIDS-Tag auf YouTube zu sehen. Unter dem Motto „Liebevolle Nähe in Zeiten von Corona oder die goldene Regel und unsere abendländische Vernunft“ wird von Pfarrerin Petra Babylon (Klinikseelsorge Uniklinik Frankfurt, Schwerpunkt Psychiatrie) und Pfarrer Matthias Struth (kath. Klinikseelsorger im Haus 68 des Universitätsklinikums) ein virtueller Gedenkgottesdienst für zu Hause gestaltet.

Da aufgrund der Pandemie kaum physische Präventionsarbeit geleistet werden kann, soll mit einer Instagram-Challenge auf das Thema Safer-Sex aufmerksam gemacht werden. Dabei sollen Szenen der „20-Jahre-AIDS-Hilfe-Frankfurt“-Poster-Kampagne getreu dem Motto „Sex! – geht uns alle an: seid eindeutig zweideutig, seid divers“ nachgestellt oder eigene Motiv-Ideen entwickelt werden. Zu gewinnen gibt es ein Goody-Bag. „In den 15 Jahren seit Erscheinen dieser Plakat-Kampagne hat sich viel im Bereich Safer-Sex getan. Wir wollen deshalb auf uns und unsere Arbeit aufmerksam machen“, so Steve Willich, Leiter der Love Rebels, das Präventions-Team der AIDS-Hilfe Frankfurt.

>> Die Soli-Bärchen, deren Erlös der AIDS-Hilfe Frankfurt zugutekommt, können an verschiedenen Ständen am Hauptbahnhof, in der MyZeil und der Konstablerwache erworben oder auf der Webseite der Frankfurter AIDS-Hilfe bestellt werden.
 
Fotogalerie:
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30. November 2020, 13.21 Uhr
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