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Kolumne
Hilfe, „Woke“ wollen uns den Muttertag wegnehmen
Woke wollten Kita-Kindern das Basteln für den Muttertag verbieten. Schlimm. Aber der deutsche Mann stellt sich dem Kulturkampf. Kolumne von Katja Thorwarth.
Die rechts-reaktionäre Bubble auf Twitter existiert aktuell ausschließlich über Schnappatmung. Verständlich, geht es doch um Deutschlands heiligstes Gut respektive den wichtigsten Tag im Jahr: den Muttertag. Den zweiten Sonntag im Mai gilt es – übrigens schon vor den „richtigeren“ Nazis –, all jene Frauen auf Händen zu tragen, denen man ansonsten die Schmutzwäsche vor die Füße kippt.
Doch wer die Mutter nicht ehrt, ist das Vaterland nicht wert. Oder anders ausgedrückt: Sind das alles schlicht „Woke“, weil einfach niemand so gerne mit diesem Begriff um sich schmeißt, wie die politisch Rechte. Und, definierte man die aktuell inhaltlich, gehörte die Ampel in Teilen dazu.
Wer die Mutter nicht ehrt, ist das Vaterland nicht wert
Aber lassen wir die Spitzfindigkeiten. Schauen wir vielmehr auf das Verhalten eines sogenannten „christdemokratischen“ Politikers, der einen Kita-Aufruf samt Briefkopf veröffentlichte. Und warum? Weil diese (hessischen) Pädagoginnen entschieden hatten, dass das Muttertags-Basteln überholt sei. Wohlgemerkt nahm ein katholischer Kindergarten die Tatsache wahr, dass es jenseits der patriarchal aufgeladenen Mutter-Vater-Struktur auch andere Lebensmodelle gibt.
Und, sorry, aber dass sich in den sozialen Netzwerken in erster Linie weiße – Alter egal – deutsche Typen aufregen, ist kein Treppenwitz mehr. Sondern eine Politik, die geframed ist dahingehend, dass die „Woken“ deutsches Kulturgut zerstörten. Btw. war es der CDU-Politiker Tilman Kuban, der ordentlich nachgefeuert hat. Und es waren unter anderem Hugo Müller-Vogg und Hubert Aiwanger, die den #Muttertag bis aufs Blut verteidigen. Das kann niemand wollen.
Propaganda gegen eine Kita wegen Muttertag
Ok, Butter bei die Fische und erst einmal bis unter der Bauchebene einatmen: Kuban sollte man zur Kenntnis bringen, dass er seiner Mutter etwas basteln darf. Er darf basteln! Übrigens darf das auch Manuel Ostermann, seines Zeichens Polizist, gern auf Podien geladen und aktiv auf Twitter.
„Muttertag“ war und ist gruselig. Und zwar, weil ein Mutter-Hype schleimig ist, wenn er politisch nicht gepflegt wird. Und weil die Aufregung um nicht bastelnde Kita-Kinder eigentlich an gesellschaftliche Veränderungen adressiert. Insofern meint die Propaganda gegen eine Kita: „Wir wollen, dass in Kartoffelland alles so bleibt.“
Doch wer die Mutter nicht ehrt, ist das Vaterland nicht wert. Oder anders ausgedrückt: Sind das alles schlicht „Woke“, weil einfach niemand so gerne mit diesem Begriff um sich schmeißt, wie die politisch Rechte. Und, definierte man die aktuell inhaltlich, gehörte die Ampel in Teilen dazu.
Aber lassen wir die Spitzfindigkeiten. Schauen wir vielmehr auf das Verhalten eines sogenannten „christdemokratischen“ Politikers, der einen Kita-Aufruf samt Briefkopf veröffentlichte. Und warum? Weil diese (hessischen) Pädagoginnen entschieden hatten, dass das Muttertags-Basteln überholt sei. Wohlgemerkt nahm ein katholischer Kindergarten die Tatsache wahr, dass es jenseits der patriarchal aufgeladenen Mutter-Vater-Struktur auch andere Lebensmodelle gibt.
Und, sorry, aber dass sich in den sozialen Netzwerken in erster Linie weiße – Alter egal – deutsche Typen aufregen, ist kein Treppenwitz mehr. Sondern eine Politik, die geframed ist dahingehend, dass die „Woken“ deutsches Kulturgut zerstörten. Btw. war es der CDU-Politiker Tilman Kuban, der ordentlich nachgefeuert hat. Und es waren unter anderem Hugo Müller-Vogg und Hubert Aiwanger, die den #Muttertag bis aufs Blut verteidigen. Das kann niemand wollen.
Ok, Butter bei die Fische und erst einmal bis unter der Bauchebene einatmen: Kuban sollte man zur Kenntnis bringen, dass er seiner Mutter etwas basteln darf. Er darf basteln! Übrigens darf das auch Manuel Ostermann, seines Zeichens Polizist, gern auf Podien geladen und aktiv auf Twitter.
„Muttertag“ war und ist gruselig. Und zwar, weil ein Mutter-Hype schleimig ist, wenn er politisch nicht gepflegt wird. Und weil die Aufregung um nicht bastelnde Kita-Kinder eigentlich an gesellschaftliche Veränderungen adressiert. Insofern meint die Propaganda gegen eine Kita: „Wir wollen, dass in Kartoffelland alles so bleibt.“
14. Mai 2023, 08.00 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
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