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Sexuelle Gewalt
Land will Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen fortschreiben
Die Hessische Landesregierung will ihren Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexuelle Gewalt überarbeiten. Dabei arbeitet sie nicht nur mit Fachkräften verschiedener Kinderschutz-Organisationen zusammen, sondern auch mit Betroffenen.
Kinder und Jugendliche sollen in Hessen besser vor sexueller Gewalt geschützt werden – das ist das erklärte Ziel des Aktionsplans, den das Land erstmalig 2012 auf den Weg gebracht hat und der nun in überarbeiteter Form weitergeführt werden soll. Dies gab das Hessische Sozialministerium am Freitag bekannt. In einem einjährigen Prozess in Kooperation mit Fachkräften, Expertinnen und Experten verschiedener Kinderschutz-Organisationen sowie Betroffenen von sexuellem Missbrauch soll der Aktionsplan zu einem „praktikablen und schlagkräftigen Instrument“ im Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen werden, wie es vonseiten des Sozialministeriums heißt. Bis Ende 2022 soll der Plan fertiggestellt werden.
„Opfer von Gewalt – auch sexueller Gewalt – zu werden, beeinträchtigt die Entwicklung von Mädchen und Jungen stark. Sie brauchen dafür den besonderen Schutz des Staates und die Hilfe von uns allen“, erklärte der hessische Sozialminister Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Vorstellung des Vorhabens in Wiesbaden. Am Ende des einjährigen Prozesses solle ein Aktionsplan stehen, der die Arbeit aller Beteiligten für die kommenden Jahre mitbestimmen werde. Der Prozess trage zudem dazu bei, den notwendigen öffentlichen Diskurs zu befördern und Unsicherheiten im Umgang mit dem sensiblen Thema zu begegnen. „Wir können alle dazu beitragen, dass sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen wahrgenommen und konkrete Hilfe angeboten wird“, betonte er. Darüber hinaus könne man aller Tabuisierung und Stigmatisierung entgegenwirken und Opfer stärken, sexualisierte Gewalt zu thematisieren und anzuzeigen, so Klose weiter.
In dem 21 Seiten umfassenden Aktionsplan von 2012 sind unter anderem Beratungs- und Hilfsangebote für Missbrauchsopfer sowie für potentielle Täterinnen und Täter aufgelistet. Darüber hinaus thematisiert er Dunkelfeldstudien, Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zum Thema Missbrauch für kindernahe Berufe sowie juristische Grundlagen. Im Rahmen des neuen Aktionsplans würden Organisationsstrukturen sexuellen Missbrauchs sowie Risikosituationen fachübergreifend analysiert, um das Thema konzentriert und ergebnisorientiert voranzubringen, heißt es vonseiten des Sozialministeriums.
Johannes-Wilhelm Rörig, Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, lobte bei der Vorstellung des Plans insbesondere die Beteiligung von Betroffenen. Durch deren besondere Perspektive erreiche man einen höheren Qualitätsstandard. Er selbst würde in seinem Amt seit mehr als sechs Jahren von einer starken Betroffenenbeteiligung profitieren, so Rörig. Fortschritte und Defizite im Rahmen der Umsetzung des Plans müssten zudem regelmäßig im Parlament debattiert werden, um zusätzliche Handlungsimpulse auszulösen.
Auch Hessens Kultusstaatssekretär Manuel Lösel betonte die Relevanz des Themas: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt ist eine gesellschaftliche Aufgabe, der wir uns als Land nicht verschließen dürfen.“ Das Kultusministerium erhoffe sich vom Austausch wichtige Erkenntnisse für all jene Bereiche, in denen unverändert Bedarf an Prävention und Intervention bestehe. „Insbesondere die Unterstützung unserer Schulen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten liegt uns hierbei natürlich besonders am Herzen“, so Lösel.
>> Kinder und Jugendliche, die von Gewalt oder Missbrauch betroffen sind und Hilfe suchen, können sich jederzeit anonym an das bundesweite Hilfe-Portal wenden.
„Opfer von Gewalt – auch sexueller Gewalt – zu werden, beeinträchtigt die Entwicklung von Mädchen und Jungen stark. Sie brauchen dafür den besonderen Schutz des Staates und die Hilfe von uns allen“, erklärte der hessische Sozialminister Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Vorstellung des Vorhabens in Wiesbaden. Am Ende des einjährigen Prozesses solle ein Aktionsplan stehen, der die Arbeit aller Beteiligten für die kommenden Jahre mitbestimmen werde. Der Prozess trage zudem dazu bei, den notwendigen öffentlichen Diskurs zu befördern und Unsicherheiten im Umgang mit dem sensiblen Thema zu begegnen. „Wir können alle dazu beitragen, dass sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen wahrgenommen und konkrete Hilfe angeboten wird“, betonte er. Darüber hinaus könne man aller Tabuisierung und Stigmatisierung entgegenwirken und Opfer stärken, sexualisierte Gewalt zu thematisieren und anzuzeigen, so Klose weiter.
In dem 21 Seiten umfassenden Aktionsplan von 2012 sind unter anderem Beratungs- und Hilfsangebote für Missbrauchsopfer sowie für potentielle Täterinnen und Täter aufgelistet. Darüber hinaus thematisiert er Dunkelfeldstudien, Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zum Thema Missbrauch für kindernahe Berufe sowie juristische Grundlagen. Im Rahmen des neuen Aktionsplans würden Organisationsstrukturen sexuellen Missbrauchs sowie Risikosituationen fachübergreifend analysiert, um das Thema konzentriert und ergebnisorientiert voranzubringen, heißt es vonseiten des Sozialministeriums.
Johannes-Wilhelm Rörig, Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, lobte bei der Vorstellung des Plans insbesondere die Beteiligung von Betroffenen. Durch deren besondere Perspektive erreiche man einen höheren Qualitätsstandard. Er selbst würde in seinem Amt seit mehr als sechs Jahren von einer starken Betroffenenbeteiligung profitieren, so Rörig. Fortschritte und Defizite im Rahmen der Umsetzung des Plans müssten zudem regelmäßig im Parlament debattiert werden, um zusätzliche Handlungsimpulse auszulösen.
Auch Hessens Kultusstaatssekretär Manuel Lösel betonte die Relevanz des Themas: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt ist eine gesellschaftliche Aufgabe, der wir uns als Land nicht verschließen dürfen.“ Das Kultusministerium erhoffe sich vom Austausch wichtige Erkenntnisse für all jene Bereiche, in denen unverändert Bedarf an Prävention und Intervention bestehe. „Insbesondere die Unterstützung unserer Schulen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten liegt uns hierbei natürlich besonders am Herzen“, so Lösel.
>> Kinder und Jugendliche, die von Gewalt oder Missbrauch betroffen sind und Hilfe suchen, können sich jederzeit anonym an das bundesweite Hilfe-Portal wenden.
30. November 2021, 12.22 Uhr
Margaux Adam
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Margaux
Adam >>
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