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Interview mit Eintracht-Präsident Peter Fischer
„Für eine Haltung musst du kein Superman sein“
Seit vielen Jahren engagiert sich Eintracht-Präsident Peter Fischer gegen Diskriminierung und Rassismus. Im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT spricht er über Menschenrechte, unschöne Szenen in Fußballstadien und ruft dazu auf, Haltung zu zeigen.
Am 10. Dezember wird Eintracht-Präsident Peter Fischer bei einer Veranstaltung von Amnesty International sprechen. Der Abend wird im Zeichen der Menschenrechte stehen, die von den Vereinten Nationen genau 70 Jahre zuvor formuliert worden sind. Als einer von zahlreichen Prominenten aus Politik, Gesellschaft und Sport wird Fischer an diesem Abend über Rassismus und Diskriminierung im Sport reden. Es ist ein Termin, den der vielbeschäftigte Eintracht-Präsident gerne wahrnimmt, um Haltung gegen Nationalisten und Populisten zu zeigen. „Wir hatten das alles schon mal hier in diesem Land und in Europa. Damals haben Menschen ihr Kreuz gemacht und wussten nicht, dass viele Millionen Juden umgebracht werden. Und heute können wir uns nicht verstecken und sagen, wir wissen das alles nicht.“, sagte Fischer gegenüber dem JOURNAL FRANKFURT.
Im Fußball seien Diskriminierung, Beleidigungen und Rassismus zu häufig vertreten. Erst im November wurde die Bundesliga-Mannschaft der Frankfurter Eintracht beim Auswärtsspiel in der Europa-League auf Zypern beschimpft und rassistisch beleidigt. „Dieses Problem gibt es in der Bundesliga genauso wie in der untersten Liga. In der Kreisklasse werden Spieler auf dem Rasen mit „Scheißtürke“ und „Drecksjude“ beschimpft. In vielen Vereinen spielen Athleten, die eine andere Hautfarbe haben, aus einem anderen Land kommen oder einen anderen Gott anbeten. Wenn diese Spieler ein Tor schießen, sind sie super. Wenn nicht, werden rassistische Parolen geschrien. Das ist vollkommen schizophren“, sagte Fischer, der von einer „unschönen Entwicklung“ der Fußball-Fanszenen gerade im Osten Deutschlands spricht.
Er ist stolz darauf, dass ähnliche Vorfälle aus dem Frankfurter Stadion nicht bekannt sind. „Meine Kurve ist bunt, bunter geht es überhaupt nicht. Wenn bei uns einer den Hitlergruß zeigen würde, wäre der Arm vermutlich mehrfach gebrochen und derjenige würde wohl auch keinen Platz in der Straßenbahn finden und müsste ins Krankenhaus laufen“, sagte Fischer. Im Januar 2018 sorgte er bundesweit für Aufsehen, als er deutlich betonte, dass AfD-Wähler in seinem Verein keinen Platz hätten: „Ich fühle mich, meinen Verein und mein Land von Nationalisten und Populisten bedroht. Deshalb habe ich gesagt: Stopp, nicht mit mir! Stopp, nicht mit uns! Stopp, nicht mit diesem Verein!“ Er sei sich bewusst, dass er als Eintracht-Präsident eine Plattform zur Verfügung habe, die er für sein Engagement gerne nutze. Fischer ruft andere Amtsinhaber auf, es ihm gleichzutun: „Das ist am Ende die einzige Chance, aus dem braunen Müll herauszukommen. Deshalb rufe ich andere Menschen, die eine Plattform haben, auf, klare Kante zu zeigen. Das tut nicht weh. Dafür musst du auch nicht Superman sein, das ist einfach eine Frage der Haltung.“
Das vollständige Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe 12/2018 des JOURNAL FRANKFURT, die am Kiosk erhältlich ist.
Im Fußball seien Diskriminierung, Beleidigungen und Rassismus zu häufig vertreten. Erst im November wurde die Bundesliga-Mannschaft der Frankfurter Eintracht beim Auswärtsspiel in der Europa-League auf Zypern beschimpft und rassistisch beleidigt. „Dieses Problem gibt es in der Bundesliga genauso wie in der untersten Liga. In der Kreisklasse werden Spieler auf dem Rasen mit „Scheißtürke“ und „Drecksjude“ beschimpft. In vielen Vereinen spielen Athleten, die eine andere Hautfarbe haben, aus einem anderen Land kommen oder einen anderen Gott anbeten. Wenn diese Spieler ein Tor schießen, sind sie super. Wenn nicht, werden rassistische Parolen geschrien. Das ist vollkommen schizophren“, sagte Fischer, der von einer „unschönen Entwicklung“ der Fußball-Fanszenen gerade im Osten Deutschlands spricht.
Er ist stolz darauf, dass ähnliche Vorfälle aus dem Frankfurter Stadion nicht bekannt sind. „Meine Kurve ist bunt, bunter geht es überhaupt nicht. Wenn bei uns einer den Hitlergruß zeigen würde, wäre der Arm vermutlich mehrfach gebrochen und derjenige würde wohl auch keinen Platz in der Straßenbahn finden und müsste ins Krankenhaus laufen“, sagte Fischer. Im Januar 2018 sorgte er bundesweit für Aufsehen, als er deutlich betonte, dass AfD-Wähler in seinem Verein keinen Platz hätten: „Ich fühle mich, meinen Verein und mein Land von Nationalisten und Populisten bedroht. Deshalb habe ich gesagt: Stopp, nicht mit mir! Stopp, nicht mit uns! Stopp, nicht mit diesem Verein!“ Er sei sich bewusst, dass er als Eintracht-Präsident eine Plattform zur Verfügung habe, die er für sein Engagement gerne nutze. Fischer ruft andere Amtsinhaber auf, es ihm gleichzutun: „Das ist am Ende die einzige Chance, aus dem braunen Müll herauszukommen. Deshalb rufe ich andere Menschen, die eine Plattform haben, auf, klare Kante zu zeigen. Das tut nicht weh. Dafür musst du auch nicht Superman sein, das ist einfach eine Frage der Haltung.“
Das vollständige Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe 12/2018 des JOURNAL FRANKFURT, die am Kiosk erhältlich ist.
3. Dezember 2018, 10.51 Uhr
Nicole Nadine Seliger
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