Schwebende Denkmäler

Per App: Ausstellung zeigt virtuelle Whistleblower in Frankfurt

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Die Ausstellung „DEMO-“ zeigt die virtuellen Büsten von Whistleblowern und andere virtuelle Kunstwerke im Frankfurter Stadtraum. Die passende App gibt es gleich dazu.

Katharina J. Cichosch /

Hunderte, gar tausende Denkmäler verteilen sich über das gesamte Frankfurter Stadtgebiet. Und trotzdem hat man genau diese hier sicherlich noch nicht zuvor gesehen: Losgelöst von ihrem Sockel, ein paar Zentimeter darüber schweben die bronzegoldenen Büsten von Phillip Saviano, Marlene Garcia-Esperat, Li Wenliang, Kimberly Young-McLear und Aaron Swartz in der Luft.

„Monuments of the Disclosed“, Denkmäler der Enthüllten, hat der Künstler Ahmet Öğüt seine Serie über Whistleblowerinnen und Whistleblower genannt. In Frankfurt schweben sie nun beispielsweise vor dem chinesischen Konsulat – wie im Falle von Li Wenliang, des chinesischen Arztes, der erstmalig vor dem Coronavirus gewarnt hatte und dafür zunächst verhaftet wurde.

Virtuelle Büsten von Whistleblowern

Sehen kann man Öğüts Denkmäler im Rahmen der Ausstellung „DEMO-“ und ausschließlich über den Handybildschirm. Die von Ben Livne Weitzman kuratierte Schau zeigt virtuelle Kunst, die den Stadtraum als Ausstellungsfläche nutzt. Eröffnet zum Paulskirchenjubiläum, werden die Werke ein Jahr lang in Frankfurt über eine eigene App ansteuerbar sein. Internationale Künstlerinnen und Künstler wie Tony Cokes oder Flaka Haliti haben ebenfalls Arbeiten beigesteuert.

Und das Frankfurter Kollektiv Les Trucs bringt mit „Bunte Stoffe – eine Hymne“ die Wappen im Innenraum der Paulskirche mit einer schief komponierten Audioinstallation zum Singen, die das Schlagwort Vielstimmigkeit beim Wort nimmt. Die Ausstellung kann rund um die Uhr kostenlos über die App Wava angesehen werden und ist hier erhältlich für Android und iPhone.

Katharina Cichosch
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