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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Nach Besetzung

Kulturcampus in Bewegung: Einigung über Nutzung der Kunstbibliothek

Nach der Besetzung der Kunstbibliothek zeichnet sich eine Lösung ab: Stadt, Land und Universität verhandeln mit dem UFO-Kollektiv über eine kulturelle Zwischennutzung. Erste Gespräche verliefen konstruktiv.
Nach der Besetzung und dem daraus folgenden Gesprächsangeboten, zeichnet sich für die Nutzung der Kunstbibliothek inzwischen eine Lösung ab. Die Goethe-Universität hat ihr Versprechen wahrgemacht und vermittelt. So fand am vergangenen Mittwoch, den 20. November, ein erstes Gespräch zwischen dem Land Hessen, der Universität, der Stadt Frankfurt und dem UFO-Kollektiv statt.

Das erste Gespräch sei sehr konstruktiv gewesen. So zeigte sich das Land Hessen, zu dessen Eigentum die Kunstbibliothek gehört, offen für eine Zwischennutzung unter Beteiligung der städtischen Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG). In den nächsten Tagen sei eine gemeinsame Begehung mit der KEG, der Universität und der Stadt geplant. Dabei sollen die Möglichkeiten und Voraussetzungen ausgelotet werden, um eine schnell umsetzbare Zwischennutzung zu realisieren.

Nach dem Rundgang soll bereits ein konkreter Zeitplan zum weiteren Vorgehen ausgearbeitet werden. Die Beteiligten streben eine Zwischennutzung der der Kunstbibliothek unter der Leitung der KEG an, bis die vollständige Übergabe an die ABG Frankfurt Holding erfolgt ist. Ein Kaufvertrag sei bereits abgeschlossen. Die KEG könnte in der Zwischenzeit das Gebäude dem EU-geförderten Projekt „Vision 31“ bereitstellen und somit organisierten Initiativen zugänglich machen, die ein lebendiges Quartier für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wohnen entwickeln.

Positive Signale von der Politik

Positive Rückmeldungen gibt es hinsichtlich der Entwicklungen bezüglich der Nutzung der Kunstbibliothek etwa von Timo Gremmels (SPD), dem hessischen Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur. „Das Gespräch war ein wichtiger Schritt nach vorn. Die konstruktive Diskussion hat gezeigt, wie engagiert alle Beteiligten – von den Initiativen bis hin zu Stadt, Land und Universität – daran arbeiten, die ehemalige Kunstbibliothek für eine temporäre Zwischennutzung zu öffnen“, erklärt der Minister.

Ina Hartwig (SPD) sieht es ähnlich: „Ich freue mich sehr, dass sich hier eine pragmatische und kurzfristig realisierbare Lösung abzeichnet, die weiteren Leerstand verhindert und eine vielfältige kulturelle Zwischennutzung der ehemaligen Kunstbibliothek verspricht.“ Besonders das mehrfach prämierte Projekt „Vision 31“ sei ein Zugewinn für die Planungen.

UFO-Kollektiv und Projektpartner ziehen an einem Strang

Tim Schuster, der Geschäftsführer des Offenen Hauses der Kulturen und Sprecher des Projekts „Vision 31“, freut sich über die Zusammenarbeit und sagt: „Mit der von Stadt, Land, Universität und Initiativen beschlossenen Zwischennutzung der Kunstbibliothek möchten wir einen Ort schaffen, an dem Nachbarschaftsinitiativen auf eine experimentelle künstlerische Praxis treffen und modellhaft einen anderen, nachhaltigen Umgang mit Ressourcen einüben.“

Enrico Schleiff, der Präsident der Goethe-Universität, fügt hinzu, die weiteren Entwicklungen zu begleiten, und ergänzt: „Damit die Leere auf dem Campus, der lange das Herz der Goethe-Universität war, ein Ende hat und aus dem einstigen wissenschaftlichen ein kulturelles Zentrum wird.“

Kollektiv bewertet erste Schritte positiv

Auch das UFO-Kollektiv äußert sich positiv zu dem aktuellen Vorgang und bezeichnet das erste Gespräch als vielversprechend. Zum ersten Mal seit Jahren seien Initiativen und Verantwortliche für den Kulturcampus zusammengekommen. Lukas Hopp vom UFO-Kollektiv meint: „Es wurde deutlich: Die Zwischennutzung der Kunstbibliothek und die Beendigung von sinnlosem Leerstand werden von allen Beteiligten als erstrebenswert angesehen.“

„Ohne die Besetzung am vergangenen Wochenende wäre ein solcher Termin in naher Zukunft nicht denkbar gewesen“, ergänzt Armin Ohl vom Kollektiv. Alex Schäfer, ebenfalls Sprecherin des Kollektivs, meint: „Zu Beginn unserer Besetzung wiesen wir auf die zahlreichen Initiativen hin, die großartige Vorstellungen zur Nutzung des Kulturcampus für solidarische Räume ohne Konsumzwang entwickelt haben. Dass diese sich nun an den Gesprächen zur zukünftigen Gestaltung des Kulturcampus beteiligen können, ist für uns ein voller Erfolg.“
 
Fotogalerie:
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22. November 2024, 13.41 Uhr
Till Taubmann
 
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Christian Taubmann >>
 
 
 
 
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