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Foto: Symbolbild © Adobestock/ Igor
Foto: Symbolbild © Adobestock/ Igor

Holocaust-Gedenktag

Aidshilfe Frankfurt gedenkt den NS-Opfern

Seit 2019 nimmt die Regenbogencrew der AHF den Holocaust-Gedenktag als Anlass, eine breite gesellschaftliche Reflexion anzustoßen. Am 26. Januar 2024 steht das Gedenken selbst im Fokus der Veranstaltung.
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Anlässlich des 80. Jahrestages dieser Befreiung erinnert die Aidshilfe Frankfurt (AHF) auch in diesem Jahr an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Am 26. Januar beginnt ab 17.00 Uhr in der Frankfurter Katharinenkirche die Gedenkveranstaltung. Sie soll das Gedenken selbst in den Fokus der Erinnerung rücken.

Gedenken als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Frank Nonnenmacher, emeritierter Professor der Politischen Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt, wird in einem Querschnittsreferat die Entwicklung der Erinnerungskultur in Deutschland beleuchten. „Die deutsche Nachkriegsgesellschaft, die in weiten Teilen aus Tätern und Mitläufern bestand, war weder willens noch in der Lage, sich den monströsen Verbrechen zu stellen, die in deutschem Namen begangen wurden“, erklärt Nonnenmacher.

Sein Beitrag verdeutlicht, wie es möglich wurde, die Verbrechen des Nationalsozialismus in die gesellschaftliche Erinnerung zu integrieren – und wie wichtig diese Aufgabe bleibt.
Rainer Frisch, langjähriger Klinikseelsorger und Moderator der Gedenkfeier, betont die Dynamik des Erinnerns: „Das Erinnern ist beides: Fenster in die Vergangenheit, das immer offen bleiben muss, und Handlungsauftrag an Gegenwart und Zukunft.“ Jede Generation müsse ihren eigenen Zugang zum Gedenken finden, um sicherzustellen, dass das Geschehene sich niemals wiederholt.

Frankfurter Jugend: Verantwortung für die Zukunft übernehmen

Einen besonderen Schwerpunkt der Veranstaltung bildet die Perspektive der jungen Generation. Laurenz Aller, ehemaliger Stadtschulsprecher von Frankfurt, wird darüber sprechen, wie Jugendliche heute auf die NS-Zeit blicken. „Meine Generation kennt die deutsche Geschichte der Jahre 1933 bis 1945 nur aus Büchern, Reportagen und Filmen“, sagt Aller. Direkte Bezüge, etwa über Holocaust-Überlebende, gebe es kaum noch. Dennoch sei es unerlässlich, das Unfassbare neu zu begreifen, um der Verantwortung für die Zukunft gerecht zu werden.

Ein Zeichen der Solidarität und Wachsamkeit

Die Veranstaltung wird von Heike Hofmann (SPD), hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, mit einem Grußwort eröffnet. Anschließend führt ein Gedenklauf von der Katharinenkirche zur Gedenkstätte Neuer Börneplatz, um den Opfern des Nationalsozialismus symbolisch die Ehre zu erweisen.

Das Engagement der Aidshilfe Frankfurt fügt sich in die nationale und internationale Erinnerungsarbeit ein. Bei einer Gedenkveranstaltung des Internationalen Auschwitz Komitees am 23. Januar in Berlin erinnerte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die zentrale Bedeutung von Wachsamkeit gegenüber Hass und Diskriminierung. „Nie wieder dürfen wir zulassen, dass unsere Gesellschaft in ‚wir‘ und ‚die anderen‘ gespalten wird“, sagte Scholz. Er würdigte die Arbeit des Internationalen Auschwitz Komitees, das insbesondere mit Bildungsinitiativen Jugendlichen einen Zugang zur Geschichte der Shoah ermöglicht.

Gedenken als bleibende Verantwortung

Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus bleibt eine bleibende Verantwortung, die weit über die historische Erinnerung hinausgeht. Veranstaltungen wie jene der Aidshilfe Frankfurt schaffen nicht nur Raum für Reflexion, sondern tragen auch dazu bei, Empathie und Wachsamkeit für die Zukunft zu fördern. Denn Erinnern bedeutet handeln – heute und morgen.
 
Fotogalerie:
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24. Januar 2025, 16.27 Uhr
Lukas Mezler
 
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Lukas Mezler >>
 
 
 
 
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