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Barock’n’Roll
The best of both worlds – ob E- oder U-Musik, Johann Sebastian Bach oder Sophie Hunger – berühren muss sie das Publikum, meint Christian Prader. Der Schweizer, der in Frankfurt studiert, widmet sich jetzt mehr dem Barock als dem Rock’n’Roll.
Wenn Sophie Hunger am 3. Dezember wieder im ausverkauften Mousonturm spielt, wird Christian Prader nicht mit auf der Bühne stehen. Seit 2007 spielte der Multiinstrumentalist, der vor 3 ½ Jahren nach Frankfurt kam, um an der Musikhochschule Traversflöte zu studieren, mit der Schweizer Singer/Songwriterin. Beide hatten ihre Bands und Hunger veröffentlichte mit „Sketches On Sea“ ihr erstes Solo-Album im Eigenvertrieb. „Es war gar nicht groß geplant, Sophie musste lang und breit überredet werden, das mal live zu spielen“, verrät Prader.
Faszinierend an der Musik der Bernerin fand er den „Mut zu Neuem, zu vielen Klangfarben mit Posaune und Flöte, Klavier, zwei Gitarren, die Mehrstimmigkeit.“ Und dass immer „sehr, sehr viel Sorgfalt und Leidenschaft“ im Spiel war. Wie so oft im Popgeschäft: Wenn kein Masterplan dahinter steht, kann sich in Eigendynamik Spannendes entwickeln. Konzerte mit Songpoet Stephan Eicher und Jazztrompeter Erik Truffaz brachten erste positive Feedbacks, die CDs „Monday’s Ghost“ und „1983“ wurden von der Kritik gefeiert, Auftritte in Glastonbury und beim Montreux Jazz Festival standen auf dem Tourneeplan. Adelsprädikate für die jungen Musiker. „Die ganzen Kommentare wie, next big thing’ fand ich zwar schön, aber sie waren auch egal“, überrascht Prader. Mehr als all der Hype war allen Beteiligten wichtig, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute die gleichen Wege zusammen gehen wollten, musikalisch und menschlich harmonierten, sodass etwas ganz Spezielles entstehen konnte. „Für mich hat gute Musik immer mit Intimität zu tun – das berührt einem da wo sonst niemand hinkommt. Das Gefühl haben wir mit Sophie Hunger immer hingekriegt“, schwärmt Prader.
Umso irritierender war deshalb die Nachricht von seinem Ausstieg aus der Gruppe vor der aktuellen „The Danger Of Light“-Tour. „Ich war ja immer in zwei Szenen unterwegs“ – der gebürtige Züricher und Neu-Bornheimer suchte immer die Balance. Barock’n’Roll, „Das hat sich aber immer mehr in Sophie Hungers Welt verschoben.“ Johann Sebastian Bach forderte ein „Musikalisches Opfer“, jetzt gilt erst mal Kanons und Kontrapunkt seine volle Aufmerksamkeit. Die Diplomarbeit an der HfMDK steht an. Geforscht wird über Handschriften von Ignaz Holzbauer, einem Vorbild Mozarts. „Das möchte ich jetzt weiter verfolgen, gucken, was da möglich ist, ein Netzwerk aufbauen.“ Ein eigenes Ensemble für Alte Musik ist angedacht. Mit der Gitarre wieder Lieder schreiben ist deshalb nicht sein Thema Nr. 1, aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Rantasten kann er sich mit dem Komponieren von Film- und Theatermusik. Mit Sophie Hunger, der Prader natürlich freundschaftlich verbunden bleibt, schrieb er ein Auftragswerk für das „Young Directors Project“ bei den Salzburger Festspielen 2012.
Faszinierend an der Musik der Bernerin fand er den „Mut zu Neuem, zu vielen Klangfarben mit Posaune und Flöte, Klavier, zwei Gitarren, die Mehrstimmigkeit.“ Und dass immer „sehr, sehr viel Sorgfalt und Leidenschaft“ im Spiel war. Wie so oft im Popgeschäft: Wenn kein Masterplan dahinter steht, kann sich in Eigendynamik Spannendes entwickeln. Konzerte mit Songpoet Stephan Eicher und Jazztrompeter Erik Truffaz brachten erste positive Feedbacks, die CDs „Monday’s Ghost“ und „1983“ wurden von der Kritik gefeiert, Auftritte in Glastonbury und beim Montreux Jazz Festival standen auf dem Tourneeplan. Adelsprädikate für die jungen Musiker. „Die ganzen Kommentare wie, next big thing’ fand ich zwar schön, aber sie waren auch egal“, überrascht Prader. Mehr als all der Hype war allen Beteiligten wichtig, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute die gleichen Wege zusammen gehen wollten, musikalisch und menschlich harmonierten, sodass etwas ganz Spezielles entstehen konnte. „Für mich hat gute Musik immer mit Intimität zu tun – das berührt einem da wo sonst niemand hinkommt. Das Gefühl haben wir mit Sophie Hunger immer hingekriegt“, schwärmt Prader.
Umso irritierender war deshalb die Nachricht von seinem Ausstieg aus der Gruppe vor der aktuellen „The Danger Of Light“-Tour. „Ich war ja immer in zwei Szenen unterwegs“ – der gebürtige Züricher und Neu-Bornheimer suchte immer die Balance. Barock’n’Roll, „Das hat sich aber immer mehr in Sophie Hungers Welt verschoben.“ Johann Sebastian Bach forderte ein „Musikalisches Opfer“, jetzt gilt erst mal Kanons und Kontrapunkt seine volle Aufmerksamkeit. Die Diplomarbeit an der HfMDK steht an. Geforscht wird über Handschriften von Ignaz Holzbauer, einem Vorbild Mozarts. „Das möchte ich jetzt weiter verfolgen, gucken, was da möglich ist, ein Netzwerk aufbauen.“ Ein eigenes Ensemble für Alte Musik ist angedacht. Mit der Gitarre wieder Lieder schreiben ist deshalb nicht sein Thema Nr. 1, aber für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Rantasten kann er sich mit dem Komponieren von Film- und Theatermusik. Mit Sophie Hunger, der Prader natürlich freundschaftlich verbunden bleibt, schrieb er ein Auftragswerk für das „Young Directors Project“ bei den Salzburger Festspielen 2012.
30. November 2012, 09.45 Uhr
Detlef Kinsler
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1. November 2024
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