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Ei, ei, ei
Hennen aus der Maschine
Ein Snack Automat - doch drin stecken lebende Hennen: Mit der Egg Machine demonstrierte der Verein Noah am Dienstag gegen die Käfighaltung. Anlass: bunte Ostereier kommen meist aus der Legebatterie.
16 Hühner, eingepfercht in einen Automaten, wie man ihn von der U-Bahn-Haltestelle kennt. Eine der Hennen legt vor Schrecken gleich ein Ei – das braune Federvieh ist es nicht gewohnt, in einer Maschine zu hausen. Anders als 66 Prozent ihrer Artgenossen dürfen die Hennen aus der Egg Machine nach drei Stunden wieder zum Scharren auf ihren Demeter Hof. „Im Vergleich zu einer echten Legebatterie ist das hier ein Hotel“, sagt Hühnerherrchen Ansgar Vortmann. Der Landwirt für Hühnerzucht hat die Aktion an der Hauptwache gemeinsam mit dem Verein NOAH – Menschen für Tiere organisiert. Ziel der Egg Machine: Die Passanten auf das Elend der Legehennen aufmerksam zu machen. Gerade zu Ostern ein brisantes Thema – denn die bunten Eier im Supermarkt kommen leider nicht vom Hasen, sondern in der Regel aus Legebatterien. Bis zu 120.000 Tiere werden in den Eierfabriken in qualvoller Enge und unter tierquälerischen Bedingungen gehalten. Die Passanten an der Hauptwache starren verwundert hinter die Scheibe des Automaten, genauso verdattert schauen die Hennen zurück, einige picken wie wild gegen das Plexiglas. „Das ist doch Tierquälerei!“, regt sich eine Frau auf. „Genau!“ sagt Christina Kunze. Denn das will die Tierrechtlerin vom Verein Noah mit der Aktion erreichen: Die Menschen für das Elend der Tiere zu sensibilisieren. „Gerade zu Ostern empfehle ich darauf zu achten, wo die Eier herkommen.“ Sowohl Käfig- als auch Bodenhaltung lehnt Christina Kunze ab. „Viele denken, Bodenhaltung sei tiergerecht. Aber das ist auch nichts anderes als Käfighaltung: Auch hier leben die Tiere auf engstem Raum teilweise übereinander in ihren eigenen Exkrementen.“ 40.000 Hühner pro Halle seien häufig keine Seltenheit, in stickiger Hitze vegetierten die Tiere meist ohne Tageslicht vor sich hin. Kunzes Tipp zu Ostern: bunte Eier nur im Biosupermarkt kaufen. Oder Eier aus Freilandhaltung auf die gute altmodische Art einfach selbst färben. „Macht doch auch viel mehr Spaß“, meint Christina Kunze.
12. April 2011, 16.54 Uhr
Jasmin Takim
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