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Drogenproblematik

Mehr Präsenz im Bahnhofsviertel: Polizei zieht erste Bilanz

Die Polizei hat ihre Präsenz im Bahnhofsviertel erhöht. Dabei will sie nicht nur die Straßenkriminalität bekämpfen, sondern auch die Drogenproblematik im Viertel, die sich ab Frühjahr noch verschlimmern könnte. Nun zieht sie eine erste Bilanz.
Um der sich zuspitzenden Problemlage im Bahnhofsviertel gerecht zu werden, hat die Polizei seit einigen Wochen ihre Präsenz in dem Stadtteil erhöht. „Ein solch bedeutendes Szeneviertel bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit und eines besonderen Sicherheitsansatzes“, sagt Polizeipräsident Stefan Müller. Falls nötig, werde man die Präsenz noch weiter ausbauen. Bereits seit Mitte September habe man die Anzahl an gezielten Schwerpunktkontrollen erhöht sowie zusätzliche Fußstreifen und Standposten eingeführt; außerdem fänden zusätzliche Platzverweise und einzelne Personenkontrollen statt.

Durch die zusätzlichen Maßnahmen habe man in den vergangenen Wochen 418 Strafanzeigen sowie 86 Ordnungswidrigkeiten eingeleitet, so die Polizei. 78 Personen wurden vorläufig festgenommen, 42 Haftbefehle wurden vollstreckt. 268 der Strafanzeigen gehen laut Polizei aus Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz hervor, 33 dieser Fälle beziehen sich auf den Handel mit Drogen; 14 Strafanzeigen wurden wegen Raubdelikten und vier Anzeigen wegen des Verdachts des Taschen- und Trickdiebstahls gestellt, dazu kamen 18 Körperverletzungsdelikte.

Die verstärkten Maßnahmen sollen nicht nur Straßen-, Gewalt- und Betäubungsmittelkriminalität bekämpfen, sondern auch den Drogenkonsum im öffentlichen Raum. So soll insbesondere der Konsum der Leitdroge Crack reduziert werden, die laut Politik, Anwohnenden des Viertels und Gastronomen entscheidend zur Verschlimmerung der Zustände beigetragen habe. Die Einsatzkräfte im Stadtteil wollen insbesondere gegen das Blockieren von Straßen und Gehwegen durch große Konsumentengruppen, die dort verweilen, angehen. Allein könne die Polizei die Herausforderungen im Bahnhofsviertel jedoch nicht stemmen, heißt es auch mit Blick auf die derzeit 120 Schwerstabhängigen im Bahnhofsgebiet. Polizeiliche Mittel allein lösten das Drogenproblem laut Polizei nicht. Zudem könne sich die Situation ab Frühjahr durch zusätzliche Konsumierende noch verschlimmern. Laut Polizeipräsident Stefan Müller könne der Multiproblemlage nur „gemeinsam nachhaltig begegnet werden“.

Das Gesundheitsdezernat befürwortet die Bemühungen der Polizei, mehr Präsenz im Viertel zu zeigen und gegen die Dealerei anzugehen. „Das hilft uns bei unseren Bemühungen, suchtkranke Menschen in die Hilfseinrichtungen zu ziehen“, sagt die Sprecherin von Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen). Dezernate und Ämter arbeiteten aktuell an verschiedenen zusätzlichen kurzfristigen Maßnahmen, um die Situation auf der Straße zu entlasten. Dabei stehe man auch im engen Austausch mit der Landespolizei, heißt es vom Gesundheitsdezernat.

Vieles sei darüber hinaus bereits auf den Weg gebracht worden: etwa die Zahl der Notschlafstellen, die erhöht wurden oder auch die zusätzliche Versorgung von Menschen im Bahnhofsviertel ohne Krankenschein. Auch die Öffnungszeiten der Hilfseinrichtungen habe man erweitert, teilt das Gesundheitsdezernat mit. Darüber hinaus habe man Anfang des Jahres das Streetwork-Projekt OSSIP neu organisiert und effektiver aufgestellt. „Hier gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen der Straßensozialarbeit, der OSSIP Polizei und den Hilfseinrichtungen“, so die Sprecherin des Gesundheitsdezernats.

Auch die Müllproblematik im Bahnhofsviertel ist nun Teil der Polizeiarbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) werden bei ihren täglichen Reinigungs-Streifzügen durch das Bahnhofsviertel von der Stadtpolizei begleitet. Laut eines Sprechers des Reinigungsunternehmens habe es in der Vergangenheit Probleme mit Übergriffen bei ihren Reinigungstouren gegeben. Die Stadtpolizei mobilisiere laut Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP) die Menschen, die auf der Straße liegen oder sitzen. Außerdem schütze sie die Mitarbeiter der FES vor handgreiflichen Auseinandersetzungen.

Die Stadt selbst sei sich der besonderen Schwere der Herausforderungen im Bahnhofsviertel bewusst, so Annette Rinn. „Einfache Lösungen gibt es nicht. Gleichzeitig hoffe ich aber, Schritt für Schritt, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Magistrat, schon bald erste Erfolge verzeichnen zu können“, sagt Rinn. Laut Polizei nehmen die im Bahnhofsviertel ansässigen Gewerbetreibenden und Gastronomen sowie die Bürgerinnen und Bürger die verstärkte Polizeiarbeit bereits wahr. Die „intensiven Maßnahmen“ im Stadtteil wolle man fortsetzen, regelmäßig überprüfen und sie entsprechend an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.
 
3. November 2022, 12.43 Uhr
sfk
 
 
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