Partner
Campus Bockenheim
Leben statt Leerstand: Kunstbibliothek-Besetzung setzt Impulse
Das Kollektiv „Utopie Formen“ besetzte die leerstehende Kunstbibliothek in Frankfurt und erreichte Gesprächszusagen. Mit Musik, Aktionen und Kritik am Leerstand setzten sie ein öffentliches Zeichen.
Update, 19. November: Die rund dreißigstündige Besetzung des Kollektivs „Utopie Formen“ (UFO) verlief friedlich. Rund um die Kunstbibliothek auf dem Frankfurter Uni-Gelände fanden verschiedene Veranstaltungen statt. Bis die Gruppe das Gebäude am vergangenen Sonntag wieder verließ, sorgte sie für ein vielfältiges Programm: Es gab Musik, Getränke und einen Kleidertauschmarkt.
Das Kollektiv zog eine positive Bilanz. Auf Anfrage des JOURNAL erklärte es, mit der Besetzung viel erreicht zu haben. Neben dem vielseitigen Programm sei es gelungen, das Thema Leerstand in Frankfurt wieder stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. „Im Hinblick auf die seit zwei Jahren leerstehende Kunstbibliothek haben wir mit der Besetzung selbst viel Aufmerksamkeit sowie Zuspruch erhalten.“
Zusage für Gespräche erhalten
Am Sonntagabend erhielt das Kollektiv eine schriftliche Zusage für geplante Gespräche mit der Uni, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen, die zeitnah stattfinden sollen. Kurz darauf verließ die Gruppe das Gebäude selbstbestimmt. „Jetzt gilt es, auf diesem Erfolg aufzubauen, die Verhandlungen öffentlichkeitswirksam zu bestreiten und unsere Utopie für die KunstBib zu erstreiten.“
Das Kollektiv sieht in der zukünftigen Nutzung der Räume großes Potenzial. Ziel sei es, sie für solidarische, unkommerzielle Projekte und Initiativen zu öffnen. Zudem sei ein Austausch mit Anwohnenden wünschenswert, um ein gemeinsames Nutzungskonzept zu entwickeln. „So wollen wir die Räume von uns allen, für uns alle gestalten“, erklärt UFO.
„Wir wünschen uns, dass nun endlich wieder Bewegung in die Realisierung des uns versprochenen Kulturcampus kommt und sich die ehemalige Kunstbibliothek als Ort für soziale Projekte dort eingliedert“, so das Kollektiv. Im Fokus der Besetzung habe vor allem das Ende des Leerstands gestanden, nicht jedoch eine Nutzung, die lediglich Profitinteressen diene.
Besetzung führt zu Gesprächsangebot
Die Besetzung der ehemaligen Kunstbibliothek ist seit gestern Abend offiziell beendet. Nach anderthalb Tagen verließen die letzten Aktivistinnen und Aktivisten das Gebäude auf dem Gelände der Frankfurter Goethe-Universität. 15 Personen, die dem Kollektiv „Utopie Formen“ (UFO) angehören, waren zuvor in das leerstehende Gebäude eingedrungen. Die Universitätsleitung setzte eine Frist, bis zu der das Gebäude geräumt sein müsste, bot aber auch ein Gesprächsangebot an.
Nachdem sich Aktivistinnen und Aktivisten am Samstag Zutritt zum Gebäude verschafft hatten, verbreiteten sie im Anschluss den Grund ihrer Besetzung in den sozialen Medien: „Obwohl es zahlreiche Nutzungskonzepte von verschiedenen Initiativen gibt, steht das Gebäude nun seit mehr als zwei Jahren leer und verfällt“, erklärte das Kollektiv auf Instagram. Den Eigentümer der Räume, das Land Hessen, und den Leerstand kritisierte das Kollektiv als „verantwortungslos“ und forderte Gespräche ein.
Kritik am Leerstand und Forderung nach Gesprächen
Das Kollektiv forderte ein Gespräch mit dem Präsidium der Goethe-Universität. Die Universitätsleitung verwies daraufhin auf die Zuständigkeit der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen. Die Universität sei der falsche Verhandlungspartner, gleichwohl bot sie an, mit dem Kollektiv zeitnah ein Gespräch zu führen, um zu erörtern, wie sie das Anliegen gegenüber Stadt und Land unterstützen könnte.
Eine baldige Übergabe der Immobilie an die Stadt Frankfurt sei auch im Interesse der Universität. Das Gebäude könne schon länger nicht mehr genutzt werden. Geld, das für die Verwaltung und Sicherung des Gebäudes ausgegeben werde, fehle wiederum in der Lehre und Forschung, erklärte die Universitätsleitung. Die Besetzerinnen und Besetzer kündigten an, auch Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land zu Gesprächen einzuladen, um eine schnelle Übergabe der Liegenschaft zu erreichen.
Selbstbestimmtes Ende der Besetzung in Bockenheim
Nachdem die Universität die Frist zum Verlassen der Kunstbibliothek verlängert hatte, verließ das Kollektiv am vergangenen Sonntag das Gebäude gegen 21 Uhr selbstbestimmt. Lukas Hopp, ein Sprecher des Kollektivs, zog eine positive Bilanz und erklärte: „Wir haben eine öffentliche Zusage der Uni erkämpft, dass wir jetzt mit allen Beteiligten über die zukünftige Nutzung der Räume verhandeln werden.“ Armin Ohl, ebenfalls Mitglied des Kollektivs, erklärte: „Wir wollen Leben statt Leerstand. Auf den Impulsen, die wir dieses Wochenende gesetzt haben, werden wir jetzt aufbauen und unsere Utopie für die Kunstbib erstreiten."
Das Kollektiv zog eine positive Bilanz. Auf Anfrage des JOURNAL erklärte es, mit der Besetzung viel erreicht zu haben. Neben dem vielseitigen Programm sei es gelungen, das Thema Leerstand in Frankfurt wieder stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. „Im Hinblick auf die seit zwei Jahren leerstehende Kunstbibliothek haben wir mit der Besetzung selbst viel Aufmerksamkeit sowie Zuspruch erhalten.“
Am Sonntagabend erhielt das Kollektiv eine schriftliche Zusage für geplante Gespräche mit der Uni, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen, die zeitnah stattfinden sollen. Kurz darauf verließ die Gruppe das Gebäude selbstbestimmt. „Jetzt gilt es, auf diesem Erfolg aufzubauen, die Verhandlungen öffentlichkeitswirksam zu bestreiten und unsere Utopie für die KunstBib zu erstreiten.“
Das Kollektiv sieht in der zukünftigen Nutzung der Räume großes Potenzial. Ziel sei es, sie für solidarische, unkommerzielle Projekte und Initiativen zu öffnen. Zudem sei ein Austausch mit Anwohnenden wünschenswert, um ein gemeinsames Nutzungskonzept zu entwickeln. „So wollen wir die Räume von uns allen, für uns alle gestalten“, erklärt UFO.
„Wir wünschen uns, dass nun endlich wieder Bewegung in die Realisierung des uns versprochenen Kulturcampus kommt und sich die ehemalige Kunstbibliothek als Ort für soziale Projekte dort eingliedert“, so das Kollektiv. Im Fokus der Besetzung habe vor allem das Ende des Leerstands gestanden, nicht jedoch eine Nutzung, die lediglich Profitinteressen diene.
Die Besetzung der ehemaligen Kunstbibliothek ist seit gestern Abend offiziell beendet. Nach anderthalb Tagen verließen die letzten Aktivistinnen und Aktivisten das Gebäude auf dem Gelände der Frankfurter Goethe-Universität. 15 Personen, die dem Kollektiv „Utopie Formen“ (UFO) angehören, waren zuvor in das leerstehende Gebäude eingedrungen. Die Universitätsleitung setzte eine Frist, bis zu der das Gebäude geräumt sein müsste, bot aber auch ein Gesprächsangebot an.
Nachdem sich Aktivistinnen und Aktivisten am Samstag Zutritt zum Gebäude verschafft hatten, verbreiteten sie im Anschluss den Grund ihrer Besetzung in den sozialen Medien: „Obwohl es zahlreiche Nutzungskonzepte von verschiedenen Initiativen gibt, steht das Gebäude nun seit mehr als zwei Jahren leer und verfällt“, erklärte das Kollektiv auf Instagram. Den Eigentümer der Räume, das Land Hessen, und den Leerstand kritisierte das Kollektiv als „verantwortungslos“ und forderte Gespräche ein.
Das Kollektiv forderte ein Gespräch mit dem Präsidium der Goethe-Universität. Die Universitätsleitung verwies daraufhin auf die Zuständigkeit der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen. Die Universität sei der falsche Verhandlungspartner, gleichwohl bot sie an, mit dem Kollektiv zeitnah ein Gespräch zu führen, um zu erörtern, wie sie das Anliegen gegenüber Stadt und Land unterstützen könnte.
Eine baldige Übergabe der Immobilie an die Stadt Frankfurt sei auch im Interesse der Universität. Das Gebäude könne schon länger nicht mehr genutzt werden. Geld, das für die Verwaltung und Sicherung des Gebäudes ausgegeben werde, fehle wiederum in der Lehre und Forschung, erklärte die Universitätsleitung. Die Besetzerinnen und Besetzer kündigten an, auch Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land zu Gesprächen einzuladen, um eine schnelle Übergabe der Liegenschaft zu erreichen.
Nachdem die Universität die Frist zum Verlassen der Kunstbibliothek verlängert hatte, verließ das Kollektiv am vergangenen Sonntag das Gebäude gegen 21 Uhr selbstbestimmt. Lukas Hopp, ein Sprecher des Kollektivs, zog eine positive Bilanz und erklärte: „Wir haben eine öffentliche Zusage der Uni erkämpft, dass wir jetzt mit allen Beteiligten über die zukünftige Nutzung der Räume verhandeln werden.“ Armin Ohl, ebenfalls Mitglied des Kollektivs, erklärte: „Wir wollen Leben statt Leerstand. Auf den Impulsen, die wir dieses Wochenende gesetzt haben, werden wir jetzt aufbauen und unsere Utopie für die Kunstbib erstreiten."
19. November 2024, 16.40 Uhr
Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Geplantes Hochhaus im Kaiser-Karree
Architekturwettbewerb für den umgedrehten ,,Bleistift" gestartet
Wie wird Frankfurts ungewöhnlichstes Hochhaus tatsächlich aussehen? Nachdem sich über 500 Menschen im Rahmen einer Bürgerbeteiligung einbrachten, läuft jetzt ein Architekturwettbewerb.
Text: Daniel Geyer / Foto: © Tishman Speyer / Commerz Real – www.kaiser-karree.de
StadtlebenMeistgelesen
- Glühwein im NovemberErste Weihnachtsmärkte in Frankfurt geöffnet
- Filiale in der BiebergasseUniqlo kommt nach Frankfurt
- RathausturmHoffnung für den „Langen Franz“
- Nach Ermittlungen der Frankfurter PolizeiTatverdächtiger Serienvergewaltiger festgenommen
- Martinstag 2024Laternenumzüge und Martinsfeiern in Frankfurt
20. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen