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Branchentreff

Bewegte und bewegende Bilder

Am kommenden Wochenende widmen sich gleich zwei Festivals dem bewegten Bild. Beim Reklamefilmpreis und der Visionale trifft sich die gesamte Branche. Das Journal hat die Macher besucht und zeigt: Frankfurt spielt hier ganz oben mit.
Es gibt in Frankfurt Werbeagenturen, es gibt Post-Production-Firmen und Filmagenturen, es gibt Location-Scouts und Schauspieler, es gibt Hochhausschluchten, die in Filmen gerne für Skyline-Ansichten auch ganz anderer Städte genutzt werden. Man muss es so sagen: Das bewegte Bild spielte schon immer eine Rolle in der Stadt. Jetzt steht es vor dem nächsten Sprung. Zum Beispiel mit dem Reklamefilmpreis. Gemacht wird der von der Frankfurter Agentur Group.ie, die auch schon für den Werbefilmpreis und dessen Vorgänger vdw award zuständig war. Die Ausrichter waren sich nicht einig, was nun aus dem Preis werden soll, also übernahm Group.ie-Geschäftsführer Mark Gläser (Foto) kurzerhand die Initiative, schuf den Reklamefilmpreis, der nun im Schauspiel das erste Mal vergeben wird. „Wir haben über 400 Einsendungen bekommen“, sagt er nicht ohne Stolz. Denn ähnlich großes Interesse konnte auch der Vorgänger auf sich richten – nur eben mit einer Produzentenallianz im Rücken, die Gläser nun fehlt. „Ein Reklamefilmpreis gehört einfach nach Frankfurt“, sagt er. Hier säßen die Agenturen, aber auch in der Szene bekannte Film- und Post-Production-Firmen. Zu den Laudatoren gehören Branchengrößen wie Sven Martin von Pixomondo, die Frankfurter Firma gewann für die Effekte in einem Scorcese-Streifen in diesem Jahr den Oscar. Die Reklamefilmer werden sich im Schauspiel Frankfurt ein Stelldichein geben. Mit einer Reklamefilmwerkstatt und einem Filmclub wird die Preisverleihung zum wochenendfüllenden Programm. „Solche Branchentreffen sind nach wie vor wichtig“, sagt Mark Gläser. Der virtuellen Vernetzung zum Trotz. Und sie spielten auch aufs Konto der Stadt Frankfurt als Kreativmetropole. Um ebendiese mussten die Medienpädagogin und Organisatorin der Visionale Beate Feyerabend (Foto) und ihre Mitstreiter noch Anfang Februar zittern. Die Finanzierung der Visionale 2012 war nicht klar, da das Land Hessen seine Zuwendungen gekürzt hatte. „Gerade Filmprojekte mit jungen Menschen und Kindern werden nicht genügend gefördert.“ Glücklicherweise hat der Veranstalter und Förderer, das Medienzentrum Frankfurt, seine volle Unterstützung zugesichert und man konnte mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt einen neuen Gönner gewinnen. Zum Start vor 27 Jahren hieß das Festival noch „Schülerfilmtage“, hatte aber schon damals das gleiche Konzept: Jugendlichen und Kindern sollte es ermöglicht werden, selbst geschaffene Filmprojekte vorzustellen. Medienpädagogin Sabine Hoffman ergänzt: „Wenn man einen Film selbst schneidet, wird einem bewusst, dass man Wirklichkeit konstruieren kann.“ Man möchte den Kindern, egal aus welcher Bildungsschicht sie stammen, den Zugang zum Film öffnen. Durch den digitalen Schnitt hat sich die Qualität der Filme wesentlich verbessert, darüber hinaus ist die Zahl der Einsendungen gewachsen, da wesentlich mehr Jugendliche Zugang zu dieser Technik haben. Der Film ist eine Kunstform geworden, in der sich junge Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft ausdrücken können. In diesem Jahr sind die jüngsten Teilnehmer gerade mal anderthalb Jahre alt.

Reklamefilmpreis, Festival, Schauspiel Frankfurt, 24.11., 20 Uhr Verleihung (142,80 Euro), Party mit DJ Nova ab 22.30 Uhr (47,60 Euro), Tickets und Infos: www.reklamefilmpreis.de;

25. Visionale, Festival, Gallus Theater, Kleyerstraße 15, 23.–25.11., www.visionale-hessen.de, Eintritt frei
 
Fotogalerie:
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23. November 2012, 11.22 Uhr
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