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Ana Marija Milkovics Kolumne
Da da da
Ana Marija Milkovic geht dahin, wo es weh tut. Zum Beispiel in die Braubachstraße. Von dort blickt man auf baulichen "Schmutz", wie die Architekturkritikerin findet. Andere sprechen von der Altstadt.
Kurt Tucholsky soll einmal gesagt haben, in Deutschland würde jemand, der auf den Schmutz hinweist als viel gefährlicher gelten, als jemand, der den Schmutz macht. So wäre, diese Annahme vorausgesetzt, meine Person viel gefährlicher anzusehen als etwa jene, die den Schmutz gerade in der Braubachstraße fabrizieren, wo ich doch nur darauf hinweise, dass gerade Schmutz entlang der Braubachstraße entsteht.
Nicht nur entlang der Braubachstraße, auch am einstigen Krönungsweg wurde der begrenzten Rationalität eines Bürgerbegehrens vollumfassend Rechnung getragen. Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit setzte am Römerberg genau dort an, wo die Fortschrittsidee im Bewusstsein gegenwärtiger Krisen versagte. Mitten im Sturm globaler Daseinskrisen entsteht nun am Römerberg ein Genius Loci für energiesparende Elektrogeräte. Natürlich sinkt die Nutzung dieser Geräte unaufhaltsam gleichermaßen wie exponentiell der Elektromüll weltweit rasant anwächst. Growing by Shrinking steht nun auch an den Betonmischern geschrieben. Damit seien dann auch Konstruktion des neuen Fachwerks, des verloren gegangenen Handwerks und dazugehöriger Betonrisse für jedermann nach- und stichhaltig erklärt.
An der Dom-Römerbebauung findet heute der Rückbau einer fehlgeleitet empfundenen Moderne durch historischen Überbau und Ressourcenverschwendung statt. Dort wo Fachwerk und Handwerk vermutet werden konnte, entsteht aus Kostengründen billigster Stahlbetonbau. Dort wo das gemeine Volk sich zu Hause sah, ziehen zukünftig Vertreter des LOHAS (Lifstyles of Health and Sustainability) stellvertretend für Alle ein, die Energieeffizienz als Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wachstum verstehen. Während Stromsparlampen Licht spenden, fährt der geleaste Mercedes Benz in die Tiefgarage ein. Das erklärt, warum sich der Energieverbrauch aller Effizienz zum Trotz in den kommenden 15 Jahren verdoppeln wird.
Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenzten Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. Am Dom-Römer entsteht durch falsche Wahrnehmung und Annahmen ein zeitgenössisches Ergebnis, das kaum eigentümlicher und profaner bereits im Rohbau für eine hedonistische Lebenslüge stehen kann.
Nicht nur entlang der Braubachstraße, auch am einstigen Krönungsweg wurde der begrenzten Rationalität eines Bürgerbegehrens vollumfassend Rechnung getragen. Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit setzte am Römerberg genau dort an, wo die Fortschrittsidee im Bewusstsein gegenwärtiger Krisen versagte. Mitten im Sturm globaler Daseinskrisen entsteht nun am Römerberg ein Genius Loci für energiesparende Elektrogeräte. Natürlich sinkt die Nutzung dieser Geräte unaufhaltsam gleichermaßen wie exponentiell der Elektromüll weltweit rasant anwächst. Growing by Shrinking steht nun auch an den Betonmischern geschrieben. Damit seien dann auch Konstruktion des neuen Fachwerks, des verloren gegangenen Handwerks und dazugehöriger Betonrisse für jedermann nach- und stichhaltig erklärt.
An der Dom-Römerbebauung findet heute der Rückbau einer fehlgeleitet empfundenen Moderne durch historischen Überbau und Ressourcenverschwendung statt. Dort wo Fachwerk und Handwerk vermutet werden konnte, entsteht aus Kostengründen billigster Stahlbetonbau. Dort wo das gemeine Volk sich zu Hause sah, ziehen zukünftig Vertreter des LOHAS (Lifstyles of Health and Sustainability) stellvertretend für Alle ein, die Energieeffizienz als Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wachstum verstehen. Während Stromsparlampen Licht spenden, fährt der geleaste Mercedes Benz in die Tiefgarage ein. Das erklärt, warum sich der Energieverbrauch aller Effizienz zum Trotz in den kommenden 15 Jahren verdoppeln wird.
Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenzten Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen. Am Dom-Römer entsteht durch falsche Wahrnehmung und Annahmen ein zeitgenössisches Ergebnis, das kaum eigentümlicher und profaner bereits im Rohbau für eine hedonistische Lebenslüge stehen kann.
19. Mai 2016, 10.41 Uhr
Ana Marija Milkovic
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