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Vom Friseurmeister zum Oberbürgermeister?
Karsten Schloberg kandidiert und will viel bewegen
"Nichts tun ist keine Alternative mehr!", ist Karsten Schlobergs Devise. In dieser Woche gibt der Sachsenhäuser seine parteiunabhängige Kandidatur für das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters bekannt.
Die Entwicklung der Stadt Frankfurt beobachtet Karsten Schloberg schon lange. So sehr er die Stadt liebt, manches missfällt ihm. „Wir können es uns nicht mehr länger leisten, Zeit, Ressourcen und das Wohl der Bürger den parteipolitischen Machtspielen und internen Posten-Strategien zu opfern“, sagt der Sachsenhäuser und tritt, weil „Nichtstun keine Alternative ist“, zur Oberbürgermeisterwahl im Februar 2018 an. Schloberg ist ein Gestalter, das lässt sich mit Fug und Recht behaupten. Als ursprünglicher Banker fand er seine Erfüllung als Friseurmeister. Er bietet in seinem Salon in der Schweizer Straße ferner seine Dienste als ausgebildeter Kosmetiker und Heilpraktiker an. Jetzt will der zweifache Vater, wie er sagt, Frankfurts „Entwicklung verantwortungsvoll gestalten“, zumal die Stadt stetig wachse und nicht nur im Wohnungswesen vor gewaltigen Herausforderungen stehe.
„Mir fehlt das Vertrauen in die aktuelle Politik, wenn ich sehe, wie im Stadtparlament die Zeit mit Belanglosigkeiten vertrödelt wird“, sagt Schloberg. Er will sich für alle Bürger der Stadt gleichermaßen einsetzen, der Gentrifizierung und dem Bau von Luxusimmobilien einen Riegel vorschieben. Ein Topthema für ihn ist auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, der attraktiver werden und dabei helfen soll, die Luft in Frankfurt zu verbessern. „Wenn Essen den Titel European Green Capital verliehen bekommen kann, dann sollte das Frankfurt auch schaffen“, sagt der Sachsenhäuser, der als großer Kulturfan doch der Meinung ist, dass Frankfurt nicht etwa Kulturhauptstadt werden müsse, sondern angesichts des enormen Wachstums an Lebensqualität gewinnen müsse. Es könne nicht angehen, dass in Frankfurt die Richtwerte bei der Luftbelastung durch Feinstaub regelmäßig überschritten würden.
Wenn Schloberg über das von Oberbürgermeister Peter Feldmann geplante 1,5 Millionen Euro teure Eröffnungsfest der Altstadt liest, dann ärgert ihn das. Seiner Meinung nach könne man das Geld wahrlich sinnvoller investieren. „So manches Budget sollte einer genaueren Prüfung unterzogen werden!“, es gehe letztlich um die Wahrung der Bürgerinteressen. „Das ist doch die eigentliche Aufgabe des Oberbürgermeisters, so wie es in der Hessische Gemeindeordnung steht: ‚Für das Wohl der Gemeinde zu sorgen’“.
In diesem Sinne beabsichtigt Schloberg im Falle seiner Wahl ein neues Dezernat zu gründen, das sich ausschließlich der Sicherheit der Stadt widmet und dem Polizei und Feuerwehr zugeordnet sind. „Falls wir weiterhin im Bahnhofsviertel Prostitution neben Drogenkonsum ebenso dulden wollen wie Wohnflächen, Lifestyle-Unternehmen und Geschäfte des täglichen Bedarfs, dann brauchen wir dafür eine mutige Stadtentwicklung und ein ebensolches Konzept.“ Ein Beispiel für Schloberg wäre hierbei Amsterdam, wo eine urbane Kultur entstanden sei, die auch für Touristen ein großer Anziehungspunkt sei und das Image der Stadt nach außen hin aufwerte.
Die Stadt habe ferner bislang die Unterstützung klein- und mittelständischer Unternehmen aus den Augen verloren. Er wolle dafür sorgen, dass künftig auch Start-Ups stärker gefördert würden. Apropos Förderungen: Angesichts der klammen Haushaltslage der Stadt Frankfurt ist Schloberg davon überzeugt, dass die Stadt zu wenig Fördermittel von Land, Bund und EU abrufe. „Die kostspielige Ansiedlung von Großunternehmen wird besonders gerne aus dem Stadtsäckel gesponsort – man denke nur an die Investition von mehr als 900 Millionen Euro, um die EZB im Frankfurter Ostend heimisch zu machen.“ Für die Bürger nicht hinnehmbar sei auch, dass die aus öffentlichen Mitteln bezahlten 13.000 Beschäftigten der Stadt Frankfurt nahezu kostenlose Fahrscheine bekämen, was jährlich einer Summe von 6 Millionen Euro entspreche. In der freien Wirtschaft müssten Angestellte ja auch für die eigenen Fahrtkosten aufkommen. Schloberg kündigt an, im Falle seiner Wahl ein externes Beraterteam zu beauftragen, um zu überprüfen, wie die wirtschaftliche Lage der Stadt tatsächlich ist. Der Verkauf der Commerzbank-Arena, wie etwa von Kontrahentin Bernadette Weyland (CDU) vorgeschlagen, scheint für den 49-Jährigen mit dem markanten, nach oben gezwirbelten Schnurrbart tabu. Nicht nur, weil die Stadt damit keinen Einfluss mehr auf die Nutzung des Stadions habe, sondern auch, weil die Stadt in der Vergangenheit zugunsten der Haushaltssanierung viel zu viel Grundstücke veräußert habe, auf denen man heute bezahlbare Wohnungen hätte errichten können.
„Mir fehlt das Vertrauen in die aktuelle Politik, wenn ich sehe, wie im Stadtparlament die Zeit mit Belanglosigkeiten vertrödelt wird“, sagt Schloberg. Er will sich für alle Bürger der Stadt gleichermaßen einsetzen, der Gentrifizierung und dem Bau von Luxusimmobilien einen Riegel vorschieben. Ein Topthema für ihn ist auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, der attraktiver werden und dabei helfen soll, die Luft in Frankfurt zu verbessern. „Wenn Essen den Titel European Green Capital verliehen bekommen kann, dann sollte das Frankfurt auch schaffen“, sagt der Sachsenhäuser, der als großer Kulturfan doch der Meinung ist, dass Frankfurt nicht etwa Kulturhauptstadt werden müsse, sondern angesichts des enormen Wachstums an Lebensqualität gewinnen müsse. Es könne nicht angehen, dass in Frankfurt die Richtwerte bei der Luftbelastung durch Feinstaub regelmäßig überschritten würden.
Wenn Schloberg über das von Oberbürgermeister Peter Feldmann geplante 1,5 Millionen Euro teure Eröffnungsfest der Altstadt liest, dann ärgert ihn das. Seiner Meinung nach könne man das Geld wahrlich sinnvoller investieren. „So manches Budget sollte einer genaueren Prüfung unterzogen werden!“, es gehe letztlich um die Wahrung der Bürgerinteressen. „Das ist doch die eigentliche Aufgabe des Oberbürgermeisters, so wie es in der Hessische Gemeindeordnung steht: ‚Für das Wohl der Gemeinde zu sorgen’“.
In diesem Sinne beabsichtigt Schloberg im Falle seiner Wahl ein neues Dezernat zu gründen, das sich ausschließlich der Sicherheit der Stadt widmet und dem Polizei und Feuerwehr zugeordnet sind. „Falls wir weiterhin im Bahnhofsviertel Prostitution neben Drogenkonsum ebenso dulden wollen wie Wohnflächen, Lifestyle-Unternehmen und Geschäfte des täglichen Bedarfs, dann brauchen wir dafür eine mutige Stadtentwicklung und ein ebensolches Konzept.“ Ein Beispiel für Schloberg wäre hierbei Amsterdam, wo eine urbane Kultur entstanden sei, die auch für Touristen ein großer Anziehungspunkt sei und das Image der Stadt nach außen hin aufwerte.
Die Stadt habe ferner bislang die Unterstützung klein- und mittelständischer Unternehmen aus den Augen verloren. Er wolle dafür sorgen, dass künftig auch Start-Ups stärker gefördert würden. Apropos Förderungen: Angesichts der klammen Haushaltslage der Stadt Frankfurt ist Schloberg davon überzeugt, dass die Stadt zu wenig Fördermittel von Land, Bund und EU abrufe. „Die kostspielige Ansiedlung von Großunternehmen wird besonders gerne aus dem Stadtsäckel gesponsort – man denke nur an die Investition von mehr als 900 Millionen Euro, um die EZB im Frankfurter Ostend heimisch zu machen.“ Für die Bürger nicht hinnehmbar sei auch, dass die aus öffentlichen Mitteln bezahlten 13.000 Beschäftigten der Stadt Frankfurt nahezu kostenlose Fahrscheine bekämen, was jährlich einer Summe von 6 Millionen Euro entspreche. In der freien Wirtschaft müssten Angestellte ja auch für die eigenen Fahrtkosten aufkommen. Schloberg kündigt an, im Falle seiner Wahl ein externes Beraterteam zu beauftragen, um zu überprüfen, wie die wirtschaftliche Lage der Stadt tatsächlich ist. Der Verkauf der Commerzbank-Arena, wie etwa von Kontrahentin Bernadette Weyland (CDU) vorgeschlagen, scheint für den 49-Jährigen mit dem markanten, nach oben gezwirbelten Schnurrbart tabu. Nicht nur, weil die Stadt damit keinen Einfluss mehr auf die Nutzung des Stadions habe, sondern auch, weil die Stadt in der Vergangenheit zugunsten der Haushaltssanierung viel zu viel Grundstücke veräußert habe, auf denen man heute bezahlbare Wohnungen hätte errichten können.
11. Dezember 2017, 10.22 Uhr
Nicole Brevoord
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