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„Respekt. Stoppt Sexismus“
Hängen Sexismus und Zuwanderung zusammen?
2016 will sich Frauendezernentin Sarah Sorge intensiv mit dem Thema Sexismus beschäftigen. Auch über Zuwanderung müsse man in diesem Zusammenhang sprechen – aber ohne sich rassistisch vereinnahmen zu lassen, sagte sie.
Nicht erst seit der Silvesternacht werden auch in Deutschland Frauen sexuell belästig – so viel darüber diskutiert wurde aber wohl noch nie. Die Situation in Köln war wesentlich drastischer als in Frankfurt. Aber dennoch sind auch hier bisher 63 Anzeigen wegen sexueller Belästigung bei der Polizei eingegangen. Grund genug für Frauendezernentin Sarah Sorge (Grüne) das Thema auch bei der Stadtverordnetenversammlung anzusprechen. Sie forderte den frauenpolitischen Jahresschwerpunkt „Respekt. Stoppt Sexismus“ des vergangenen Jahres auch 2016 weiterzuführen. Ein Projekt war 2015 etwa die Entwicklung eines Online-Portals, über das sich betroffene Frauen und Mädchen Hilfe suchen können. „Aber es reicht nicht, Mädchen und Frauen zu stärken und zu helfen. Die gesamte Gesellschaft muss sich ändern – und dafür nehme ich auch die gesamte Gesellschaft in die Pflicht“, sagte Sorge.
So müsse man etwa offen sagen, dass das Thema Gewalt gegen Frauen auch etwas mit Zuwanderung zu tun hat. Denn viele Herkunftsländer von Flüchtlingen seien viel patriarchaler als Deutschland. „Frauen haben weniger Rechte und werden geringer geschätzt als Männer“, so Sorge. Dennoch betonte sie auch, dass es Sexismus, sowie Rassismus, in allen Schichten, in allen Altersgruppen, in allen Herkunftsmilieus gebe. „Sexismus ist nicht das Problem der ‚Anderen‘, ‚Dunkleren‘, ‚Fremderen‘, sondern – leider - integraler Bestandteil unserer Gesellschaft“, so Sorge. Daher dürfe man den frauenpolitischen Kampf nicht rassistisch vereinnahmen lassen.
Sorges Anliegen, sich auch weiter intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, fand breite Zustimmung bei den Stadtverordneten. Sybill Meister (CDU) wies nochmals auf die Wichtigkeit des Online-Portals hin. „Damit können auch Frauen erreicht werden, die nicht zu einer Beratung gehen würden.“ Laut Ursula Busch (SPD) hätte man den Antrag zwar nicht gebraucht, um die gute Arbeit weiterzuführen, „aber er kommt wenigstens zum richtigen Zeitpunkt“, sagte sie.
Von Sorges Parteikollegin Ursula auf der Heide kam zudem Kritik an der Gesetzeslage. "Das Asylrecht ist nach Silvester innerhalb 27 Tage geändert worden. Es wäre schön, wenn man das Sexualstrafrecht ebenso schnell ändern würde“, sagte sie. Außerdem würde die Diskussion immer an den Frauen vorbeigeführt werden. Anstatt über Hilfe nachzudenken, werde nur der Umgang mit den Tätern thematisiert. „Warum wurde nicht ein Anwaltsfond für die betroffenen Frauen eingerichtet?“, fragte sie.
So müsse man etwa offen sagen, dass das Thema Gewalt gegen Frauen auch etwas mit Zuwanderung zu tun hat. Denn viele Herkunftsländer von Flüchtlingen seien viel patriarchaler als Deutschland. „Frauen haben weniger Rechte und werden geringer geschätzt als Männer“, so Sorge. Dennoch betonte sie auch, dass es Sexismus, sowie Rassismus, in allen Schichten, in allen Altersgruppen, in allen Herkunftsmilieus gebe. „Sexismus ist nicht das Problem der ‚Anderen‘, ‚Dunkleren‘, ‚Fremderen‘, sondern – leider - integraler Bestandteil unserer Gesellschaft“, so Sorge. Daher dürfe man den frauenpolitischen Kampf nicht rassistisch vereinnahmen lassen.
Sorges Anliegen, sich auch weiter intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, fand breite Zustimmung bei den Stadtverordneten. Sybill Meister (CDU) wies nochmals auf die Wichtigkeit des Online-Portals hin. „Damit können auch Frauen erreicht werden, die nicht zu einer Beratung gehen würden.“ Laut Ursula Busch (SPD) hätte man den Antrag zwar nicht gebraucht, um die gute Arbeit weiterzuführen, „aber er kommt wenigstens zum richtigen Zeitpunkt“, sagte sie.
Von Sorges Parteikollegin Ursula auf der Heide kam zudem Kritik an der Gesetzeslage. "Das Asylrecht ist nach Silvester innerhalb 27 Tage geändert worden. Es wäre schön, wenn man das Sexualstrafrecht ebenso schnell ändern würde“, sagte sie. Außerdem würde die Diskussion immer an den Frauen vorbeigeführt werden. Anstatt über Hilfe nachzudenken, werde nur der Umgang mit den Tätern thematisiert. „Warum wurde nicht ein Anwaltsfond für die betroffenen Frauen eingerichtet?“, fragte sie.
29. Januar 2016, 14.07 Uhr
Christina Weber
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