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Protestaktion gegen die JAfD
„Eine klare Absage aus den jüdischen Kreisen“
Als am Sonntag in Wiesbaden die Vereinigung „Juden in der AfD“ gegründet wurde, gingen in Frankfurt rund 250 Menschen auf die Straße, um dagegen zu protestieren. Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank versteht dahinter eine PR-Aktion der AfD.
Schon vergangene Woche kritisierte Bürgermeister Uwe Becker (CDU) im Interview mit JOURNAL FRANKFURT die geplante Gründung der Vereinigung JAfD (Juden in der AfD). „Ich glaube nicht, dass eine Partei, die den Holocaust als Vogelschiss in der Deutschen Geschichte bezeichnet, in Berlin ein Denkmal der Schande sieht und mit ihrem Geschwafel über 1000 Jahre Deutschland den rechten Rand der Gesellschaft bedienen möchte, die richtige Adresse für Juden darstellt“, sagte Becker. Dieser Meinung schlossen sich am Sonntag öffentlich auch etwa 250 andere Menschen an. Sie gingen in Frankfurt unter dem Motto „AfNee“ auf die Straße, um gegen die JAfD zu protestieren, die am selben Tag in Wiesbaden gegründet wurde.
© Bernd Kammerer
„Ihr bekommt keinen Koscher-Stempel von uns“, sagte Dalia Grinfeld, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) während ihrer Ansprache auf dem Goetheplatz. „AfNee – Diese Alternative ist nicht koscher“, steht auch auf den Plakaten der Protestierenden sowie „Menschenrechte statt rechte Menschen“, „Tausche AfD gegen Hummus“, „Nein Patrick, die AfD ist keine Alternative“ oder „Vom Bodensee bis hin zur Spree, wir sagen: AfNee“. Nicht nur junge Menschen, die der JSUD angehören, haben sich bei dieser Protestaktion versammelt. Es waren alle Altersgruppen vertreten, und auch Politiker sowie Promis unterstützten die Teilnehmer. Mit dabei waren beispielsweise der türkisch-deutsche Politiker Turgut Yüksel (SPD), Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland Daniel Botmann, Fernsehmoderatorin Bärbel Schäfer und Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.
„Wir wissen, dass die AfD schon lange versucht in der jüdischen Gemeinde zu propagieren“, sagt Mendel, der sich sicher ist, dass die Gründung des Arbeitskreises JAfD nur eine PR-Aktion ist. „Sie haben bisher 19 Personen gewonnen, davon sind die meisten nicht mal Juden.“ Diese niedrige Unterstützung sei „eine klare Absage aus den jüdischen Kreisen“, doch schaffe es die Partei damit trotzdem immer wieder in die Medien und somit auch Aufmerksamkeit zu bekommen – was nach Mendel ihr Ziel sei. „Das ist ein klarer Erfolg für die AfD, obwohl diese null Unterstützung bekommen.“ Mendel war deshalb gespalten, ob er an der Protestaktion teilnimmt, weil er es für unnötig hält, „dass man dagegen überhaupt protestieren muss.“ Dennoch hielt er es für richtig, die Stimmen, die sich gegen die JAfD aussprechen, zu unterstützen und zu zeigen, dass diese Menschen deutlich mehr Mitglieder zählen.
© Bernd Kammerer
„Ihr bekommt keinen Koscher-Stempel von uns“, sagte Dalia Grinfeld, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) während ihrer Ansprache auf dem Goetheplatz. „AfNee – Diese Alternative ist nicht koscher“, steht auch auf den Plakaten der Protestierenden sowie „Menschenrechte statt rechte Menschen“, „Tausche AfD gegen Hummus“, „Nein Patrick, die AfD ist keine Alternative“ oder „Vom Bodensee bis hin zur Spree, wir sagen: AfNee“. Nicht nur junge Menschen, die der JSUD angehören, haben sich bei dieser Protestaktion versammelt. Es waren alle Altersgruppen vertreten, und auch Politiker sowie Promis unterstützten die Teilnehmer. Mit dabei waren beispielsweise der türkisch-deutsche Politiker Turgut Yüksel (SPD), Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland Daniel Botmann, Fernsehmoderatorin Bärbel Schäfer und Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.
„Wir wissen, dass die AfD schon lange versucht in der jüdischen Gemeinde zu propagieren“, sagt Mendel, der sich sicher ist, dass die Gründung des Arbeitskreises JAfD nur eine PR-Aktion ist. „Sie haben bisher 19 Personen gewonnen, davon sind die meisten nicht mal Juden.“ Diese niedrige Unterstützung sei „eine klare Absage aus den jüdischen Kreisen“, doch schaffe es die Partei damit trotzdem immer wieder in die Medien und somit auch Aufmerksamkeit zu bekommen – was nach Mendel ihr Ziel sei. „Das ist ein klarer Erfolg für die AfD, obwohl diese null Unterstützung bekommen.“ Mendel war deshalb gespalten, ob er an der Protestaktion teilnimmt, weil er es für unnötig hält, „dass man dagegen überhaupt protestieren muss.“ Dennoch hielt er es für richtig, die Stimmen, die sich gegen die JAfD aussprechen, zu unterstützen und zu zeigen, dass diese Menschen deutlich mehr Mitglieder zählen.
8. Oktober 2018, 11.31 Uhr
ms
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