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Lautes Klassenzimmer
Gutachter in Sachsenhäuser Schule
Weil Grundschulkinder im Frankfurter Süden morgens von landenden Flugzeugen gestört werden, sollen an den Fassaden dreier Grundschulen Schallisolierungen getestet werden - allerdings erst in einigen Jahren.
Am 30. Juli war die Martin-Buber-Schule am Sachsenhäuser Landwehr dran: Gutachter Georg Esser besuchte die Grundschule, um das Schalldammmaß zu berechnen. Der Stadt lägen nur über ein halbes Jahr hochgerechnete Mittelwerte vor. Wie laut ein einzelnes Flugzeug manchmal sein kann, das heißt, wie viel Lärm ein Grundschulkind manchmal explizit belästigt, geht aus diesen Werten meist nicht hervor. Anwesend war allerdings nicht nur der beauftragte Gutachter, sondern unter anderem auch die Bildungsdezernentin und Initiatorin des Besuchs Sarah Sorge (Grüne), der stellvertretende Stadtschulamtsleiter Rainer Kilian, Schulleiterin Maria Osinski-Ebel, einige Mütter und andere aufgeregte Anwohner. Sarah Sorge, die mehrfach betonte, sich seit über 12 Jahren, länger als viele andere im Raum, gegen den Flughafenausbau zu engagieren, bemerkte: „Die negativen Folgen des Ausbaus waren bekannt. Nun geht es darum, inwieweit man sie ertragen muss und inwieweit sie die Kinder ertragen können“.
Bei der Messung wurden insgesamt zwei Klassenzimmer und ein weiterer Raum mit Mikrophonen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes ausgestattet. Dabei sollte erfasst werden, wie viel der von den vorüberfliegenden Flugzeugen erzeugte Lautstärke eindringt. Die Ergebnisse gibt es laut Georg Esser vermutlich erst in ein paar Wochen. Was die anwesenden Mütter noch mehr interessierte war allerdings, was mit den Ergebnissen geschieht, wenn sie zu Gunsten der lärmgeplagten Kinder ausfallen. Sarah Sorge, die den Lärm im Klassenzimmer der 4a gar nicht so schlimm fand wie erwartet, versprach, dass man sich dann nach Alternativen umsehen würde: „Ist der Unterricht so nicht tragbar, wird man lärmtechnisch nachrüsten müssen“. Doch die Mütter, davon einige im Elternbeirat, sehen weitere Probleme. Selbst wenn die Schallisolierung verbessert wird, schließt man die Fenster, ist die Luft sehr schnell verbraucht. Das Lüften ist dann wieder mit Lärmbelästigung verbunden. Eine zufriedenstellende Lösung scheint außer Sichtweite. „Mit der Wahl der Landesregierung haben Sie sich für den Ausbau entschieden. Nun müssen wir mit den Gegebenheiten leben“, sagte Sarah Sorge.
Wenn tatsächlich eine Baumaßnahme in Betracht gezogen wird, werden die Grundschulkinder von heute nicht mehr profitieren. „Politische Entscheidungen dauern. Bauliche erst recht“, ließ die Bildungsdezernentin verlauten. Ihre Schätzung, wann genau sich an der Schule etwas verändert haben könnte, belief sich auf sechs bis sieben Jahre. Die Mütter, die sich mittlerweile im Clinch mit Frau Sorge zu befinden schienen, überraschte diese Aussage weniger. In den kommenden Tagen wird Georg Esser zwei weitere Schulen inspizieren. Am 31. Juli wird an der Friedrich-Fröbel-Schule in Niederrad gemessen und am 1. August ist die Gruneliusschule in Oberrad an der Reihe.
Bei der Messung wurden insgesamt zwei Klassenzimmer und ein weiterer Raum mit Mikrophonen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes ausgestattet. Dabei sollte erfasst werden, wie viel der von den vorüberfliegenden Flugzeugen erzeugte Lautstärke eindringt. Die Ergebnisse gibt es laut Georg Esser vermutlich erst in ein paar Wochen. Was die anwesenden Mütter noch mehr interessierte war allerdings, was mit den Ergebnissen geschieht, wenn sie zu Gunsten der lärmgeplagten Kinder ausfallen. Sarah Sorge, die den Lärm im Klassenzimmer der 4a gar nicht so schlimm fand wie erwartet, versprach, dass man sich dann nach Alternativen umsehen würde: „Ist der Unterricht so nicht tragbar, wird man lärmtechnisch nachrüsten müssen“. Doch die Mütter, davon einige im Elternbeirat, sehen weitere Probleme. Selbst wenn die Schallisolierung verbessert wird, schließt man die Fenster, ist die Luft sehr schnell verbraucht. Das Lüften ist dann wieder mit Lärmbelästigung verbunden. Eine zufriedenstellende Lösung scheint außer Sichtweite. „Mit der Wahl der Landesregierung haben Sie sich für den Ausbau entschieden. Nun müssen wir mit den Gegebenheiten leben“, sagte Sarah Sorge.
Wenn tatsächlich eine Baumaßnahme in Betracht gezogen wird, werden die Grundschulkinder von heute nicht mehr profitieren. „Politische Entscheidungen dauern. Bauliche erst recht“, ließ die Bildungsdezernentin verlauten. Ihre Schätzung, wann genau sich an der Schule etwas verändert haben könnte, belief sich auf sechs bis sieben Jahre. Die Mütter, die sich mittlerweile im Clinch mit Frau Sorge zu befinden schienen, überraschte diese Aussage weniger. In den kommenden Tagen wird Georg Esser zwei weitere Schulen inspizieren. Am 31. Juli wird an der Friedrich-Fröbel-Schule in Niederrad gemessen und am 1. August ist die Gruneliusschule in Oberrad an der Reihe.
31. Juli 2012, 09.22 Uhr
yog
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