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Frankfurt Innenstadt
1400 Teilnehmer bei Pro-Palästina-Demo
Rund 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Montag an der Pro-Palästina-Demo in Frankfurt teilgenommen. Laut Angaben der Polizei verlief sie „bis auf wenige strafbare Handlungen störungsfrei“.
Update, 8. Oktober: Laut Angaben der Frankfurter Polizei waren in der Spitze bis zu 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Pro-Palästina-Demo durch die Innenstadt beteiligt. Gleichzeitig versammelten sich circa 100 Personen zu einer Gegendemonstration, teilweise stationär und teilweise begleitend. Bis auf wenige strafbare Handlungen verliefen beide Versammlungen störungsfrei:
Aus der pro-palästinensischen Versammlung wurden einzelne Fahnen, Transparente und Aufrufe festgestellt, die den Anfangsverdacht einer Straftat begründen, und werden nun weiterverfolgt. Auf der Seite der Gegendemonstration wurde ein Tatverdächtiger festgenommen, der ein Ei geworfen haben soll. Außerdem wird nach der Identität einer Person ermittelt, die einen mit Urin gefüllten Plastikbeutel in Richtung des pro-palästinensischen Zugs geworfen haben soll.
OB Mike Josef ist enttäuscht vom Urteil des Verwaltungsgerichts
Update, 7. Oktober: Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef hat enttäuscht auf das Urteil des VGH Hessen reagiert. „Ich bedaure das Urteil. Ich werde weiterhin Antisemitismus in allen Erscheinungsformen bekämpfen. Der Polizeipräsident hat mir versichert, dass sie mit ausreichenden Kräften vor Ort sein werden und sofort eingreifen, wenn es zu antisemitischen Hassparolen oder anderen strafbaren Handlungen kommen sollte“, sagte Josef.
Update, 5. Oktober: Der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) hat auf seinem Instagram-Account die Entscheidung des Frankfurter Verwaltungsgerichts mit deutlichen Worten kritisiert: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mütter und Väter unseres Grundgesetztes Vernichtungswerbung gegen jüdisches Leben als von der Meinungs- und Versammlungsfreiheit abgedeckt bewertet hätten."
Update, 4. Oktober: Die umstrittene Pro-Palästina-Demo am Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel darf stattfinden. Das hat das Frankfurter Verwaltungsgericht am Freitag in einem Eilantrag entschieden. Die Stadt Frankfurt habe die Bedeutung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit mit ihrem Verbot verkannt, begründete das Verwaltungsgericht seine Entscheidung. Laut HR will die Stadt Frankfurt nun eine Instanz weitergehen.
Pro-palästinensische Demonstration in Frankfurt wurde ursprünglich verboten
Erstmeldung, 4. Oktober: Die Stadt hat eine für den kommenden Montag, den 7. Oktober, geplante pro-palästinensische Demonstration verboten. Mit Blick auf die Ereignisse in Israel vor einem Jahr erklären Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP): „An diesem Tag vor einem Jahr geschah der größte Massenmord an Juden seit der Schoah. Diese Kundgebung ausgerechnet am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs, anzumelden, ist eine extreme Provokation, die wir zutiefst verurteilen.“
Unter dem Namen „Für ein freies Palästina – Der Sieg gehört der Gerechtigkeit“ wollten die Veranstalter ursprünglich im Frankfurter Stadtgebiet demonstrieren. Auf einem Instagram-Kanal, der den Organisatoren offenbar nahesteht, heißt es: „Die Stadt Frankfurt hat sich dem Druck der zionistischen Lobby gebeugt und ein Verbot gegen unsere Demonstration verfügt.“ Man sehe die Grundrechte „wieder einmal mit Füßen getreten“. Juristisch wolle man gegen die Verbotsverfügung vorgehen, „auf allen Instanzen“.
Stadt befürchtet antisemitische und israelfeindliche Äußerungen
Josef und Rinn erklären das Demonstrationsrecht als ein sehr hohes Gut. Von Seiten der Stadt sei allerdings bei der geplanten Demonstration, die mit 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angekündigt wurde, mit Straftaten, israelfeindlichen und antisemitischen Äußerungen zu rechnen. Damit sei auch die öffentliche Sicherheit gefährdet. Auch Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (CDU) kritisierte die geplante Veranstaltung bereits vor einigen Tagen und erklärte: „Die Veranstaltung muss verboten werden, und wir als Gesellschaft müssen noch konsequenter gegen israelbezogenen Antisemitismus aufstehen.“
Bereits im vergangenen Jahr gab es ähnliche Demonstrationen in Frankfurt. Nachdem die Stadt die Veranstaltungen verboten hatte, kam es häufig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Im Oktober 2023 kam es trotz des Verbots zu einer nicht angemeldeten Demonstration in der Innenstadt, die teilweise zu Platzverweisen und Festnahmen führte.
Aus der pro-palästinensischen Versammlung wurden einzelne Fahnen, Transparente und Aufrufe festgestellt, die den Anfangsverdacht einer Straftat begründen, und werden nun weiterverfolgt. Auf der Seite der Gegendemonstration wurde ein Tatverdächtiger festgenommen, der ein Ei geworfen haben soll. Außerdem wird nach der Identität einer Person ermittelt, die einen mit Urin gefüllten Plastikbeutel in Richtung des pro-palästinensischen Zugs geworfen haben soll.
Update, 7. Oktober: Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef hat enttäuscht auf das Urteil des VGH Hessen reagiert. „Ich bedaure das Urteil. Ich werde weiterhin Antisemitismus in allen Erscheinungsformen bekämpfen. Der Polizeipräsident hat mir versichert, dass sie mit ausreichenden Kräften vor Ort sein werden und sofort eingreifen, wenn es zu antisemitischen Hassparolen oder anderen strafbaren Handlungen kommen sollte“, sagte Josef.
Update, 5. Oktober: Der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) hat auf seinem Instagram-Account die Entscheidung des Frankfurter Verwaltungsgerichts mit deutlichen Worten kritisiert: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mütter und Väter unseres Grundgesetztes Vernichtungswerbung gegen jüdisches Leben als von der Meinungs- und Versammlungsfreiheit abgedeckt bewertet hätten."
Update, 4. Oktober: Die umstrittene Pro-Palästina-Demo am Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel darf stattfinden. Das hat das Frankfurter Verwaltungsgericht am Freitag in einem Eilantrag entschieden. Die Stadt Frankfurt habe die Bedeutung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit mit ihrem Verbot verkannt, begründete das Verwaltungsgericht seine Entscheidung. Laut HR will die Stadt Frankfurt nun eine Instanz weitergehen.
Erstmeldung, 4. Oktober: Die Stadt hat eine für den kommenden Montag, den 7. Oktober, geplante pro-palästinensische Demonstration verboten. Mit Blick auf die Ereignisse in Israel vor einem Jahr erklären Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP): „An diesem Tag vor einem Jahr geschah der größte Massenmord an Juden seit der Schoah. Diese Kundgebung ausgerechnet am 7. Oktober, dem Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs, anzumelden, ist eine extreme Provokation, die wir zutiefst verurteilen.“
Unter dem Namen „Für ein freies Palästina – Der Sieg gehört der Gerechtigkeit“ wollten die Veranstalter ursprünglich im Frankfurter Stadtgebiet demonstrieren. Auf einem Instagram-Kanal, der den Organisatoren offenbar nahesteht, heißt es: „Die Stadt Frankfurt hat sich dem Druck der zionistischen Lobby gebeugt und ein Verbot gegen unsere Demonstration verfügt.“ Man sehe die Grundrechte „wieder einmal mit Füßen getreten“. Juristisch wolle man gegen die Verbotsverfügung vorgehen, „auf allen Instanzen“.
Josef und Rinn erklären das Demonstrationsrecht als ein sehr hohes Gut. Von Seiten der Stadt sei allerdings bei der geplanten Demonstration, die mit 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern angekündigt wurde, mit Straftaten, israelfeindlichen und antisemitischen Äußerungen zu rechnen. Damit sei auch die öffentliche Sicherheit gefährdet. Auch Hessens Antisemitismusbeauftragter Uwe Becker (CDU) kritisierte die geplante Veranstaltung bereits vor einigen Tagen und erklärte: „Die Veranstaltung muss verboten werden, und wir als Gesellschaft müssen noch konsequenter gegen israelbezogenen Antisemitismus aufstehen.“
Bereits im vergangenen Jahr gab es ähnliche Demonstrationen in Frankfurt. Nachdem die Stadt die Veranstaltungen verboten hatte, kam es häufig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Im Oktober 2023 kam es trotz des Verbots zu einer nicht angemeldeten Demonstration in der Innenstadt, die teilweise zu Platzverweisen und Festnahmen führte.
8. Oktober 2024, 10.15 Uhr
sic/Jasmin Schülke/Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
Taubmann >>
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