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Europawahl 2019: Die Ergebnisse in Hessen

Die Grünen gewinnen Hessens Großstädte

Am gestrigen Sonntag wurde in Europa gewählt. Auch die Hessinnen und Hessen strömten an die Wahlurne, die Wahlbeteiligung war deutlich höher als noch 2014. Grund zum Jubeln haben vor allem die Grünen, CDU und SPD haben dagegen deutlich an Stimmen verloren.
Europa hat gewählt. Auch in Hessen waren die Wählerinnen und Wähler aufgerufen, ihre Stimme für das neunte direkt gewählte Europaparlament abzugeben. Viel war im Vorfeld über die „Schicksalswahl“ diskutiert worden. Nun zeigen die Ergebnisse deutlich: Der Abwärtstrend der beiden Volksparteien CDU und SPD setzt sich fort, die Grünen können ihren Höhenflug fortsetzen.

In Hessen bleibt die CDU mit insgesamt 25,8 Prozent zwar stärkste Kraft, damit hat sie sich im Vergleich zu 2014 jedoch um 4,8 Prozent verschlechtert. Die Grünen konnten um 10,5 Prozent zulegen und sich mit 23,4 Prozent als zweitstärkste Kraft vor der SPD platzieren, die ein historisch schlechtes Ergebnis von 18,4 Prozent holte. Vor fünf Jahren konnten die Sozialdemokraten noch 30,3 Prozent holen. Leicht zugewinnen konnte die FDP, die auf 6,4 Prozent kam. Die Linken haben einen Prozentpunkt verloren und holten nur noch 4,4 Prozent. Die AfD blieb knapp unter 10 Prozent.

Klimaschutz kostet die Volksparteien Stimmen

Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der hessischen SPD-Landtagsfraktion, bezeichnete das Ergebnis seiner Partei als „klare Niederlage“. Den Grund für das schlechte Ergebnis sieht er vor allem beim Thema Klimaschutz, das die Wählerinnen und Wähler nicht ausreichend mit der SPD in Verbindung bringen würden: „Weniger als 20 Prozent bei der Wahl zum Europäischen Parlament tun sehr weh und sind sehr enttäuschend. Offensichtlich ordnen die Bürgerinnen und Bürger der SPD im derzeit wichtigsten Problemfeld, dem Klima- und Umweltschutz, keine Kompetenz zu. Gleichzeitig hat diese Frage alles bestimmt.“

Schäfer-Gümbel sagte weiterhin, die deutsche Sozialdemokratie müsse „sehr grundsätzlich die Ausrichtung, Aufstellung und Strategie“ klären. Das gelte auch für die digitale Kompetenz, welche die „Zukunftsfähigkeit“ der SPD ausmache. Nur so lasse sich die Abwanderung gerade von jungen Wählerinnen und Wählern bremsen. Ähnlich äußerte sich auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Sonntagabend. Seine Partei müsse sich stärker mit Klimaschutz, aber auch mit neuen Wegen der Kommunikation auseinandersetzen.

Hessens Großstädte bleiben grün

Grund zu feiern hatten die Grünen am Sonntagabend besonders in Frankfurt und Offenbach: Dort gingen sie jeweils als stärkste Partei aus der Wahl hervor. Mit 31,3 Prozent liegen die Grünen in Frankfurt weit vor der CDU, die 19,7 Prozent holte und der SPD, die es gerade mal auf 15,1 Prozent schaffte. In Offenbach holten die Grünen 25,8 Prozent. Zweitstärkste Partei wurde auch dort die CDU mit 20,4 Prozent, die SPD kommt auf 16,3 Prozent. (Wahlbeteiligung: 51,5 Prozent). Etwas knapper fiel das Ergebnis in der Landeshauptstadt aus: In Wiesbaden lagen die Grünen mit 25,4 Prozent knapp vor der CDU, die auf 24,6 Prozent kam. Die SPD landete bei 18,2 Prozent. Auch in den hessischen Großstädten Kassel und Darmstadt machten die Grünen das Rennen. In Darmstadt holten sie stolze 33,6 Prozent. Die CDU kam nur auf 16,3 Prozent, die SPD auf 15,2 Prozent. In Kassel ging die Wahl ähnlich grün aus: Mit 30,8 Prozent platzierten sich die Grünen vor der SPD mit 19,3 Prozent, die CDU schaffte 17,4 Prozent.


Wahlbeteiligung deutlich höher

Die Wahlbeteiligung war in diesem Jahr, wie erwartet, deutlich höher als noch 2014. Landesweit lag die Wahlbeteiligung bei 58,5 Prozent – vor fünf Jahren zog es noch 16,3 Prozent weniger Wählerinnen und Wähler an die Wahlurne. Frankfurt erreichte sogar 60,1 Prozent. In Offenbach lag die Wahlbeteiligung bei 51,5 Prozent, in Wiesbaden bei 59,2 Prozent, in Kassel bei 55,3 Prozent und in Darmstadt bei 66,1 Prozent. Insgesamt waren rund 4,7 Millionen Hessinnen und Hessen aufgerufen, am Sonntag ihre Stimme abzugeben.



 
Fotogalerie:
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27. Mai 2019, 12.36 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
 
 
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