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Eklat im Römer
Stadtverordnete gedenken der Auschwitz-Prozesse
In der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag wurde eine Tafel zum Gedenken an den Beginn der Auschwitz-Prozesse im Römer vor 50 Jahren enthüllt. Eine Stadtverordnete nahm das zum Anlass einen Ehrenbürger zu entehren.
Seit Donnerstag erinnert im Plenarsaal des Römers eine Tafel daran, dass am 20. Dezember 1963 dort der erste Auschwitz-Prozess begann. Zusammen mit Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, und Raphael Gross, Direktor des Fritz Bauer Instituts, und Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) wurde die Tafel enthüllt, während die Stadtverordnetenversammlung tagte. Die Initiative geht zurück auf einen Antrag der CDU und der Grünen und war einstimmig von den Stadtverordneten beschlossen worden. Die Tafel ehrt auch den damaligen hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der die Prozesse in Gang gebracht hatte.
Der Frankfurter Auschwitz-Prozess habe einen "Klimawandel in der kollektiven Erinnerung" herbeigeführt, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland (CDU) am Donnerstag. Dadurch sei der Holocaust in der Öffentlichkeit erstmals diskutiert worden. "Zukünftige Generationen müssen daran erinnert werden, was geschehen ist", so Weyland. Raphael Gross sagte, dass eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bis heute erforderlich sei, weil er eine Nachwirkung habe, "die wir bis heute verspüren".
Im Anschluss sorgte die Stadtverordnete Jutta Ditfurth (Öko-LinX) für Aufsehen, als sie eigenmächtig den Namen des Frankfurter Ehrenbürgers Hermann Josef Abs auf einer Tafel daneben überklebte. "Wenn man Fritz Bauer ehrt, kann man nicht zulassen, dass der Chefbanker der NSDAP Ehrenbürger von Frankfurt ist", sagte Ditfurth. Die Stadtverodnetenvorsteherin rügte das Verhalten Ditfurths und schlug ihr vor, einen Antrag zu stellen, wenn sie wolle, dass der Name endgültig entfernt werde. Wolfgang Hübner (AfD) riss daraufhin den Klebestreifen von der Tafel, Ditfurth wiederholte die Aktion, schließlich wurde der Streifen erneut entfernt.
Der Frankfurter Auschwitz-Prozess habe einen "Klimawandel in der kollektiven Erinnerung" herbeigeführt, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Bernadette Weyland (CDU) am Donnerstag. Dadurch sei der Holocaust in der Öffentlichkeit erstmals diskutiert worden. "Zukünftige Generationen müssen daran erinnert werden, was geschehen ist", so Weyland. Raphael Gross sagte, dass eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bis heute erforderlich sei, weil er eine Nachwirkung habe, "die wir bis heute verspüren".
Im Anschluss sorgte die Stadtverordnete Jutta Ditfurth (Öko-LinX) für Aufsehen, als sie eigenmächtig den Namen des Frankfurter Ehrenbürgers Hermann Josef Abs auf einer Tafel daneben überklebte. "Wenn man Fritz Bauer ehrt, kann man nicht zulassen, dass der Chefbanker der NSDAP Ehrenbürger von Frankfurt ist", sagte Ditfurth. Die Stadtverodnetenvorsteherin rügte das Verhalten Ditfurths und schlug ihr vor, einen Antrag zu stellen, wenn sie wolle, dass der Name endgültig entfernt werde. Wolfgang Hübner (AfD) riss daraufhin den Klebestreifen von der Tafel, Ditfurth wiederholte die Aktion, schließlich wurde der Streifen erneut entfernt.
13. Dezember 2013, 12.00 Uhr
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