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Democracy Parkour Frankfurt
„Viele Menschen waren genervt davon, über Demokratie zu sprechen“
Beim Democracy Parkour Frankfurt haben junge Menschen gelernt, mit Fake News und dergleichen umzugehen. Wie nötig das ist, zeigen ihre Ergebnisse.
Es sind viele junge Menschen im Saal des ehemaligen Fritz-Rémond-Theater. Da fallen die drei Bodyguards am Rand noch mehr auf, die zum Schutz der stellvertretenden US-Generalkonsulin Jennifer DeWitt Walsh bereitstehen. „Demokratie bleibt nicht einfach erhalten, sondern muss am Leben gehalten werden.“ Das betont sie in ihrer kurzen Rede auf der Bühne an diesem Freitag (28. Juni). Die jungen Menschen im Publikum jubeln, sie haben vier Tage lang gelernt, was die Demokratie bedroht und wie sich damit umgehen lässt.
Es sind rund 100 Personen, die an dem „1. Democracy Parkour Frankfurt“ teilgenommen haben und jetzt im Saal sitzen – beziehungsweise stehen und zur Musik tanzen: Während die Ergebnisse des Parcours vorgestellt werden, sorgen Hip-Hopperin Beshoo sowie MC und Moderator Gierstyle zwischendurch für Stimmung. Von 24. bis 28. Juni haben vier Schul- und Jugendgruppen aus drei Frankfurter Schulen sowie der Initiative Joblinge Rhein-Main den Parcours absolviert.
Democracy Parkour Frankfurt: Vier Stationen, viel Bildung
Zu den Stationen gehörten das Lernlabor der Bildungsstätte Anne Frank mit verschiedenen interaktiven Angeboten, um etwa Hassrede im Netz zu erkennen. In einem Workshop zur Ausstellung „Streit. Eine Annäherung“ im Museum für Kommunikation gestalteten sie wiederum eine Plakatcollage, um Werbung für die Demokratie zu machen. Und im Escape Game „Escape Bubbles – Abenteuer in der Filterblase“, bei dem sich die Teilnehmer in zwei zeltförmige Blasen begaben, musste die Demokratie anhand von Rätseln und Aufgaben gerettet werden. Entwickelt wurde letzteres von der Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Goethe-Universität.
Zusammen mit den Theaterpädagogen von Creative Change aus Berlin haben sich die Schüler und Jugendlichen sensibilisiert für die Themen Fake News, Verschwörungserzählungen und Propaganda und in kleinen Theaterstücken Konfliktsituationen nachgeahmt. Wie dringend Bildung zu diesen Themen ist, hat sich bei einer gefilmten Straßenumfrage gezeigt, die das Team Equality von der Ziehenschule auf der Bühne vorstellt.
Bei der Frage, wie es um die Demokratie in Deutschland stehe, auf einer Skala von eins bis zehn, antworten die jüngeren Gezeigten eher im mittleren Bereich. Und die Rolle der Medien? Die würden stark polarisieren und besonders die sozialen Medien seien anfällig für Fake News; Quellenforschung sei wichtig. Wie eine Schülerin aus dem Publikum erklärt, hätten viele auf der Straße – größtenteils ältere – kein Interesse an der Umfrage gehabt oder seien genervt gewesen, weil es „zu oft um dieses Thema gehe“.
Initiiert wurde der Parcours vom US-Generalkonsulat. Das English Theatre Frankfurt hat zu diesem Zweck außerdem seinen Interimsspielort im Zoogesellschaftshaus zur Verfügung gestellt.
Es sind rund 100 Personen, die an dem „1. Democracy Parkour Frankfurt“ teilgenommen haben und jetzt im Saal sitzen – beziehungsweise stehen und zur Musik tanzen: Während die Ergebnisse des Parcours vorgestellt werden, sorgen Hip-Hopperin Beshoo sowie MC und Moderator Gierstyle zwischendurch für Stimmung. Von 24. bis 28. Juni haben vier Schul- und Jugendgruppen aus drei Frankfurter Schulen sowie der Initiative Joblinge Rhein-Main den Parcours absolviert.
Zu den Stationen gehörten das Lernlabor der Bildungsstätte Anne Frank mit verschiedenen interaktiven Angeboten, um etwa Hassrede im Netz zu erkennen. In einem Workshop zur Ausstellung „Streit. Eine Annäherung“ im Museum für Kommunikation gestalteten sie wiederum eine Plakatcollage, um Werbung für die Demokratie zu machen. Und im Escape Game „Escape Bubbles – Abenteuer in der Filterblase“, bei dem sich die Teilnehmer in zwei zeltförmige Blasen begaben, musste die Demokratie anhand von Rätseln und Aufgaben gerettet werden. Entwickelt wurde letzteres von der Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Goethe-Universität.
Zusammen mit den Theaterpädagogen von Creative Change aus Berlin haben sich die Schüler und Jugendlichen sensibilisiert für die Themen Fake News, Verschwörungserzählungen und Propaganda und in kleinen Theaterstücken Konfliktsituationen nachgeahmt. Wie dringend Bildung zu diesen Themen ist, hat sich bei einer gefilmten Straßenumfrage gezeigt, die das Team Equality von der Ziehenschule auf der Bühne vorstellt.
Bei der Frage, wie es um die Demokratie in Deutschland stehe, auf einer Skala von eins bis zehn, antworten die jüngeren Gezeigten eher im mittleren Bereich. Und die Rolle der Medien? Die würden stark polarisieren und besonders die sozialen Medien seien anfällig für Fake News; Quellenforschung sei wichtig. Wie eine Schülerin aus dem Publikum erklärt, hätten viele auf der Straße – größtenteils ältere – kein Interesse an der Umfrage gehabt oder seien genervt gewesen, weil es „zu oft um dieses Thema gehe“.
Initiiert wurde der Parcours vom US-Generalkonsulat. Das English Theatre Frankfurt hat zu diesem Zweck außerdem seinen Interimsspielort im Zoogesellschaftshaus zur Verfügung gestellt.
28. Juni 2024, 17.53 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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