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Das Mainufer

Entlang der Lebensader der Stadt

Der Main ist der Mittelpunkt Frankfurts und das Mainufer der wohl beliebteste Aufenthaltsort. Darin investiert die Stadt schon seit 1999. Abgeschlossen sind die Arbeiten aber längst nicht: Es gibt immer was zu tun.
Kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen hervor, strömen die Frankfurter zum Mainufer. Die einen powern sich beim Joggen, Radfahren oder Rudern aus, die anderen liegen entspannt mit einem Drink in der Hand auf Decken und Liegestühlen. Alle zieht es zum Wasser. In unserer aktuellen Titelgeschichte berichten wir über die begehrtesten Fleckchen am Main.

Um hier einen attraktiven Aufenthaltsort zu schaffen, investiert die Stadt seit 1999. „Es begann mit der Entwicklung des Deutschherrenufers, als das Schlachthofgelände wegfiel“, erzählt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne). Danach kam die Weseler Werft dran – die damals noch ein Schrott-Umladeplatz war. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“, sagt Heilig. Inzwischen sind sieben Kilometer des Ufers durchgehend erschlossen und gestaltet.

Das Ende ist das aber nicht. Ständig wird daran gearbeitet, es hier noch attraktiver zu gestalten. Dafür muss nicht immer die Stadtkasse herhalten. Manchmal übernimmt das ein privater Investor. So soll etwa der Sommerhoffpark ans Mainufer angeschlossen werden. Das verhinderte lange Zeit ein Heizkraftwerk der Deutschen Bahn. Das wird jedoch nicht mehr benötigt. Nun soll unter der Mein-Neckar-Brücke ein Durchgang geschaffen werden, der den Sommerhoffpark mit dem Westhafen verbindet. Das will die OFB Projektentwicklung GmbH realisieren, um am Sommerhoffpark zwei Wohntürme mit insgesamt 125 Wohneinheiten und einer Kindertagesstätte zu errichten. Die International Campus AG will zudem ein Studentenwohnhaus mit rund 390 Apartments bauen.

Die Verbindung zwischen dem Park und dem Westhafen lässt sich die OFB rund sind 800.000 Euro kosten, so Heilig. „Wir freuen uns sehr, dass an so einem Ort studentischer Wohnraum entsteht – davon haben wir einfach zu wenig in der Stadt“, betont sie. Der Zeitplan hat sich für das Projekt allerdings schon verzögert. Baubeginn war ursprünglich für Sommer 2015 geplant. Da die Baugenehmigung noch nicht vorlag, musste der Termin jedoch verschoben werden. Nun soll schnellstmöglich mit den Arbeiten begonnen werden.

Aber auch die Stadt investiert weiterhin in Mainufer. Seit 1999 sind zwölf Millionen Euro in die Entwicklung geflossen. Nun wurde dieser Etat noch einmal um 1,3 Millionen Euro aufgestockt. Mit den Mitteln soll etwa die Ruhrorter Werft im Frankfurter Osten verschönert werden, etwa mit mehr Sitzbänken. Auch Entlang der Philipp-Holzmann-Straße, am neuen Hafenpark vorbei, gebe es noch einige Stellen, die nicht das gewünschte Erscheinungsbild haben, so Heilig. Der Rollrasen, der gerade verlegt wurde, fällt finanziell nicht so sehr ins Gewicht: Zehn Euro pro Quadratmeter muss die Stadt zahlen. Insgesamt wurden rund 300 Quadratmeter verlegt. Bei einer Einsaat hätte der Quadratmeterpreis bei nur vier Euro gelegen. „Aber dann hätten wir das Mainufer noch länger sperren müssen. Das wollten wir nicht“, sagt Heilig. Die Schutzplatten, die momentan noch auf dem neuen Rasen liegen, werden voraussichtlich in drei Wochen entfernt – solange das Wetter einigermaßen mitspielt.

Was bisher fehlt, sind ausreichend öffentliche Toiletten. „Wir wissen, dass die Situation nicht gut ist“, sagt die Umweltdezernentin. Das Problem: Feste Einbauten sind ungünstig, da sie bei Hochwasser überschwemmt werden. Mobile Toilettenhäuschen, wie es sie bei großen Veranstaltungen gibt, will die Stadt nicht dauerhaft am Mainufer sehen. Daher gibt es die Regelung, dass alle Toiletten der gastronomischen Betriebe öffentlich sind. Bei der Familie Montez etwa muss nicht erst gefragt werden, um das stille Örtchen zu nutzen. Aber die Stadt will auch selbst für mehr Toiletten sorgen, zum Beispiel im Gebäude der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft an der Untermainbrücke. „Ich hoffe, dass dieser Plan endlich umgesetzt wird“, sagt die Umweltdezernentin. Ihr Zuständigkeitsbereich ist das allerdings nicht – sowohl für Planung als auch für die Finanzierung ist das Liegenschaftsamt verantwortlich.

Es gibt bereits viel Gastronomie am Mainufer. Manch ein Frankfurter aber wünscht sich noch mehr und bedauert, dass einige Angebote nicht zugelassen werden – etwa das Bembel-Boot, das nur in Offenbach ankern darf oder das Badeschiff, das schon seit Jahren geplant ist. „Wir haben uns selbst eine Faustregel auferlegt: Zwischen zwei Brücken soll es nur ein gastronomisches Angebot geben“, erklärt Heilig. Daher wolle man keine weiteren genehmigen – selbst wenn gute Ideen dabei sind. Etwas Neues wird es aber doch geben: Im nördlichen Bogen der Alten Brücke soll ein neuer Laden einziehen. Details werden noch nicht verraten.

Baden wird auch künftig am Main nicht möglich sein – weder auf einem Badeschiff noch im Fluss selbst. Denn für das Badeschiff wäre eine ganze Liste an Bestimmungen zu erfüllen und daran scheitert das Projekt bisher. Auch der Main selbst wird nicht zum Baden freigegeben. Denn auch wenn die Wasserqualität „sehr sehr gut“ sei, wie Heilig betont, die rechtlichen Voraussetzungen dafür kann der Main nicht erfüllen. Aufschluss über den Drogenkonsum liefert er bisher übrigens auch nicht. Forscher können in Kläranlagen und Flüssen messen, wie viel Drogen in den jeweiligen Arealen konsumiert werden. „Wir haben das in Frankfurt bisher nicht gemessen“, sagt Heilig. Merkt aber an, dass man das nachholen sollte.
 
Fotogalerie:
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3. Mai 2016, 10.42 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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