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20 Millionen fürs Bahnhofsviertel
Bilanz von zehn Jahren Stadtumbau
Bislang hat die Stadt 20 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt, um das Bahnhofsviertel in ein lebenswertes Quartier zu verwandeln. Kurz vor der Bahnhofsviertelnacht zieht Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) Bilanz.
Aus Anlass der bevorstehenden Bahnhofsviertelnacht am Donnerstag, 21. August, zieht Bürgermeister Olaf Cunitz eine Zwischenbilanz zum Stadtumbau im Bahnhofsviertel, der nun ins zehnte Jahr geht. „Unserem Ziel, das Bahnhofsviertel zu stabilisieren, Leerstand abzubauen und vor allem das Wohnen in diesem innerstädtischen Quartier zu stärken, sind wir deutlich näher gekommen“, sagt Cunitz. „Zieht man allein die amtliche Statistik zu Rate, hat sich während des Stadtumbaus die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz um rund 1000 auf 3436 Personen erhöht, was einer Steigerung von fast 40 Prozent entspricht. Im letzten Jahr konnte das Bahnhofsviertel mit 10,2 Prozent das zweithöchste relative Bevölkerungswachstum im Vergleich der Frankfurter Stadtteile verzeichnen. Und auch die Zahl der Wohnungen erhöhte sich gegenüber dem Tiefstand zu Beginn des Jahrtausends um etwa zwölf Prozent auf 2015 Wohnungen Ende 2012.“
Im Jahr 2005 hatte die Stadt Frankfurt die „Förderungsrichtlinie Bahnhofsviertel“ zur Vergabe von Mitteln zur Sanierung des Wohnungsbestandes, zur Schaffung neuen Wohnraumes durch Umwandlung von Gewerbe in Wohnen und zur Wohnumfeldverbesserung beschlossen. Für die Umsetzung des Programms wurden bisher Fördermittel in Höhe von 20 Millionen Euro bereitgestellt und eine kostenlose Modernisierungsberatung für die Eigentümer eingerichtet.
Bis heute konnten Bewilligungen für insgesamt 346 Wohneinheiten auf 31 Liegenschaften ausgesprochen werden. Hiervon wurden 120 Wohneinheiten modernisiert und teilweise dadurch erst bewohnbar gemacht. 208 Wohneinheiten sind durch Umwandlung von Büro- beziehungsweise Gewerbeflächen entstanden. Durch Aufstockung und Neubau konnten 18 Wohneinheiten neu hergestellt werden. Die Projekte befinden sich teilweise noch in Durchführung. Aktuell befinden sich noch zwei weitere Förderprojekte im Antragsverfahren. „Vor dem Hintergrund von zwischenzeitlich nur noch begrenzt verfügbaren Haushaltsmitteln wird im Einzelfall geprüft, inwieweit für förderfähige Projekte noch Förderbewilligungen ausgesprochen werden können“, sagt Bürgermeister Cunitz.
Neben diesen Projekten mit rein städtischer Förderung wurde das Frankfurter Bahnhofsviertel ebenfalls im Jahr 2005 in das Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ aufgenommen. Durch dieses Programm werden mit einem Umfang von rund fünf Millionen Euro verteilt über zehn Jahre primär Projekte zur Aufwertung des Wohnumfeldes und der öffentlichen Räume gefördert. Auf der Grundlage des 2005 erarbeiteten Rahmenplans Wohnen und der Weiterentwicklung durch das Ideenlabor wurde das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Bahnhofsviertel im Jahr 2006 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Es bildet die Handlungsgrundlage für die Aktivitäten im Stadtumbauprozess.
Die Richtlinien für die Vergabe von Zuschüssen zur Förderung von Innenhofbegrünungen im Bahnhofsviertel wurden im Februar 2013 vom Magistrat beschlossen. Die Förderung erfolgt in Form einer Finanzierungshilfe durch einen Zuschuss von bis zu 20.000 Euro pro Hof. Dabei werden die interessierten Eigentümer der Liegenschaften seit August 2013 im Rahmen eines Beratervertrages mit der Gartenarchitektin Ute Wittich bei der Planung und Umsetzung unterstützt. Auch die Erstberatung mit Erstellung einer Planungsskizze und eines Pflanzplanes werden aus dem Stadtumbau Bahnhofsviertel finanziert. „Die Förderung der Hofbegrünung findet großen Zuspruch unter den Hauseigentümern im Bahnhofsviertel“, freut sich Bürgermeister Cunitz. „Ein bewilligtes Vorhaben konnte bereits fertig gestellt werden, drei befinden sich in der Planungsphase und zu sieben weiteren Höfen wurden bereits Beratungsgespräche mit den Eigentümern geführt.“
Der Turm der Weißfrauen Diakoniekirche wurde im Jahr 2013 denkmalgerecht saniert. Durch eine künstlerische Intervention an dem frei auf dem Gehweg stehenden Glockenturm wurde erfolgte zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Ort und seinem öffentlich-kulturellen Charakter. Umgesetzt wurde der Entwurf von Andrea Büttner. Neben der Füllung der Turmöffnungen durch Gitter aus Lärchenholz wurden die Einrichtung eines Turmzimmers sowie die Dekoration mit drei abstrakten Bronzeformen und die Installation eines Baldachins geschaffen.
Bereits im Jahr 2012 wurde der Hof der Weißfrauenkirche Diakonie neu geordnet und gestaltet, so dass für die Besucher der Kirche eine hohe Aufenthaltsqualität im Freibereich geschaffen wurde. In einem zweiten Bauabschnitt soll ab Mitte August 2014 die Umgestaltung und Öffnung der Freifläche vor der Weißfrauen Diakoniekirche erfolgen. Es werden Zäune, Mauern und Tore um die Kirche beseitigt und eine zusätzliche öffentlich zugängliche Freifläche geschaffen. So werden die ursprünglichen Qualitäten von Kirche und Freifläche wieder erlebbar. In der geschlossenen Blockstruktur des Bahnhofsviertels bietet dieser Platz die besten Chancen, sich als kommunikativer Ort für seine Anwohner, seine Nachbarn und die Öffentlichkeit zu entwickeln. Die Realisierung der Projekte an Turm und Freifläche wurden durch den zusätzlichen Einsatz von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ermöglicht.
Der öffentliche Straßenraum vor allem nördlich der Taunusstraße und die hier wohnenden und arbeitenden Menschen sind durch wildes Urinieren in besonderem Maße belastet. Mit der Aufstellung eines Pissoirs soll stadtweit erstmals in dieser Form der Versuch unternommen werden, diesem Problem Herr zu werden. Da das Pissoir keine Möglichkeiten für neue Drogenverstecke oder andere Fehlnutzungen bieten soll, wurde seine Gestalt im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs entwickelt. Eine in Arbeit befindliche Standortanalyse soll Aufschluss über einen geeigneten Aufstellungsort geben. Außerdem wird parallel die technische Detailplanung erarbeitet. Noch in diesem Jahr sollen nähere Ergebnisse im Ortsbeirat vorgestellt werden. Gegenwärtig wird mit einer Errichtung im Frühjahr oder Sommer 2015 gerechnet.
Obwohl der Hauptbahnhof selbst im Gallus liegt, wird auch die Aufwertung des Vorplatzes als Tor zur Stadt eine positive Ausstrahlung auf das Bahnhofsviertel haben. Der Magistrat hatte Ende Mai die Planungsmittel für das Projekt „Verbesserung Bahnhöfe Umfeld – Hauptbahnhof“ in Höhe von 500.000 Euro freigegeben. Mit diesen Geldern wird eine Vorplanungsvorlage erstellt, die das Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher erarbeitet. Die Vorplanung bildet wiederum die Grundlage für einen notwendigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über die Umgestaltung des Hauptbahnhof-Umfelds und das weitere Vorgehen.
„Insgesamt gesehen hat sich das Bahnhofsviertel in den vergangenen Jahren deutlich zu seinem Vorteil entwickelt. Aktuell sind im Bereich zwischen Gutleutstraße und Untermainkai, der einige gewerbliche Leerstände zu verzeichnen hatte, eine Reihe von privaten Bauprojekten in der Planung oder Durchführung. Die Entwicklung geht also weiter – und ich freue mich, dass viele Frankfurter und Besucher das im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht in Augenschein nehmen werden“, so Cunitz.
Während der Bahnhofsviertelnacht wartet ein Fundus an privaten Erinnerungen, Fundstücken und Einblicken von Bewohnern des Viertels im Stadtteilbüro in der Moselstraße 6a auf Entdeckung, umrahmt von einer Bahnhofsviertelklang- und –bildkulisse.
Im Jahr 2005 hatte die Stadt Frankfurt die „Förderungsrichtlinie Bahnhofsviertel“ zur Vergabe von Mitteln zur Sanierung des Wohnungsbestandes, zur Schaffung neuen Wohnraumes durch Umwandlung von Gewerbe in Wohnen und zur Wohnumfeldverbesserung beschlossen. Für die Umsetzung des Programms wurden bisher Fördermittel in Höhe von 20 Millionen Euro bereitgestellt und eine kostenlose Modernisierungsberatung für die Eigentümer eingerichtet.
Bis heute konnten Bewilligungen für insgesamt 346 Wohneinheiten auf 31 Liegenschaften ausgesprochen werden. Hiervon wurden 120 Wohneinheiten modernisiert und teilweise dadurch erst bewohnbar gemacht. 208 Wohneinheiten sind durch Umwandlung von Büro- beziehungsweise Gewerbeflächen entstanden. Durch Aufstockung und Neubau konnten 18 Wohneinheiten neu hergestellt werden. Die Projekte befinden sich teilweise noch in Durchführung. Aktuell befinden sich noch zwei weitere Förderprojekte im Antragsverfahren. „Vor dem Hintergrund von zwischenzeitlich nur noch begrenzt verfügbaren Haushaltsmitteln wird im Einzelfall geprüft, inwieweit für förderfähige Projekte noch Förderbewilligungen ausgesprochen werden können“, sagt Bürgermeister Cunitz.
Neben diesen Projekten mit rein städtischer Förderung wurde das Frankfurter Bahnhofsviertel ebenfalls im Jahr 2005 in das Bund-Länder-Förderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ aufgenommen. Durch dieses Programm werden mit einem Umfang von rund fünf Millionen Euro verteilt über zehn Jahre primär Projekte zur Aufwertung des Wohnumfeldes und der öffentlichen Räume gefördert. Auf der Grundlage des 2005 erarbeiteten Rahmenplans Wohnen und der Weiterentwicklung durch das Ideenlabor wurde das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Bahnhofsviertel im Jahr 2006 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Es bildet die Handlungsgrundlage für die Aktivitäten im Stadtumbauprozess.
Die Richtlinien für die Vergabe von Zuschüssen zur Förderung von Innenhofbegrünungen im Bahnhofsviertel wurden im Februar 2013 vom Magistrat beschlossen. Die Förderung erfolgt in Form einer Finanzierungshilfe durch einen Zuschuss von bis zu 20.000 Euro pro Hof. Dabei werden die interessierten Eigentümer der Liegenschaften seit August 2013 im Rahmen eines Beratervertrages mit der Gartenarchitektin Ute Wittich bei der Planung und Umsetzung unterstützt. Auch die Erstberatung mit Erstellung einer Planungsskizze und eines Pflanzplanes werden aus dem Stadtumbau Bahnhofsviertel finanziert. „Die Förderung der Hofbegrünung findet großen Zuspruch unter den Hauseigentümern im Bahnhofsviertel“, freut sich Bürgermeister Cunitz. „Ein bewilligtes Vorhaben konnte bereits fertig gestellt werden, drei befinden sich in der Planungsphase und zu sieben weiteren Höfen wurden bereits Beratungsgespräche mit den Eigentümern geführt.“
Der Turm der Weißfrauen Diakoniekirche wurde im Jahr 2013 denkmalgerecht saniert. Durch eine künstlerische Intervention an dem frei auf dem Gehweg stehenden Glockenturm wurde erfolgte zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Ort und seinem öffentlich-kulturellen Charakter. Umgesetzt wurde der Entwurf von Andrea Büttner. Neben der Füllung der Turmöffnungen durch Gitter aus Lärchenholz wurden die Einrichtung eines Turmzimmers sowie die Dekoration mit drei abstrakten Bronzeformen und die Installation eines Baldachins geschaffen.
Bereits im Jahr 2012 wurde der Hof der Weißfrauenkirche Diakonie neu geordnet und gestaltet, so dass für die Besucher der Kirche eine hohe Aufenthaltsqualität im Freibereich geschaffen wurde. In einem zweiten Bauabschnitt soll ab Mitte August 2014 die Umgestaltung und Öffnung der Freifläche vor der Weißfrauen Diakoniekirche erfolgen. Es werden Zäune, Mauern und Tore um die Kirche beseitigt und eine zusätzliche öffentlich zugängliche Freifläche geschaffen. So werden die ursprünglichen Qualitäten von Kirche und Freifläche wieder erlebbar. In der geschlossenen Blockstruktur des Bahnhofsviertels bietet dieser Platz die besten Chancen, sich als kommunikativer Ort für seine Anwohner, seine Nachbarn und die Öffentlichkeit zu entwickeln. Die Realisierung der Projekte an Turm und Freifläche wurden durch den zusätzlichen Einsatz von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ermöglicht.
Der öffentliche Straßenraum vor allem nördlich der Taunusstraße und die hier wohnenden und arbeitenden Menschen sind durch wildes Urinieren in besonderem Maße belastet. Mit der Aufstellung eines Pissoirs soll stadtweit erstmals in dieser Form der Versuch unternommen werden, diesem Problem Herr zu werden. Da das Pissoir keine Möglichkeiten für neue Drogenverstecke oder andere Fehlnutzungen bieten soll, wurde seine Gestalt im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs entwickelt. Eine in Arbeit befindliche Standortanalyse soll Aufschluss über einen geeigneten Aufstellungsort geben. Außerdem wird parallel die technische Detailplanung erarbeitet. Noch in diesem Jahr sollen nähere Ergebnisse im Ortsbeirat vorgestellt werden. Gegenwärtig wird mit einer Errichtung im Frühjahr oder Sommer 2015 gerechnet.
Obwohl der Hauptbahnhof selbst im Gallus liegt, wird auch die Aufwertung des Vorplatzes als Tor zur Stadt eine positive Ausstrahlung auf das Bahnhofsviertel haben. Der Magistrat hatte Ende Mai die Planungsmittel für das Projekt „Verbesserung Bahnhöfe Umfeld – Hauptbahnhof“ in Höhe von 500.000 Euro freigegeben. Mit diesen Geldern wird eine Vorplanungsvorlage erstellt, die das Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher erarbeitet. Die Vorplanung bildet wiederum die Grundlage für einen notwendigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung über die Umgestaltung des Hauptbahnhof-Umfelds und das weitere Vorgehen.
„Insgesamt gesehen hat sich das Bahnhofsviertel in den vergangenen Jahren deutlich zu seinem Vorteil entwickelt. Aktuell sind im Bereich zwischen Gutleutstraße und Untermainkai, der einige gewerbliche Leerstände zu verzeichnen hatte, eine Reihe von privaten Bauprojekten in der Planung oder Durchführung. Die Entwicklung geht also weiter – und ich freue mich, dass viele Frankfurter und Besucher das im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht in Augenschein nehmen werden“, so Cunitz.
Während der Bahnhofsviertelnacht wartet ein Fundus an privaten Erinnerungen, Fundstücken und Einblicken von Bewohnern des Viertels im Stadtteilbüro in der Moselstraße 6a auf Entdeckung, umrahmt von einer Bahnhofsviertelklang- und –bildkulisse.
11. August 2014, 11.09 Uhr
Pia
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