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Manowar in der Festhalle
Als Vorgruppe waren Rhapsody of Fire und Holy Hell angekündigt. Sie schienen die Massen nicht wirklich zu begeistern, die Stimmung in der Festhalle war eher mau als angefeuert beim Betreten der „Gudd Stubb“
Und dann ging endlich das Licht aus. Mit einer Lichtshow als ob die Heavy Metal-Band gerade aus dem Himmel oder Walhalla hinabsteigen um ein Konzert zu starten durchflutete ein helles Licht die Festhalle. Orchestrale Musik ertönte als eine Stimme aus dem Off, die dem großen Orson Wells gehört, ertönte und folgendes sagte“ Ladies and gentlemen, from the United States of America, all hail Manowar!“ Der traditionelle Anfang eines jeden Konzertes.
Die laut dem Guinness-Buch der Rekorde lauteste Band der Welt fing ordentlich an. Der Sound war ausgeglichen, nicht zu scheppernd aber auch nicht zu dumpf. Die Stimme von Eric Adams war zunächst kaum hörbar, verbesserte sich aber nach einigen Minuten. Von der technischen Seite her war der Anfang gelungen. Stimmungstechnisch war es aber doch noch eher etwas verhalten. „Eine Auswahl an miesen Songs“ wurde als Kritikpunkt erwähnt, vielleicht sahen das alle anderen Fans auch in etwa so. Nach dem ersten Set legte Joey DeMaio in einer kurzen Pause für die restlichen Bandmitglieder ein kleines Solo hin und startete eine seiner bekannten Lobpreisungen und Moderationen auf der Bühne. Ortskundig scheint der gute aber nicht zu sein, hieß er das Publikum mit „Ich bin eine rheinische Frohnatur“ (hier muss man sich einen amerikanischen Dialekt vorstellen, ganz großes Kino) willkommen. Natürlich hagelte es Pfiffe und Schmährufe aus dem Publikum. Dann folgte Lobpreisungen auf deutsches Bier, deutsche Frauen und natürlich die Versicherung das Frankfurt die „fucking best Fans in the World“ hat. Sowas ist man von Manowar gewohnt und dafür mag man diese Jungs aus. Ein inszenierter Gig eines „Fans“ aus dem Publikum und 3 Frauen die „nice breasts“ hatten läuteten den besten Teil des Konzerts ein. Alte Songs wurden gespielt und das Publikum taute auf und rockte ordentlich mit. Die interessante Light-Show mit 4 beweglichen Stahlbalken wurde gegen eine Leinwandprojektion der Bühne abgelöst. Das Set wurde auch souverän runter gespielt und alle machten sich bereit für die Zugabe.
Man weiß nicht wie man die Zugabe beschreiben will, sie war zu einem kitschig, voll mit nordischem Mythologiephatos angereicherte, aber dadurch auch unfreiwillig komisch. Aber sie war hervorragend inszeniert und nett anzuschauen.
Ein Film wurde eingeblendet mit düsterem Text unterlegt, nordische Kämpfer bereiten sich vor in die Schlacht zu ziehen und versammeln sich. Die Geschichte Odins wird erzählt. Zumindest hoffe ich es. Ich habe das Ganze nicht wirklich verstanden (ich bin für jede Erklärung dankbar) Egal, war aber alles schön anzuschauen. Live-Schwertkämpfe auf der Bühne, wurde einer abgestochen, kam der nächste. Im Hintergrund wurden Männer, Frauen und sonstige Lebewesen niedergemeuchelt, Blut wurde ausgespuckt, Braveheart für Arme. Der Film lief weiter, die Songs wurden gespielt, die Statisten auf der Bühne starben, standen auf und starben wieder. Gegen Ende hin das große Finale. Fackelträger, dazu hymnenartige Heavy Metal-Musik und ein Wikingerschiff. Das Wikingerschiff wurde am Ende natürlich noch den Flammen übergeben und es brannte fröhlich auf der Bühne, als sich Manowar verabschiedeten. „Schon krass, das das nicht in Bayern indiziert wurde, so wie die sich da anstellen“ wurde mir gesagt. Ich konnte nur lachen. Fehlte nur noch Arnold Schwarzenegger als Conan, dann wäre der „Film“ gut gewesen. Musikalisch gesehen war das Konzert hervorragend, die technische Seite wusste zu überzeugen, die Show war eher komisch als ergreifend, aber es hat sich definitiv gelohnt.
Text/Foto: Ansgar Groos
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