Partner
International Safe Abortion Day
Für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen
Am 28. September findet der International Safe Abortion Day statt. In Frankfurt wird es von Frauenstreik-Bündnis und Pro_Choice-Aktivistinnen und Aktivisten eine Speaker‘s Corner dazu geben. Dabei soll es vor allem gegen die umstrittenen Paragraphen 218 und 219a gehen.
Das Frauenstreik-Bündnis richtet zum diesjährigen Safe Abortion Day am 28. September eine Speakers‘ Corner an der Hauptwache ein. Alle, die sich für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen, können von 15 bis 18 Uhr am offenen Mikrofon zu Wort kommen. Redebeiträge von Ärzt*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen sind bereits angekündigt; neben dem Frauenstreik-Bündnis werden außerdem das Bündnis Frankfurt für Frauenrechte, Pro Familia und Da Migra vertreten sein.
Schwangerschaftsabbrüche bleiben in Deutschland weiterhin grundsätzlich verboten. Im Strafgesetzbuch regeln das Paragraf 218 und 219a; letzterer bezieht sich auf das Werbeverbot bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen. Auch nachdem 219a im März 2019 ergänzt wurde, sodass Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser mittlerweile öffentlich darüber informieren dürfen, dass sie Abtreibungen vornehmen, hat es weitere Verurteilungen gegeben. So wurden im Juni zwei Berliner Ärztinnen zu Geldstrafen verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite darüber informierten, dass Abbrüche zu ihren Leistungen gehörten. Auch der Fall von Kristina Hänel muss mit Rücksicht auf das veränderte Gesetz neu verhandelt werden; eine Verurteilung ist weiterhin möglich.
Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern die vollständige Streichung der beiden Paragrafen und damit die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Seriöse Informationen für ungewollt Schwangere seien weiterhin schwer erhältlich, Schwangerschaftsabbrüche teuer, Behandlungsmöglichkeiten oft weit entfernt und immer weniger Ärztinnen und Ärzte führten Abbrüche durch. Dadurch würden Abtreibungen Menschen mit geringem Einkommen faktisch verwehrt werden. Nicht zuletzt bedeute die Regelung durch das Strafgesetzbuch „eine Stigmatisierung für ungewollt Schwangere“ und verbreite „das Bild einer unmündigen Frau“, so Helena Müller, Gewerkschafterin, Pro_choice und Frauenstreik-Aktivistin. Daher träten sie auch für die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen und Verhütungsmitteln und freiwillige Beratungsangebote ein.
Der Safe Abortion Day findet seit 1990 in Lateinamerika und seit 2011 weltweit statt. In den letzten Jahren gab es Aktionen in 65 Ländern. Den Aktivistinnen und Aktivisten kommt es dabei vor allem auf Solidarität an: „Auf der ganzen Welt wird ungewollt Schwangeren das Menschenrecht auf Gesundheit verweigert. Laut WHO landen jährlich über sieben Millionen Frauen in Entwicklungsländern aufgrund unsicherer Schwangerschaftsabbrüche in Krankenhäusern. Daher kämpfen wir gemeinsam für legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche“, so Christiane von Rauch, Ärztin und Pro_choice-Aktivistin aus Frankfurt. Nach Zahlen der WHO sterben jährlich mindestens 22 800 ungewollt Schwangere, die Schwangerschaftsabbrüche aufgrund eines Verbots selbst vornehmen mussten. Trotzdem verabschiedeten in diesem Jahr zahlreiche US-Bundesstaaten Gesetzesverschärfungen, die Schwangerschaftsabbrüche weiter kriminalisieren.
Am Safe Abortion Day sind in 30 deutschen Städten Aktionen geplant. Schon im Vorfeld sollen bundesweit weitere stattfinden.
>> Speakers‘ Corner, 15-18 Uhr, Hauptwache. Weitere Infos auf www.safeabortionwomensright.org/international
Schwangerschaftsabbrüche bleiben in Deutschland weiterhin grundsätzlich verboten. Im Strafgesetzbuch regeln das Paragraf 218 und 219a; letzterer bezieht sich auf das Werbeverbot bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen. Auch nachdem 219a im März 2019 ergänzt wurde, sodass Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser mittlerweile öffentlich darüber informieren dürfen, dass sie Abtreibungen vornehmen, hat es weitere Verurteilungen gegeben. So wurden im Juni zwei Berliner Ärztinnen zu Geldstrafen verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite darüber informierten, dass Abbrüche zu ihren Leistungen gehörten. Auch der Fall von Kristina Hänel muss mit Rücksicht auf das veränderte Gesetz neu verhandelt werden; eine Verurteilung ist weiterhin möglich.
Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern die vollständige Streichung der beiden Paragrafen und damit die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Seriöse Informationen für ungewollt Schwangere seien weiterhin schwer erhältlich, Schwangerschaftsabbrüche teuer, Behandlungsmöglichkeiten oft weit entfernt und immer weniger Ärztinnen und Ärzte führten Abbrüche durch. Dadurch würden Abtreibungen Menschen mit geringem Einkommen faktisch verwehrt werden. Nicht zuletzt bedeute die Regelung durch das Strafgesetzbuch „eine Stigmatisierung für ungewollt Schwangere“ und verbreite „das Bild einer unmündigen Frau“, so Helena Müller, Gewerkschafterin, Pro_choice und Frauenstreik-Aktivistin. Daher träten sie auch für die Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen und Verhütungsmitteln und freiwillige Beratungsangebote ein.
Der Safe Abortion Day findet seit 1990 in Lateinamerika und seit 2011 weltweit statt. In den letzten Jahren gab es Aktionen in 65 Ländern. Den Aktivistinnen und Aktivisten kommt es dabei vor allem auf Solidarität an: „Auf der ganzen Welt wird ungewollt Schwangeren das Menschenrecht auf Gesundheit verweigert. Laut WHO landen jährlich über sieben Millionen Frauen in Entwicklungsländern aufgrund unsicherer Schwangerschaftsabbrüche in Krankenhäusern. Daher kämpfen wir gemeinsam für legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche“, so Christiane von Rauch, Ärztin und Pro_choice-Aktivistin aus Frankfurt. Nach Zahlen der WHO sterben jährlich mindestens 22 800 ungewollt Schwangere, die Schwangerschaftsabbrüche aufgrund eines Verbots selbst vornehmen mussten. Trotzdem verabschiedeten in diesem Jahr zahlreiche US-Bundesstaaten Gesetzesverschärfungen, die Schwangerschaftsabbrüche weiter kriminalisieren.
Am Safe Abortion Day sind in 30 deutschen Städten Aktionen geplant. Schon im Vorfeld sollen bundesweit weitere stattfinden.
>> Speakers‘ Corner, 15-18 Uhr, Hauptwache. Weitere Infos auf www.safeabortionwomensright.org/international
25. September 2019, 12.38 Uhr
lag
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Frankfurt-Oberrad
Bürgerinitiative gegen geplantes Neubauprojekt
Die katholische Kirchengemeinde Sankt Bonifatius plant in Oberrad das „Zukunftsprojekt Herz Jesu“. Im Zuge dessen sollen Wohnraum verloren gehen und Bäume gefällt werden. Dagegen wehren sich jetzt Anwohner.
Text: Lukas Mezler / Foto: Herz-Jesu-Kirche in Frankfurt Oberrad © Sankt Bonifatius Gemeinde
StadtlebenMeistgelesen
- Nach Ermittlungen der Frankfurter PolizeiTatverdächtiger Serienvergewaltiger festgenommen
- Zalando Outlet schließtWoolworth übernimmt Laden in Bockenheim
- Shopping in der InnenstadtGörtz wieder in der Frankfurter City
- Besetzung KunstbibliothekLinke und CDU einig zu zentralen Forderungen des UFO-Kollektivs
- Wegen ProduktionsfehlerFrankfurt ruft Weihnachtsmarkttassen zurück
29. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen