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„Terza Visione“ im DFF
Attacken aus dem Totenreich
Zur achten Ausgabe kehrt das „Terza Visione“-Festival wieder ins DFF-Kino zurück. Mit raren Kopien von Exploitation- und Genreklassikern führen die Macher in die knallbunte Welt des italienischen Unterhaltungskinos.
Nachdem man 2020 pandemiebedingt aussetzen musste und im Folgejahr mit den meisten Filmen ins geräumige Karlsruher „Schauburg“-Kino auswich, präsentiert die achte Ausgabe des „Terza Visione“-Festivals nun ihre Ausgrabungen wieder im DFF-Kino. Da allerdings ein regelmäßig frequentiertes italienisches Archiv seine Schätze nicht mehr verleihen will, wurde es für die Genrefans Andreas Beilharz und Christoph Draxtra zunehmend schwieriger, 35-mm-Kopien aus dem Nachbarland aufzutreiben. Trotzdem gelang es erneut, vom Mittwoch, dem 20. Juli, bis Sonntag, 24. Juli, neben synchronisierten Filmen zahlreiche Klassiker von den 50ern bis zu den 80ern in Originalfassung ins Programm zu hieven.
Nicht fehlen dürfen einflussreiche Namen wie Dario Argento, Mario Bava oder Michele Soavi. Nachdem Argentos neustes Werk „Dark Glasses“ zum Quasi-Auftakt am Mittwoch um 17 Uhr nur noch Ansätze seiner Meisterschaft im blutigen Krimigenre aufweist, setzt das Festival mit „Le Cinque Giornate“ („Die Halunken“, Donnerstag, 13 Uhr) auf eine seiner weniger bekannten Arbeiten. Zwischen derbem Humor und blutigen Verwicklungen verschlägt es Adriano Celentano als ausgebrochenen Sträfling in die revolutionären Wirren Mailands.
Bavas Weltraumabenteuer „Terrore Nello Spazio“ („Planet der Vampire“, Donnerstag, 16 Uhr/Freitag, 29. Juli, 22.30 Uhr) erwies sich als bahnbrechende, beklemmende Zukunftsvision. Der teils in Hamburg gedrehte Schocker „La Chiesa“ („The Church“, Donnerstag, 22.30 Uhr) mit Dario Argentos Tochter Asia, belegt, warum Michele Soavi zeitweise als dessen legitimer Nachfolger gehandelt wurde.
Einen weiteren Giallo-Meister wollte man mit Aldo Lado einladen. Da der 87-jährige Filmemacher inzwischen nicht mehr reisen kann, wird er nach der Vorstellung von „Chi l'ha vista morire?“ („The Child - Eine Stadt in Angst“, Mittwoch, 19 Uhr) per Zoom-Gespräch zugeschaltet. In der 1972 entstandenen Jagd nach einem Kindermörder spielt Venedigs morbide Stimmung neben Ennio Morricones einprägsamen Score eine wichtige Rolle.
Ansonsten sind die unterschiedlichsten Richtungen von der Teufelsverschwörung in der „Omen“-Variante „Holocaust/Inferno 2000“ über den Actionthriller „Der Berserker“ bis zum Western „Mein Körper für eine Pokerspiel“ als Nachtrag zur Lina Wertmüller-Reihe vertreten. Erstmals ist am Sonntag ein „internationaler Tag“ mit vier Filmen aus weiteren Ländern geplant. Besonders die russische Gogol-Adaption „Viy“ von 1967 (20 Uhr) über eine dreimalige Totenwache konnte sich zwischen farbiger Märchenatmosphäre und schaurigen Dämonenattacken als Meilenstein des Folk-Horrors etablieren.
Vor zahlreichen Vorstellungen führen Filmexperten in die Arbeiten ein. Neben Einzeltickets kann man Tageskarten für 24 Euro und Dauerkarten für 90 Euro erstehen. Weitere Infos dazu unter www.dff.film
Nicht fehlen dürfen einflussreiche Namen wie Dario Argento, Mario Bava oder Michele Soavi. Nachdem Argentos neustes Werk „Dark Glasses“ zum Quasi-Auftakt am Mittwoch um 17 Uhr nur noch Ansätze seiner Meisterschaft im blutigen Krimigenre aufweist, setzt das Festival mit „Le Cinque Giornate“ („Die Halunken“, Donnerstag, 13 Uhr) auf eine seiner weniger bekannten Arbeiten. Zwischen derbem Humor und blutigen Verwicklungen verschlägt es Adriano Celentano als ausgebrochenen Sträfling in die revolutionären Wirren Mailands.
Bavas Weltraumabenteuer „Terrore Nello Spazio“ („Planet der Vampire“, Donnerstag, 16 Uhr/Freitag, 29. Juli, 22.30 Uhr) erwies sich als bahnbrechende, beklemmende Zukunftsvision. Der teils in Hamburg gedrehte Schocker „La Chiesa“ („The Church“, Donnerstag, 22.30 Uhr) mit Dario Argentos Tochter Asia, belegt, warum Michele Soavi zeitweise als dessen legitimer Nachfolger gehandelt wurde.
Einen weiteren Giallo-Meister wollte man mit Aldo Lado einladen. Da der 87-jährige Filmemacher inzwischen nicht mehr reisen kann, wird er nach der Vorstellung von „Chi l'ha vista morire?“ („The Child - Eine Stadt in Angst“, Mittwoch, 19 Uhr) per Zoom-Gespräch zugeschaltet. In der 1972 entstandenen Jagd nach einem Kindermörder spielt Venedigs morbide Stimmung neben Ennio Morricones einprägsamen Score eine wichtige Rolle.
Ansonsten sind die unterschiedlichsten Richtungen von der Teufelsverschwörung in der „Omen“-Variante „Holocaust/Inferno 2000“ über den Actionthriller „Der Berserker“ bis zum Western „Mein Körper für eine Pokerspiel“ als Nachtrag zur Lina Wertmüller-Reihe vertreten. Erstmals ist am Sonntag ein „internationaler Tag“ mit vier Filmen aus weiteren Ländern geplant. Besonders die russische Gogol-Adaption „Viy“ von 1967 (20 Uhr) über eine dreimalige Totenwache konnte sich zwischen farbiger Märchenatmosphäre und schaurigen Dämonenattacken als Meilenstein des Folk-Horrors etablieren.
Vor zahlreichen Vorstellungen führen Filmexperten in die Arbeiten ein. Neben Einzeltickets kann man Tageskarten für 24 Euro und Dauerkarten für 90 Euro erstehen. Weitere Infos dazu unter www.dff.film
19. Juli 2022, 12.22 Uhr
Gregor Ries
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