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Dark Matter – Der Zeitenläufer: ein interdimensionales Drama
Mit Dark Matter ist im Mai ein interdimensionales Drama auf Apple TV gestartet, das philosophische Existenzfragen aufwirft. Neue Folgen gibt es immer mittwochs.
Etwas deprimiert tritt Jason Dessen (Joel Edgerton) nach einem trinkfreudigen Abend in einer Bar den Heimweg an. Der Wissenschaftler, der tagsüber noch desinteressierten Studenten die Quantenphysik unterrichtete, war gerade auf der Feier seines Freundes Ryan (Jimmi Simpson), der an seiner statt einen renommierten Physik-Preis gewonnen hat. Vor Jahren schon wurde seine eigene Forschung nach und nach vom Familienalltag mit Ehefrau Daniela (Jennifer Connelly) und Sohn Charlie (Oakes Fegley) verdrängt, bis sie schließlich ganz zum Erliegen kam.
Dark Matter – Schrödingers Katze lässt grüßen
Sein Zuhause erreicht der melancholische Spaziergänger indes nicht: ein vermummter Mann entführt ihn mit gezückter Waffe. Was sich im Folgenden entspinnt, fällt jedoch nicht in die Kategorie mediokrer Entführungsthriller. Vielmehr verdichtet sich die Geschichte zu einem interdimensionalen Drama, das sich zuvorderst um die emotional aufgeladene „Was wäre wenn“-Frage im Rahmen einer manifesten Midlife-Crisis dreht – Schrödingers Katze lässt grüßen. Entführt wird Jason nämlich von einer aus einer Parallelwelt kommenden Alternativ-Version seiner selbst, die ihm nun sein Leben abspenstig machen will.
Dark Matter wirft philosophische Existenzfragen auf
Während in vergangenen Jahren sogenannte metamoderne Filme wie „Interstellar“, „Her“ oder „Everything Everywhere All at Once“ zunehmend philosophische Existenzfragen, die im besseren SciFi-Kino stets den Ton angeben, zunehmend subjektiv emotionalisierten, wendet Showrunner Blake Crouch dies nun überzeugend auf die Sparte der Multiversum-Thriller an. In eine düstere, dystopische Wirklichkeit geworfen und beizeiten bar jeder Hoffnung, sehen die Protagonisten ihre sicher geglaubte Realität wie Identität sich in Schall und Rauch auflösen – ein Grauen, das die Serie visuell wie auch narrativ konsequent zu Ende denkt. Ganz so, wie es bei Nietzsche einst hieß: „Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.“
Info
AppleTV+: Dark Matter, jeden Mittwoch eine neue Folge
Sein Zuhause erreicht der melancholische Spaziergänger indes nicht: ein vermummter Mann entführt ihn mit gezückter Waffe. Was sich im Folgenden entspinnt, fällt jedoch nicht in die Kategorie mediokrer Entführungsthriller. Vielmehr verdichtet sich die Geschichte zu einem interdimensionalen Drama, das sich zuvorderst um die emotional aufgeladene „Was wäre wenn“-Frage im Rahmen einer manifesten Midlife-Crisis dreht – Schrödingers Katze lässt grüßen. Entführt wird Jason nämlich von einer aus einer Parallelwelt kommenden Alternativ-Version seiner selbst, die ihm nun sein Leben abspenstig machen will.
Während in vergangenen Jahren sogenannte metamoderne Filme wie „Interstellar“, „Her“ oder „Everything Everywhere All at Once“ zunehmend philosophische Existenzfragen, die im besseren SciFi-Kino stets den Ton angeben, zunehmend subjektiv emotionalisierten, wendet Showrunner Blake Crouch dies nun überzeugend auf die Sparte der Multiversum-Thriller an. In eine düstere, dystopische Wirklichkeit geworfen und beizeiten bar jeder Hoffnung, sehen die Protagonisten ihre sicher geglaubte Realität wie Identität sich in Schall und Rauch auflösen – ein Grauen, das die Serie visuell wie auch narrativ konsequent zu Ende denkt. Ganz so, wie es bei Nietzsche einst hieß: „Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.“
AppleTV+: Dark Matter, jeden Mittwoch eine neue Folge
19. Juni 2024, 10.02 Uhr
Daniel Urban
Daniel Urban
Daniel Urban schreibt seit 2022 für das JOURNAL FRANKFURT mit dem Schwerpunkt TV und Streaming. Mehr von Daniel
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