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Foto: Bild: Muntean / Rosenblum © Städel Museum Frankfurt am Main
Foto: Bild: Muntean / Rosenblum © Städel Museum Frankfurt am Main

Städel Museum Frankfurt

Eigentümliche Szenarien inmitten anonymer Großstadtkulissen

Die Ausstellung „Muntean/Rosenblum - Mirror of Thoughts“ im Frankfurter Städel Museum behandelt zentrale Themen der Gegenwart wie Ambivalenz, Unsicherheit und Vergänglichkeit.
Von Freitag, 3. Mai, bis zum 1. Dezember 2024 zeigt das Städel Museum die Ausstellung „Muntean/Rosenblum - Mirror of Thoughts“ des Künstlerduos Markus Muntean und Adi Rosenblum in ihrer Sammlung zur Gegenwartskunst. Beide arbeiten bereits seit den 1990er Jahren zusammen und erschaffen vorwiegend malerische Werke. Ausgestellt werden elf großformatige Gemälde und eine Videoarbeit, die sich mit der Gleichgültigkeit junger Menschen im Schwebezustand zwischen der Jugend und dem Erwachsenwerden beschäftigen.

Gemälde im Frankfurter Städel Museum zeigen Orte des Transits und junge Menschen als isolierte Statisten in Großstadtkulissen

Es werden Schauplätze und Orte des Transits gezeigt, wie Einkaufszentren, Flughafenhallen, Hotels oder Büros und auch zwei neue Werke sind darunter. Jugendliche Protagonisten stehen im Mittelpunkt, deren konzentrierte Blicke auf ihr Smartphone oder in die Ferne gerichtet sind, die dem Betrachter aber auch genervt und gelangweilt entgegenblicken.

In der Arbeit des Künstlerduos finden sich popkulturelle Phänomene der Gegenwart sowie Einflüsse vergangener Kunstepochen wieder. So sind die Figuren der Jetztzeit entnommen, werden aber im Stile berühmter Meisterwerke der Renaissance bis in die Moderne dargestellt. Bei der Gestaltung der Figuren werden die Künstler von einem großen eigenen Bildarchiv inspiriert, das sich aus Fotografien aus Lifestyle-Magazinen, eigenen Fotoshootings und aus dem Internet speist.

Die Kunst zeigt eigentümliche Szenarien inmitten anonymer Großstadtkulissen

Die jungen Protagonisten befinden sich in einem Zustand der Lethargie und Gleichgültigkeit. Gleichzeitig existieren sie in einem Schwebezustand zwischen Jugend und Erwachsenwerden, der auch befreiende Aspekte und Perspektiven beinhaltet. Dadurch entsteht eine ambivalente Atmosphäre, in der zentrale Themen der heutigen Zeit Ausdruck finden: eine wachsende Unsicherheit des Individuums, ein durchdringendes Gefühl der Vergänglichkeit und letztendlich die Ambivalenz der menschlichen Existenz.

Demandt über die Kunst von Muntean und Rosenblum: „Grenz- und Gratwanderung der Malerei in der zeitgenössischen Kunst“

„Mit ihrer Verklammerung von Vergangenheit und Gegenwart fügen sich die Arbeiten des Künstlerduos Muntean/Rosenblum auf beste Weise in die mehr als 700 Jahre Kunst umfassende Sammlung des Städel Museums ein“, sagt Direktor Philipp Demandt. „Als Bildermuseum legen wir mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen in der Sammlung Gegenwartskunst den Fokus auf malerische Positionen und verfolgen somit epochenübergreifend, wie sich die Malerei ausbreitet, neu definiert und ungeahnte Wege beschreitet. Muntean/Rosenblum stehen mit ihrer Kunst für diese Grenz- und Gratwanderung der Malerei in der zeitgenössischen Kunst: Aus Fotografien schöpfend entwerfen sie surreale, collagierte Gemälde an der Schnittstelle zwischen Konzeptkunst und figurativer Genremalerei.“

Grosser: „Betrachter wird in seiner eigenen Wahrnehmung herausgefordert“

„Nicht-Orte untermauern das Werkprinzip von Muntean/Rosenblum, das sich vor allen Dingen mit den Möglichkeiten der figurativen Malerei beschäftigt. Bereits mit der Entscheidung des Künstlerpaars, ihre Motive aus einem Archiv zu beziehen und ihre jeweiligen Identitäten zugunsten einer gemeinsamen Handschrift aufzugeben, stellen sie die Malerei vor eine Herausforderung: die der fehlenden Autorschaft", ergänzt Svenja Grosser, Leiterin der Sammlung Gegenwartskunst und Kuratorin der Ausstellung und weiter:

„Das Konzept der Nicht-Orte ist die konsequente Weiterführung dieser Überlegungen. Indem Muntean/Rosenblum ihren Werken eine thematische Aussage mit größter Sorgfalt entziehen, wird der Betrachter in seiner eigenen Wahrnehmung herausgefordert: Was möchte er sehen? Wie interpretiert er die Szenerie? Was ist real und was nicht? Innerhalb dieses Spannungsverhältnisses, dieser Pole entfaltet sich das Kunstwerk und ist damit womöglich sogar der Abstraktion näher als der Figuration.“

Info
HIER finden Sie alle Infos zur Ausstellung

Tickets:
Di–Fr 16 Euro, ermäßigt 14 Euro | Sa, So + Feiertage 18 Euro, ermäßigt 16 Euro |

jeden Dienstag ab 15.00 Uhr 9 Euro | freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren.

Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen 16 Euro pro Person. Für alle Gruppen ist generell eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich

Überblicksführungen:
Einstündige Führungen in der Ausstellung finden jeden ersten und dritten Samstag im Monat jeweils um 14 Uhr statt; Tickets für die Überblicksführungen sind im Online-Shop unter shop.staedelmuseum.de erhältlich
 
Fotogalerie:
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2. Mai 2024, 11.22 Uhr
Florian Aupor
 
Florian Aupor
Kurz-Bio folgt – Mehr von Florian Aupor >>
 
 
 
 
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
 
 
 
 
 
 
 
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