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Radweg ins Nichts
Fußgänger hören uns nicht, wenn wir uns von hinten nähern, und Autofahrer sehen uns nicht, wenn sie in eine Seitenstraße abbiegen. „Verkehrsentmischung“ nennt sich das Konzept. Trotz erbärmlichen Zustands des Fahrbahnbelags hat man aber keine Wahl, will man nicht gegen die StVO verstoßen (in Deutschland besteht ja für die meisten Radwege eine Benutzungspflicht, selbst wenn sie noch so ungeeignet sind). Um so erfreulicher, wenn an der einen oder anderen Ecke renoviert wird. So auch im Kreuzungsbereich Speyerer Straße: hier wurden sogenannte Gehwegnasen neu gepflastert, Bordsteine abgesenkt und diese weißen, gerillten Bordsteine verbaut, die auch sehbehinderten signaliseren, wo der Gehweg endet und die Fahrbahn beginnt. Etwas wurde allerdings übersehen: der Radweg. Er endet nun recht aprupt an der Gehwegnase. Eine Sackgasse, aus der man legal nur nur schiebenderweise herauskommt.
Für solche Fälle gibt es ja seit einigen Monaten die Meldeplattform Radverkehr. Leider hatte die in der Vergangenheit noch mit technischen Problemen zu kämpfen: die Ortseingabe auf der interaktiven Karte funktionierte nicht für die Macintosh-Nutzer unter den Radlern, und nach dem Absenden des ausgefüllten Formulars bekam ich nur eine Fehlermeldung der Datenbank als Rückmeldung. Nach einer Nachfrage per E-Mail wurde dieser Fehler aber sogleich behoben.
Richtig flott war auch die Reaktion des zuständigen Herrn in der Stadtverwaltung: er rief mich umgehend auf der angegeben Handy-Nummer zurück und bestätigte mir etwas zerknirscht, dass der Radweg tatsächlich vergessen wurde. Auch an anderer Stelle im Gallus habe man Kreuzungen auf ähnliche Art umgebaut, allerdings gibt es dort keine Radwege mehr, sondern eine gemeinsame Tempo-30-Zone. Bei der Planung habe man das für diese Kreuzung quasi schon vorweggenommen … und damit die Radler bis auf Weiteres in eine Sackgasse geschickt.
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