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"My Electronic Germany"

Wie der Techno sich selbst und die Welt veränderte

Bereits vor vier Jahren kam Andreas Heller und Christian Arndt die Idee für ein außergewöhnliches Filmprojekt: Mit „My Electronic Germany“ erzählen die zwei die Geschichte der deutschen Technokultur.
Westbam, Marusha, Paul van Dyk, Chris Liebing, DJ Dag, Fritz Kalkbrenner, Monika Kruse, Pantha Du Prince, Anthony Rother und Ralf Hildenbeutel, SNAP! und Jam El Mar von Jam & Spoon – allein die Liste dieser Namen liest sich bereits wie ein Kapitel einer Biografie jener Kultur, die seit Anfang der 80er die Menschen in den Clubs der Republik, begleitet von Stroboskopen und elektronischen Beats, bis in die Morgenstunden oder sogar tagelang abgehen lässt. Eine musikalische Bewegung, die Tausende begeistert und auf einschlägigen Festivals zusammenbringt und die ihre ganz eigene Szene hervorbrachte. Eine Kultur, die eine Geschichte schreibt, die von den oben genannten Protagonisten maßgeblich geprägt wurde. Aber auch eine Kultur, die sich im Laufe der Zeit verändert hat, die aber bis heute oder vielleicht auch gerade heute noch existiert: Die Technokultur.

Der Begriff, der elektronische Musik zu „Techno“ machte, stammt von einem Frankfurter Bub: Musikliebhaber Andreas Tomalla, bekannt als Talla 2XLC,arbeitete Anfang der 1980er-Jahre in einem Plattenladen unter dem Frankfurter Hauptbahnhof. Hier sortierte er Schallplatten mit elektronisch produzierter Musik in eine eigenständige Kategorie und benannte diese mit "Techno“. Und so ist es fast schon nahe liegend, dass ein Film über diese großartige Errungenschaft der Musikgeschichte aus Frankfurter Gefilden kommen muss.

Vor vier Jahren kam Musikjournalist und Produzent Christian Arndt und seinem Kompagnon, Produzent Andreas Heller die zündende Idee zu einem eben solchen Projekt. Und so brachten sie ihre Interessen, ihre Profession, ihre Sachkunde und ihre Kontakte zusammen und begannen mit „My Electronic Germany“ – einem Film, der die Geschichte der deutschen Technokultur auf seine ganz eigene Art und Weise erzählen wird. Rund hundert Stunden Interviews und rares Archivmaterial wurden gedreht, gesammelt und gesichtet. Sie sprachen mit Westbam und Marusha, Snap! Und Jam El Mar, führten Interviews mit Paul von Dyk und Chris Liebig, und den Jungs von der Revolte Tanzbein, um nur einige wenige zu nennen, die ihnen tiefe Einblicke in ihr kreatives Schaffen, ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Erfahrungen eröffneten und es so ermöglichten, die Geschichte und Entwicklung der deutschen Technokultur vom Beginn in den frühen 80er Jahren bis heute nachzuzeichnen, Revue passieren zu lassen, zu analysieren und auf’s neue erlebbar zu machen – auf journalistisch anspruchsvolle Weise in einem circa neunzigminütigen Film. "Techno ist definitiv erwachsen geworden, war schon mal total 'out' und ist inzwischen wieder sehr angesagt. Was Paul van Dyk gern "Elektronische Tanzmusik" nennt, wird mittlerweile in der dritten Generation programmiert, live gespielt und gelebt. Technokultur steht nicht nur, aber auch für Hedonismus und rauschhafte Entgrenzung – vom kollektiven "Abfeiern" bei der Love Parade im frisch wiedervereinigten Deutschland bis hin zu individuellen Lebensentwürfen jenseits aller Normen. Es geht um elektronische Musik aus Deutschland, aber eigentlich geht es um sehr viel mehr: Für zweieinhalb Generationen war und ist Techno auch Schmierstoff und Triebfeder in Sachen Design, Kultur und Lifestyle,“ erklärt Christian Arndt. "Gleichzeitig hat sich die Musikwelt aber auch dramatisch verändert, zum Teil vorteilhaft, zum großen Teil aber auch zum Nachteil der Labels, Musiker und DJs. Auch diese Aspekte beleuchtet unser Film.“


50.000 Euro haben die zwei Produzenten bislang in ihr Herzensprojekt gesteckt, zwei Drittel des Projektes sind mittlerweile geschafft. Nun aber benötigen die zwei finanzielle Unterstützung für die letzte Phase. Speziell für das Screen-Design, die Sound- und Post-Production fehlt es derzeit noch am nötigen Kleingeld. „Um den sehr guten O-Tönen unserer Interview-Partner und den faszinierenden Aufnahmen von diversen Großevents einen angemessenen Rahmen geben und das angestrebte Ziel einer Kino- und Clubtour zusätzlich zur geplanten TV-Ausstrahlung im Frühjahr 2014 realisieren zu können“, so Arndt, „fehlen uns derzeit noch circa 6.000 Euro“. Und so entstand die Idee, die weitere Finanzierung mit Hilfe von Flexible Crowdfunding zu stemmen: Freunde, Fans und Liebhaber des Techno sind daher nun aufgerufen, an der Fertigstellung des Projektes „My Electronic Germany“ finanziell zu partizipieren und einen Beitrag dazu zu leisten, ein bedeutendes Kapitel Popkultur im deutschsprachigen Raum zu dokumentieren. Noch 11 Tage lang läuft die Crowdfunding-Aktion, an der sich jeder beteiligen kann: Jegliche Unterstützung wird mit einem fetten Dankeschön belohnt: Auf alle edlen Spender warten exklusiven Benefits und Geschenke, die man sonst nirgendwo bekommt! Das kann ein USB-Stick mit exklusivem Audio- und Video-Material sein, ein signiertes Plakat oder sogar ein Track mit Deinem Namen oder dem eines geliebten Menschen auf dem offiziellen Soundtrack zum Film!

"Das Projekt wird fertig gestellt. Ob wir nun das gesamte Geld, was derzeit noch fehlt, zusammen bekommen oder nicht. Wir machen den Film fertig“, versichert Arndt. „Wenn mehr Geld zusammen kommt, werden wir dieses in aufwändigere Gestaltung sowie in zusätzliches Audio- und Video-Material investieren, um den Film noch besser zu machen.“
 
Fotogalerie:
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10. Oktober 2013, 15.05 Uhr
mim
 
 
 
 
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