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Museum der Weltkulturen
Inkubator am Schaumainkai
Ein Labor, Expeditionen, Multimedia und prominente Botschafter: Museumsleiterin Clémentine Deliss hat das neue Programm des Weltkulturenmuseums vorgestellt. Die erste Ausstellung eröffnet im Herbst.
„Dieses Labor hat nichts mit Mäusen und weißen Kitteln zu tun.“ Museumschefin Clémentine Deliss kommt gleich zu Anfang eventuellen Missverständnisse zuvor. Bei der Vorstellung der Programm-Höhepunkte für das Jahr 2011 spielt das neue „Weltkulturenlabor“ die zentrale Rolle, denn wegen Sanierungsarbeiten in der Villa 29 wird die erste Ausstellung dieses Jahres erst im November eröffnen.
Im Erdgeschoss der Villa 37 des Museums der Weltkulturen (MdW) haben Mitarbeiter die künftigen Labor-Räume schon mal so hergerichtet, wie sie später mal aussehen könnten: Objekte aus der umfangreichen Sammlung lagern auf Regalen und Tischen, Fischreusen in allen Größen, Halsspangen aus Kamerun, urtümliche Malereien aus Australien, Amulette und Armreifen aus Ostafrika. An die Wand wid ein Film gebeamt, Fischer bei der Arbeit, in Schwarz-Weiß sehen wir hier ähnliche Fischreusen, wie sie vor uns auf den Tischen liegen.
Das Labor, die neue „Zukunftswerkstatt“ des Museums, ist die neue Attraktion des Hauses am Schaumainkai – als Forschungsstation „an der Schnittstelle zwischen Ethnologie und Kunst“ beschreibt Deliss ihr neues Projekt. Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler, Musiker und Designer hat die 50-jährige Leiterin des MdW in ihr Frankfurter Labor geladen, um sich von den 67000 Exponaten der Sammlung zu neuen Ideen und Kunstwerken inspirieren zu lassen. Begeistert spricht sie von einem "Inkubator für neue Werke, die hier vor Ort geboren werden." Als „Botschafter, globale Vermittler“ sollen ihre illustren Gäste möglichst viele Besucher in das bisher unpopuläre Museum am Schaumainkai locken – auf Anfrage können Besucher das Labor besuchen, sich mit den jeweiligen Künstlern und Wissenschaftlern austauschen. „Wenn wir ehrlich sind, hat das Museum in den vergangenen Jahren nicht sehr viel Beachtung bekommen“, sagt Deliss. Die Werke, die im neuen Labor entstehen, sollen wiederum als Basis für die Ausstellung „Stored Codes“ fungieren, die am 1. November in der bis dahin sanierten Villa 29 eröffnet wird. Die Villa 37 des MdW hingegen gehört ab sofort den „Laboranten“: Alle geladenen Künstler und Wissenschaftler können hier forschen, arbeiten und für einen bestimmten Zeitraum wohnen. Den Anfang macht die Berliner Künstlerin Antje Majewski, die vier Wochen lang in der Villa 37 leben und sich von ausgewählten Ausstellungsstücken zu Bildern inspirieren lassen wird. Ihr folgen unter anderem Künstler und Querdenker wie der Frankfurter Thomas Bayrle und Musiker Paul Miller alias DJ Spooky aus New York. Für das Weltkulturenlabor hat der Wiener Möbeldesigner Mathis Esterhazy eigens eine neue Möbelserie entworfen. Deliss erklärt: „Manche Gegenstände aus unserer Sammlung sind so filigran und außergewöhnlich in der Form, dafür gab es bisher kein geeignetes Mobiliar.“ Die Tische und Regale sollen den Künstlern das Arbeiten mit den Exponaten so einfach wie möglich machen. Der neu eingerichtete "Green Room" der Villa 37 ist Städelschul-Absolvent Shane Munroe vorbehalten, der hier kleinere experimentelle Ausstellungen einrichten wird.
Neben dem Labor hat Deliss für das Jahr auch noch weitere ambitionierte Projekte geplant: Neben der neuen Diskussions-Reihe „Expeditionen“, die das MdW gemeinsam mit dem Schauspiel veranstaltet (nächster Gast ist Star-Soziologe Richard Sennett am 9.2.), informiert die Gesprächsreihe „6000 Sammler“ über Ethnologen, Händler und Frankfurter Bürger, die in über 100 Jahren die zahlreichen Exponate des Museums zusammengetragen haben. Die erste Veranstaltung findet am 16. Februar statt.
Um auch den Frankfurter Nachwuchs für fremde Kulturen und das Haus zu begeistern, hat das Museumsteam das Bildungsprogramm „Ethnologie der Stadt“ ins Leben gerufen. Die Expeditionsreihe widmet sich den „interkulturellen Schätzen Frankfurts“ und führt in die Stadtteile, den Palmengarten und den Zoo. Auf einem eingens eingerichteten Weltkulturen-Blog können sich die jungen Nachwuchsforscher über ihre Entdeckungen in der Stadt austauschen.
Im Erdgeschoss der Villa 37 des Museums der Weltkulturen (MdW) haben Mitarbeiter die künftigen Labor-Räume schon mal so hergerichtet, wie sie später mal aussehen könnten: Objekte aus der umfangreichen Sammlung lagern auf Regalen und Tischen, Fischreusen in allen Größen, Halsspangen aus Kamerun, urtümliche Malereien aus Australien, Amulette und Armreifen aus Ostafrika. An die Wand wid ein Film gebeamt, Fischer bei der Arbeit, in Schwarz-Weiß sehen wir hier ähnliche Fischreusen, wie sie vor uns auf den Tischen liegen.
Das Labor, die neue „Zukunftswerkstatt“ des Museums, ist die neue Attraktion des Hauses am Schaumainkai – als Forschungsstation „an der Schnittstelle zwischen Ethnologie und Kunst“ beschreibt Deliss ihr neues Projekt. Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler, Musiker und Designer hat die 50-jährige Leiterin des MdW in ihr Frankfurter Labor geladen, um sich von den 67000 Exponaten der Sammlung zu neuen Ideen und Kunstwerken inspirieren zu lassen. Begeistert spricht sie von einem "Inkubator für neue Werke, die hier vor Ort geboren werden." Als „Botschafter, globale Vermittler“ sollen ihre illustren Gäste möglichst viele Besucher in das bisher unpopuläre Museum am Schaumainkai locken – auf Anfrage können Besucher das Labor besuchen, sich mit den jeweiligen Künstlern und Wissenschaftlern austauschen. „Wenn wir ehrlich sind, hat das Museum in den vergangenen Jahren nicht sehr viel Beachtung bekommen“, sagt Deliss. Die Werke, die im neuen Labor entstehen, sollen wiederum als Basis für die Ausstellung „Stored Codes“ fungieren, die am 1. November in der bis dahin sanierten Villa 29 eröffnet wird. Die Villa 37 des MdW hingegen gehört ab sofort den „Laboranten“: Alle geladenen Künstler und Wissenschaftler können hier forschen, arbeiten und für einen bestimmten Zeitraum wohnen. Den Anfang macht die Berliner Künstlerin Antje Majewski, die vier Wochen lang in der Villa 37 leben und sich von ausgewählten Ausstellungsstücken zu Bildern inspirieren lassen wird. Ihr folgen unter anderem Künstler und Querdenker wie der Frankfurter Thomas Bayrle und Musiker Paul Miller alias DJ Spooky aus New York. Für das Weltkulturenlabor hat der Wiener Möbeldesigner Mathis Esterhazy eigens eine neue Möbelserie entworfen. Deliss erklärt: „Manche Gegenstände aus unserer Sammlung sind so filigran und außergewöhnlich in der Form, dafür gab es bisher kein geeignetes Mobiliar.“ Die Tische und Regale sollen den Künstlern das Arbeiten mit den Exponaten so einfach wie möglich machen. Der neu eingerichtete "Green Room" der Villa 37 ist Städelschul-Absolvent Shane Munroe vorbehalten, der hier kleinere experimentelle Ausstellungen einrichten wird.
Neben dem Labor hat Deliss für das Jahr auch noch weitere ambitionierte Projekte geplant: Neben der neuen Diskussions-Reihe „Expeditionen“, die das MdW gemeinsam mit dem Schauspiel veranstaltet (nächster Gast ist Star-Soziologe Richard Sennett am 9.2.), informiert die Gesprächsreihe „6000 Sammler“ über Ethnologen, Händler und Frankfurter Bürger, die in über 100 Jahren die zahlreichen Exponate des Museums zusammengetragen haben. Die erste Veranstaltung findet am 16. Februar statt.
Um auch den Frankfurter Nachwuchs für fremde Kulturen und das Haus zu begeistern, hat das Museumsteam das Bildungsprogramm „Ethnologie der Stadt“ ins Leben gerufen. Die Expeditionsreihe widmet sich den „interkulturellen Schätzen Frankfurts“ und führt in die Stadtteile, den Palmengarten und den Zoo. Auf einem eingens eingerichteten Weltkulturen-Blog können sich die jungen Nachwuchsforscher über ihre Entdeckungen in der Stadt austauschen.
Web: www.mwk-frankfurt.de
7. Februar 2011, 10.45 Uhr
Jasmin Takim
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