Partner
Max-Beckmann-Preis
Künstlerin Valie Export für ihr Lebenswerk ausgezeichnet
Die österreichische Künstlerin Valie Export ist am Wochenende mit dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet worden. Mit ihren Arbeiten brach die 82-Jährige immer wieder Tabus auf; heute gilt sie als Pionierin des Feminismus und der Medienkunst.
Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) hat am Samstag den Max-Beckmann-Preis an Künstlerin Valie Export verliehen. In der Paulskirche wurde die 82-Jährige für ihr Lebenswerk geehrt. „Sie ist eine Pionierin der Medien- und Aktionskunst, des experimentellen Films und eines künstlerischen Feminismus, der seit den 1960er-Jahren die vorherrschende Wahrnehmung des weiblichen Körpers in einer patriarchalischen Gesellschaft radikal dekonstruiert hat“, fasste Hartwig die Arbeit der 1940 in Linz geborenen Künstlerin zusammen.
Mit Fotografien, Installationen, Performances, Skulpturen und Videos greift Valie Export immer wieder gesellschaftspolitische Themen in ihren Werken auf. Vor allem mit Geschlechterrollen, der Zuschreibung von Identitäten und der Befreiung aus Konventionen habe sie sich beschäftigt, erklärte Ina Hartwig das Lebenswerk von Valie Export. „Dabei hat sie Grenzen zwischen Kunsträumen und Alltagswirklichkeit, Abbild und Realität, Theorie und Praxis überschritten, ist ein hohes persönliches Wagnis eingegangen und ebnete den Weg für zahlreiche Künstlerinnen, die eine entschieden weibliche Perspektive einnehmen“, so Hartwig.
In vielen Werken und Aktionen nutzte Valie Export auch ihren eigenen Körper für ihre Kunst und schaffte damit gleichzeitig ein Stück feministischen Aktivismus. In der Straßenaktion „Tapp- und Tastkino“ zeigte sie 1968 ihren nackten Oberkörper hinter einem zu einem verkleinerten Kinosaal umgebauten Karton, in dem sie das Publikum auf der Straße gemeinsam mit Peter Weibel dazu animierte, ihre Brüste zu berühren. Mit der Aktion machten sie auf den Voyeurismus und die Rolle der Frau im Kino aufmerksam. Häufig wurde die Künstlerin für die Radikalität ihrer Arbeit kritisiert. 1970 wurde sie für ihr Werk „Wien – Bildkompendium Wiener Aktionismus und Film“ wegen Verbreitung von Pornographie zu einem Monat Haft verurteilt.
Als innovativ, unerschrocken und kompromisslos bezeichnete Ina Hartwig die Künstlerin bei der Preisverleihung. Valie Export ist die fünfte Frau, die mit dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet wurde. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1978 alle drei Jahre in Erinnerung an Max Beckmann verliehen, der unter anderem prägend als Künstler und Lehrer an der Städelschule tätig war. Der Preis zählt zu den bedeutendsten Kunstpreisen in Deutschland. Bisher wurden unter anderem Regisseurin Agnès Varda, Künstler Richard Hamilton, Architekt Jacques Herzog und die Künstlerin Barbara Klemm mit dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet.
Mit Fotografien, Installationen, Performances, Skulpturen und Videos greift Valie Export immer wieder gesellschaftspolitische Themen in ihren Werken auf. Vor allem mit Geschlechterrollen, der Zuschreibung von Identitäten und der Befreiung aus Konventionen habe sie sich beschäftigt, erklärte Ina Hartwig das Lebenswerk von Valie Export. „Dabei hat sie Grenzen zwischen Kunsträumen und Alltagswirklichkeit, Abbild und Realität, Theorie und Praxis überschritten, ist ein hohes persönliches Wagnis eingegangen und ebnete den Weg für zahlreiche Künstlerinnen, die eine entschieden weibliche Perspektive einnehmen“, so Hartwig.
In vielen Werken und Aktionen nutzte Valie Export auch ihren eigenen Körper für ihre Kunst und schaffte damit gleichzeitig ein Stück feministischen Aktivismus. In der Straßenaktion „Tapp- und Tastkino“ zeigte sie 1968 ihren nackten Oberkörper hinter einem zu einem verkleinerten Kinosaal umgebauten Karton, in dem sie das Publikum auf der Straße gemeinsam mit Peter Weibel dazu animierte, ihre Brüste zu berühren. Mit der Aktion machten sie auf den Voyeurismus und die Rolle der Frau im Kino aufmerksam. Häufig wurde die Künstlerin für die Radikalität ihrer Arbeit kritisiert. 1970 wurde sie für ihr Werk „Wien – Bildkompendium Wiener Aktionismus und Film“ wegen Verbreitung von Pornographie zu einem Monat Haft verurteilt.
Als innovativ, unerschrocken und kompromisslos bezeichnete Ina Hartwig die Künstlerin bei der Preisverleihung. Valie Export ist die fünfte Frau, die mit dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet wurde. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1978 alle drei Jahre in Erinnerung an Max Beckmann verliehen, der unter anderem prägend als Künstler und Lehrer an der Städelschule tätig war. Der Preis zählt zu den bedeutendsten Kunstpreisen in Deutschland. Bisher wurden unter anderem Regisseurin Agnès Varda, Künstler Richard Hamilton, Architekt Jacques Herzog und die Künstlerin Barbara Klemm mit dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet.
20. Juni 2022, 12.01 Uhr
loe
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur

Denkbar Frankfurt
Netflix-Hit „Black Mirror“ unter philosophischer Lupe
Die dystopische Netflix-Serie thematisiert negative Auswirkungen von moderner Technologie. Ein Gespräch mit Philosophie-Professor Alexander Schnell ermöglicht einen Austausch über die philosophischen Hintergründe.
Text: red / Foto: Alexander Schnell, Professor für Philosophie und Phänomenologe sowie Experte für Themen wie Bildhaftigkeit, Erscheinung und Schein © Denkbar

KulturMeistgelesen
- Deutsches Filmmuseum FrankfurtIn Memoriam David Lynch – Retrospektive des Kultregisseurs
- Neue Ausstellung in FrankfurtCrespo Haus: Was kommt nach der Natur?
- Klassik meets JazzFrankfurt: hr-Sinfonieorchester trifft auf hr-Bigband
- Konzert-Highlights im MärzBühne frei: Diese Konzerte sollten Sie im März nicht verpassen
- Frankfurter Trio begrüßt Tommy HalfertyErinnerungen an einen großen Schlagzeuger
9. März 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen