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Kammerphilharmonie

Let’s Get Lost

Die Kammerphilharmonie Frankfurt schreibt ihr in der Corona-Pandemie entworfenes Musikkonzept fort. Unter dem Titel „Let’s Get Lost at Klassik Island“ sind drei Pop-up-Konzerte und ein Experiment geplant.
Als in den Jahren 2020 und 2021 wegen der landesweit verhängten Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie so gut wie keine Live-Konzerte gegeben werden durften, hat die Kammerphilharmonie Frankfurt ein Format entwickelt, um trotzdem vor Publikum spielen zu können: den „Musiklieferdienst“. Dabei spielten sonntags zwischen 15 und 18 Uhr ein oder auch zwei Musiker in Treppenhäusern von Mehrfamilienhäusern der Stadt. Die Bewohner brauchten nur ihre Wohnungstüren zu öffnen und konnten so die kostenlosen Konzerte vom eigenen Flur aus hören. Das Programm dauerte sieben bis zehn Minuten, dann zogen die Musiker auf ihrer Lieferroute weiter. Die Nachfrage war so groß, dass die Termine des „Musiklieferdienstes“ rasend schnell ausgebucht waren. Entwickelt wurde das Format von der Kontrabassistin Nicola Vock und der Cellistin Sylvia Demgenski, die damit das bereits bestehende Angebot der „Nachbarschaftsmusik“ weiterdachten, bei der in Innenhöfen oder auf kleineren Plätzen gespielt wurde.

Jetzt hat die Kammerphilharmonie die Idee weiter fortgeschrieben und will erstmals in Pop-up-Konzerten mit großem Ensemble und Sängern den öffentlichen Raum nutzen. Geplant sind drei Konzerttage und ein Experiment in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik unter dem Titel „Let’s Get Lost at Klassik Island“. An drei Konzert-Orten wird das rund 60-minütige Programm je zweimal gespielt: im Innenhof des Hotel b’mine am 8. September, in der Galeria-Filiale auf der Zeil (ehemals Karstadt) am 9. September sowie im Nordwestzentrum am 16. September. In der Pause wollen die Musiker die Zuhörer treffen und kennenlernen. Am Ende der Konzerte kann das Publikum selbst auf die Bühne treten und als Dirigent oder Dirigentin Teil des Ensembles werden.

Ein Programm mit Werken etwa von George Gershwin und Florence Price, „das unterhaltsam ist und Tiefgang hat, soll eine Insel inmitten des Alltags entstehen lassen“, heißt es. Am 11. September stellen die Musiker dem Livekonzert seinen eigenen Stream gegenüber. So kann das Publikum der Idee zufolge während des laufenden Konzerts zwischen den beiden Räumen wechseln und den Unterschied spüren und reflektieren. Begleitet wird das Experiment vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik mit Interviews, Fragebögen und Videoforschung.

>> Der Eintritt ist frei. Alle weiteren Infos gibt es auf der Website der Kammerphilharmonie.
 
Fotogalerie:
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31. August 2022, 11.55 Uhr
cru/ez
 
 
 
 
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