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Gestrickt eingefädelt

Die Masche mit der Kunst

Im Rahmen des Kunstfestivals „Playing the City“ haben die Künstler Stephanie Müller und Klaus Erich Dietl Frankfurtern in Workshops eine Stricktechnik beigebracht und anschließend die Wahrzeichen der Börse verschönert.
Zugegeben: der Börsenbulle in New York hatte beim vergangenen Yarn-Bombing-Day ein dichteres Kleid gestrickt bekommen. In Frankfurt wurde es am Donnerstag aber nicht minder bunt als eine Strickguerilla Gruppe sich ans Denkmal auf dem Börsenplatz machte. Die Aktion war eine Kooperation zwischen Schirn ("Playing the City") mit der "Do It Yourself"-Ausstellung des Museums für Kommunikation. Beide hatten die Münchner Guerrilla-Knitting-Gruppe Kommando Agnes Richter eingeladen, mit Workshopteilnehmern sowie strickbegeisterten Frankfurtern die ansonsten stark bewachten Börsenwahrzeichen in Wolle zu hüllen.

Stephanie Müller und Klaus Erich Dietl sind Teil des Kommandos. Frau Richter war übrigens eine Psychiatrie-Patientin aus Heidelberg, die ihre Jacke mit Stickereien verzierte. Die Mitglieder der Künstlergruppe beherrschen eine Stricktechnik, die ohne Nadeln auskommt und sehr grobmaschiges Gewebe hervorbringt. Dieses Wissen um effektvolles und effektives Stricken gaben die beiden an interessierte Frankfurter in Workshops im Museum für Kommunikation weiter – wo auch gerade die Ausstellung „Do it yourself“ läuft – und präsentierten ihr Können am Donnerstagmittag vor der Börse. Ob die Börse wirklich alle Strippen in der Hand hält, darf jetzt bezweifelt werden. Denn ziemlich rasch waren die Wahrzeichen Bulle und Bär in die Kunstaktion verstrickt. 60 Freiwillige fädelten ordentlich ein, überzogen die Bronzeskulpturen mit buntem Garn und brachten auf diese Weise Farbe in die Innenstadt. Wie lange das Kunstwerk so bleibt, ist fraglich. Aber das macht die Flashmob-Aktion ja umso spektakulärer.
 
Fotogalerie: Strickflashmob
 
26. August 2011, 08.19 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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