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Fotografie Forum Frankfurt
Hug of a Swan: ein knallender Bildkosmos
Die Fotokünstlerin Nhu Xuan Hua verwandelt das Fotografie Forum Frankfurt aktuell in ein exil-vietnamesisches, modernes Sci Fi-Märchen. Das Ganze reicht von der Karaoke-Bühne bis zu zersägten, festlich gedeckten Tischen.
Nhu Xuan Hua ist nicht nur eine begnadete Fotografin, sondern ebenso versierte Bühnenbauerin und Geschichtenerzählerin. Für ihre erste große Soloausstellung in Deutschland (es ist, nebenbei, nach Amsterdam erst die zweite überhaupt) hat die Mittdreißigerin das komplette Fotografie Forum verwandelt. Fünf Räume gibt es hier nun zu entdecken: Vom Wedding Room im Eingangsbereich mit Disko-Farbwechsel, Karaoke-Bühne und in der Mitte zersägten, festlich eingedeckten Tischen, über den Celebration Room mit gräulich eingegossenem Geburtstagstisch bis zum Red Room, dem wohl filmischsten, mindestens aber bühnenreifen, in dem Ventilatorenwind durch goldene Plastikhalme weht und Bilder wie kostbare Artefakte aufgebahrt sind. QR-Codes an den Wänden liefern die jeweils passende Playlist aufs Handy.
Die Ausstellung versammelt freie künstlerische Arbeiten, wie die „Tropism“-Collagen aus dem Familienfundus, zusammen mit Auftragsarbeiten für Luxuslabels wie Gucci und Magazine wie The Wall Street Journal bewusst ohne Unterscheidung. Alles sei ebenbürtig persönlich, erklärt Nhu Xuan Hua, für die die Schau einen Abschluss ihrer künstlerischen Annäherung an die eigene Familienbiografie und die Suche nach Verortung in einer asiatischen Diaspora bildet.
Die sprichwörtliche Umarmung durch die Schwänin rekurriert auf die Künstlerin selbst: In ihrem Geburtsland Frankreich, wohin die Eltern vor dem Vietnamkrieg flohen, wurde ihr Name zeitlebens falsch ausgesprochen. In London sorgte sie vor und erklärte, man solle einfach an den Schwan denken – swan. Der begegnet einem hier nicht zuletzt auf den symbolisch zersägten Tischhälften, an die man sich setzen darf, als kunstvoll gefaltete Schwanenserviette. Nhu Xuan Hua lädt ein in ihren reichen, knallenden, überwältigenden Bildkosmos. Es ist angerichtet.
>> Nhu Xuan Hua. Hug of a swan, Fotografie Forum Frankfurt, Braubachstraße 30–32, bis 9.4., Di–So 11–18 Uhr, Eintritt: 7 €
Die Ausstellung versammelt freie künstlerische Arbeiten, wie die „Tropism“-Collagen aus dem Familienfundus, zusammen mit Auftragsarbeiten für Luxuslabels wie Gucci und Magazine wie The Wall Street Journal bewusst ohne Unterscheidung. Alles sei ebenbürtig persönlich, erklärt Nhu Xuan Hua, für die die Schau einen Abschluss ihrer künstlerischen Annäherung an die eigene Familienbiografie und die Suche nach Verortung in einer asiatischen Diaspora bildet.
Die sprichwörtliche Umarmung durch die Schwänin rekurriert auf die Künstlerin selbst: In ihrem Geburtsland Frankreich, wohin die Eltern vor dem Vietnamkrieg flohen, wurde ihr Name zeitlebens falsch ausgesprochen. In London sorgte sie vor und erklärte, man solle einfach an den Schwan denken – swan. Der begegnet einem hier nicht zuletzt auf den symbolisch zersägten Tischhälften, an die man sich setzen darf, als kunstvoll gefaltete Schwanenserviette. Nhu Xuan Hua lädt ein in ihren reichen, knallenden, überwältigenden Bildkosmos. Es ist angerichtet.
>> Nhu Xuan Hua. Hug of a swan, Fotografie Forum Frankfurt, Braubachstraße 30–32, bis 9.4., Di–So 11–18 Uhr, Eintritt: 7 €
1. März 2023, 10.00 Uhr
kjc
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