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Die hr-Bigband präsentiert die Saison 2020/21
Hoffnung, die sich als Haltung manifestiert
Am 1. Juli gehen die Abonnements für die Saison 2020/21 in den Vorverkauf. Die Einzelkarten erst später, je nachdem wie sich die Situation wegen Corona weiter entwickelt. Doch das hr-Management ist voller Hoffnung, das Programm präsentieren zu können.
Der Hessischer Rundfunk verhält sich vorbildlich und lässt Fremde lieber nicht ins Haus. „Wir wollen ja niemanden gefährden“, heißt es dazu in der Bertramstraße. Und so fand sogar die Pressekonferenz, in der die Saison 2020/2021 der hr-Bigband vorgestellt wurde, per Livestream online statt – ohne Medienpartner. Eines wurde in der Runde mit Hörfunkdirektor Heinz Sommer, hr-Musikchef Michael Traub, Orchestermanager Olaf Stötzler und Chefdirigent Jim McNeely, der aus Maine an den Main grüßte, überdeutlich: Den Drang zurück auf die Bühne verspüren nicht nur die Musiker, sondern auch das Management und das ganze Umfeld der hr-Bigband. Denn so erfolgreich die „Stage@Seven“-Konzert-Livestreams mit Musiker*innen des hr-Sinfonieorchester und der hr-Bigband auch waren und sogar dem Hörfunkdirektor (Lieblingswort in der PK ohne Medienpartner: Außerordentlich) vollsten Respekt und Dank entlockten, so sehr fehlt allen doch der unmittelbare Austausch mit den Zuhörer*innen. Derzeit kann selbstverständlich niemand so richtig in die Zukunft schauen, deshalb sagt Olaf Stötzler, Orchestermanager der hr-Bigband: „Wir planen gerade eine nicht planbare Saison.“
Schon Anfang März standen 95 Prozent des Programms. Da glaubte man nach den ersten Konzertabsagen der laufenden Saison und dem sukzessive verlängerten Shutdown, die Krise vielleicht sogar bis Sommer in den Griff bekommen und die neue Spielzeit im Herbst wie geplant angehen zu können. Um so schmerzvoller als man sich eingestehen musste, dass das nicht wirklich zu realisieren sein würde. Das Angebot im Herbst wurde schon ausgedünnt und möglichst viel ins Frühjahr 2021 geschaufelt. Trotzdem mussten sich der Sender die Frage gefallen lassen: Warum veröffentlicht ihr jetzt überhaupt ein Programm? Die dicke Jahresbroschüre gibt es erst mal nicht, sondern Vierteljahres-Programme, die aktualisierte Updates erlauben. Aber den unerschütterlichen Glauben ans Konzert und den gesellschaftlichen Austausch will man sich nicht nehmen lassen. Stötzler spricht von einem Ausdruck der Hoffnung, die sich auch als Haltung manifestiert.
In der Saison 2020/21 begegnet die hr-Bigband musikalischen Genres vom Bebop bis hin zur Neuen Musik, vom finnischen Tango bis zum Jazz-Rock von Chick Corea‘s „Return to Forever“. Künstler*innen wie Vincent Peirani, Melissa Aldana, Dhafer Youssef, Linda May Han Oh und Lizz Wright werden zu Gast sein. Einer wahren Legende des Jazz widmet die hr-Bigband zwei Konzerte: Miles Davis. Dieser war vor 60 Jahren erstmals mit seiner eigenen Band zu Gast in Deutschland und debütierte in Frankfurt. In einer reduzierten Ausgabe des 51. Deutschen Jazzfestivals Frankfurt präsentiert die hr-Bigband in der Alten Oper einen Abend mit dem Shooting Star unter den Jazzsängerinnen, Jazzmeia Horn (Foto). „Sounds of Finland“ heißt das gemeinschaftliche Festival mit dem hr-Sinfonieorchester, dessen „Artist in Residence“ Pekka Kuusisto und der hr-Bigband, zu dem letztere zwei Konzertabende beisteuert. Übrigens: Gerade wurde der Vertrag mit Jim McNeely als Chefdirigent der hr-Bigband für weitere zwei Jahre mit der Option auf ein zusätzliches Jahr verlängert. „Ich freue mich sehr über den neuen Vertrag als Chefdirigent der hr-Bigband, es wird meine zehnte Saison als Chefdirigent, in der ich sieben Projekte leiten werde, bei denen wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Jazz zelebrieren werden“, sagt Jim McNeely.
Schon Anfang März standen 95 Prozent des Programms. Da glaubte man nach den ersten Konzertabsagen der laufenden Saison und dem sukzessive verlängerten Shutdown, die Krise vielleicht sogar bis Sommer in den Griff bekommen und die neue Spielzeit im Herbst wie geplant angehen zu können. Um so schmerzvoller als man sich eingestehen musste, dass das nicht wirklich zu realisieren sein würde. Das Angebot im Herbst wurde schon ausgedünnt und möglichst viel ins Frühjahr 2021 geschaufelt. Trotzdem mussten sich der Sender die Frage gefallen lassen: Warum veröffentlicht ihr jetzt überhaupt ein Programm? Die dicke Jahresbroschüre gibt es erst mal nicht, sondern Vierteljahres-Programme, die aktualisierte Updates erlauben. Aber den unerschütterlichen Glauben ans Konzert und den gesellschaftlichen Austausch will man sich nicht nehmen lassen. Stötzler spricht von einem Ausdruck der Hoffnung, die sich auch als Haltung manifestiert.
In der Saison 2020/21 begegnet die hr-Bigband musikalischen Genres vom Bebop bis hin zur Neuen Musik, vom finnischen Tango bis zum Jazz-Rock von Chick Corea‘s „Return to Forever“. Künstler*innen wie Vincent Peirani, Melissa Aldana, Dhafer Youssef, Linda May Han Oh und Lizz Wright werden zu Gast sein. Einer wahren Legende des Jazz widmet die hr-Bigband zwei Konzerte: Miles Davis. Dieser war vor 60 Jahren erstmals mit seiner eigenen Band zu Gast in Deutschland und debütierte in Frankfurt. In einer reduzierten Ausgabe des 51. Deutschen Jazzfestivals Frankfurt präsentiert die hr-Bigband in der Alten Oper einen Abend mit dem Shooting Star unter den Jazzsängerinnen, Jazzmeia Horn (Foto). „Sounds of Finland“ heißt das gemeinschaftliche Festival mit dem hr-Sinfonieorchester, dessen „Artist in Residence“ Pekka Kuusisto und der hr-Bigband, zu dem letztere zwei Konzertabende beisteuert. Übrigens: Gerade wurde der Vertrag mit Jim McNeely als Chefdirigent der hr-Bigband für weitere zwei Jahre mit der Option auf ein zusätzliches Jahr verlängert. „Ich freue mich sehr über den neuen Vertrag als Chefdirigent der hr-Bigband, es wird meine zehnte Saison als Chefdirigent, in der ich sieben Projekte leiten werde, bei denen wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Jazz zelebrieren werden“, sagt Jim McNeely.
26. Juni 2020, 10.58 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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