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Der Dreikönigskeller als Hofwirtschaft

Besser als gar nichts

Normalerweise sind die Räume des Dreikönigskellers gut besucht. Im Moment muss der Club seine Aktivitäten coronabedingt nach draußen verlegen. Niko Collischonn erklärt im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT wie das geht.
JOURNAL FRANKFURT: Veranstaltungen im Dreikönigskeller leben vom Charme des Kellergewölbes und der räumlichen Enge zwischen Bar und Bühne. In Corona-Zeiten undenkbar. Wie geht der DKK damit um?
Niko Collischonn:
So sieht es momentan aus. Geöffnet haben wir am Freitag, Samstag und an Vorfeiertagen, sofern das Wetter mitspielt. Das ist immer noch besser als gar nichts. Derzeit gibt es den Dreikönigskeller nur unter freiem Himmel, weil es nach gegenwärtigem Informationsstand einfach sicherer ist. Die Getränkeausgabe findet am Fenster zum Hof des Kaminzimmers im Erdgeschoss statt.

Im Keller geht aber gar nichts ...
Unter Berücksichtigung der Abstandsregeln dürften sich im Keller nur etwa sechs Gäste gleichzeitig aufhalten. Der Hofbereich vor dem Keller bietet da mehr Fläche.

Und dann gibt es noch einen echten Bonus...
Ja, denn weiter besteht noch die Möglichkeit, die Freifläche auf der anderen Straßenseite zu nutzen. Dort habe ich noch ein paar Bänke und Tische aufgestellt. DJ-Veranstaltungen, Konzerte und geschlossene Gesellschaften können derzeit ja nicht stattfinden. Seit vielen Jahren hat der Keller von derartigen Veranstaltungen gelebt. Seit März konnten drei geschlossene Gesellschaften und einige sehr interessante Konzerte nicht stattfinden. Da fehlt einfach der Puffer für den Sommer. Zur „Hofwirtschaft“ kommen zwar Gäste, aber auf diesem Level reicht das leider nicht. Ich kann nur hoffen, dass das besser wird, wenn die Temperaturen steigen und sich das Angebot herumgesprochen hat.

Wegen der wechselvollen Geschichte des Kellers, dem Verkauf des Hauses durch den ehemaligen Clubgründer und die Übernahme durch eine Agentur konnte der letzte runde Geburtstag nicht gefeiert werden. Zuletzt hörte man aber von einer eher ungewöhnlichen Idee..
Ende vergangenen Jahres kam mir die Idee den dreiunddreißigsten Geburtstag zu veranstalten. Warum nicht mal eine Schnapszahl feiern? Vielleicht über einen Zeitraum von 33 Tagen oder gar Wochen gezielt Bands und DJs einladen, die den Keller über viele Jahre begleitet haben. Denn Mitte März 2016 ging es ja im Keller doch weiter. Damit hatte ich selbst nicht mehr gerechnet. Das erste Jahr war sehr schwerfällig und ich war mir nicht sicher, ob das lange gut geht. Ende September 2016 wäre eigentlich das dreißigjährige Jubiläum fällig gewesen, aber aufgrund der damaligen Situation war mir noch nicht nach feiern zumute. Selbst nach zwei Jahren wurde ich noch von überraschten Gästen angesprochen, dass es den Keller doch nicht mehr geben würde.

Wie kann das sein?
Die Färberstraße ist nicht wirklich in einer Lauflage. Dieser Ort ist schon immer darauf angewiesen gewesen, dass Gäste – warum auch immer – bereit sind, absichtlich einen Umweg in Kauf zu nehmen. Mittlerweile hat es sich wohl rumgesprochen, dass der Keller noch lebt. Kürzlich wurde ich von hr Info zur derzeitigen Situation des Kellers interviewt. Auf die Frage, was ich so längerfristig plane, habe ich das Jubiläum erstmalig öffentlich erwähnt. Aufgrund der gegebenen Situation kann ich zur Zeit leider nicht wirklich planen. Hoffentlich kommt da nicht noch eine zweite Pandemiewelle auf uns zu.
 
Fotogalerie:
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9. Juni 2020, 11.20 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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