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Ausstellung im Vitra-Showroom

Im 120-Sekunden-Takt

Wie sieht Heimat im Zeitalter der Globalisierung aus? Diese Frage haben sich fünf Architekturbüros und eine Designagentur gestellt und präsentieren ihre Installationen dazu nun im Vitra-Showroom.
120 Sekunden wartet man an der Ampel auf der Gutleutstraße vor dem Vitra-Showroom: Längst nicht genug Zeit, um sich die sechs Installationen in den Schaufenstern anzuschauen, stellt Werner D'Inka, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, am Mittwochabend bei der Eröffnung fest. Die Konsequenz daraus? Zu Fuß kommen, folgert er in seiner Laudatio. Es ist bereits die 8. "Ampelphase" – so werden die Ausstellungen von Vitra betitelt, die das Schweizer Unternehmen ungefährt alle zwei Jahre ausschreibt. Architekturbüros können den Showroom zu einem vorgegebenen Thema mit Installationen bespielen. Dieses Mal lautet der Titel der Ausstellung "Same same but different". Die sechs teilnehmenden Büros haben Positionen zum Thema Vertrautheit und Fremde in einer globalisierten Welt erarbeitet.

Da ist das zum Beispiel eine Wand aus gelben Stühlen. Das Architekturbüro RitterBauer Architekten will mit der Skulptur Grenzen"los" veranschaulichen, dass es eine Grundvoraussetzung für Integration ist, Mauern einzureißen. So löst sich diese Wand aus Stühlen zum Teil auf und geht in eine kreisförmige Anordnung über. Der Stuhlkreis als Zeichen für Integration, denn "wir können der Vereinigung entgegenwirken und uns abschotten und isolieren oder uns gemeinsam im Gespräch begegnen", so ein Sprecher des Büros. Im Anschluss an die Ausstellung werden die Stühle an den Verein Grenzenlos e.V. in Aschaffenburg gegeben. Dort sollen sie der gelebten Integration dienen indem sie die Bestuhlung eines integrativen Projekts bilden.

Die Designagentur Markgraph hingegen hat mehr mit dem Begriff der Heimat gespielt und eine interaktive Arbeit konzipiert. Eine überdimensionale Kuckucksuhr ist bestückt mit diversen Gegenständen, mit denen die Mitarbeiter des Büros jeweils ein Gefühl von Heimat verbinden. In der Mitte ist ein Bildschirm in dem man über einen QR-Code und die persönliche Kombination vorgegebener Symbole ein Heimatbild generieren lassen kann. Fast kaledeidoskopisch zeigt der Automat eine individualisierte Kurzfilm-Montage, die einerseits Heimatstereotypen aufgreift und andererseits damit zur Reflexion über deren Herkunft anregt.

Neben RitterBauer Architekten und dem Atelier Markgraph sind auch die Studios BilleBeyeScheid Architekten, msm meyer schmitz-morkramer, OBERMEYER Planen + Beraten und Rossmann + Partner Architekten mit interessanten Installationen beteiligt.

>> "Same same but different", 8. Ampelphase, 24. August - 13. September 2017, Vitra-Showroom, Gutleutstraße 89. Mehr Informationen unter www.ampelphase.com.
 
Fotogalerie:
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28. August 2017, 11.48 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
 
 
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