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Ausstellung: Städel Museum

Das Erbe des Gründers

Mit „Städels Erbe. Meisterzeichnungen aus der Sammlung des Stifters“ zeigt das Städel Museum zur Wiedereröffnung eine Auswahl von 95 Arbeiten aus der Sammlung des Museumsgründers.
„Das Städel Museum ist weltweit bekannt, doch über den Gründer, Johann Friedrich Städel, wissen wir nur wenig“, sagte Städel-Direktor Philipp Demandt am Montag in den Räumen der neuen Ausstellung „Städels Erbe. Meisterzeichnungen aus der Sammlung des Stifters“ (13. Mai bis 16. August). Das gilt jedoch nicht nur für den Frankfurter Kaufmann und Bankier als Person, sondern auch über ihn als Kunstsammler. Dies ist umso erstaunlicher, bedenkt man, dass das Vermächtnis seiner privaten Kunstsammlung das Fundament des Städel Museums ist. 1815, ein Jahr vor seinem Tod, vermachte Städel der nach ihm benannten Stiftung sein zentral gelegenes Haus am Rossmarkt, seine Kunst- und Büchersammlung sowie sein gesamtes Vermögen; in seinem Testament legte er fest, das „Städelsche Kunstinstitut“ stehe fortan den Frankfurter Bürgern als Museum und Kunstschule – der heutigen Städelschule – offen.

Bis in seine letzten Lebensjahre widmete sich Städel dem Aufbau seiner Zeichensammlung. Wann er mit dem Sammeln begann, ist bisher unbekannt; seit seiner frühen Jugend habe er eine „Liebhaberei mit Kunst“ gehegt, wie er selbst in seinem Testament schreibt. Neben Gemälden und Druckgrafiken hinterließ er auch mehr als 4600 Zeichnungen. Lange Zeit konnte nicht nachvollzogen werden, welche Zeichnungen des heutigen Museumsbestands tatsächlich aus Städels Sammlung stammen. Dem Städel Museum ist es nun gelungen, in einem mehrjährigen Forschungsprojekt die Sammlung des Gründers weitgehend zu rekonstruieren und rund 3000 Werke aus dem Museumsbestand zu identifizieren. Anhand einer kleinen Auswahl sollen Museumsbesucherinnen- und besuchern ein exemplarischer Eindruck der einstigen Zeichensammlung des Museumsgründers erhalten – mit teils nie zuvor veröffentlichten Werken. Insgesamt 95 dieser Zeichnungen präsentiert das Städel Museum in der neuen Schau. Es ist eine eher kleine, übersichtliche Ausstellung – besonders geeignet für all diejenigen, die es nicht lange mit einem Mund-Nasen-Schutz aushalten. Denn dieser ist nun Pflicht in den Museumsräumen.

Die Ordnung von Städels Sammlung erfolgte nach Herkunftsregionen, einer im 18. Jahrhundert ausgeprägten französischen Systematik, die die Kunst Europas nach sogenannten Schulen unterschied. Ebenso ist auch die Ausstellung aufgebaut. Das sprichwörtliche Herzstück der Ausstellung stellt dabei die italienische Schule dar; etwa 1300 Zeichnungen von italienischen Künstlern hatte Johann Friedrich Städel zusammengetragen. Darunter auch große Namen wie der Künstler Raffael. Von ihm hatte Johann Friedrich Städel mehr als zwanzig Zeichnungen in seiner Sammlung; heute gelten jedoch nur noch zwei davon als eigenhändig. Eine davon, die „Karyatide“ (1519/20), ist in der Ausstellung zu sehen. Den größten Anteil der rekonstruierten Zeichensammlung besaß allerdings die niederländische/flämische Schule mit 1500 Zeichnungen. Auch hier sind wieder große Namen in der Sammlung vertreten, allen voran Rembrandt (1606-1669). Die in der Ausstellung gezeigte Studie „Alter sitzender Mann (Der trunkene Lot)“ (1633) ist eine der seltenen signierten und datierten Zeichnungen Rembrandts aus der Zeit um 1630.

Die französische Schule ist mit 450 Arbeiten in Städels Sammlung vertreten, eine im Vergleich zu den italienischen und niederländischen Künstlern nur kleine und überschaubare Gruppe. Besonders prominent trat mit Jean-Jacques de Boissieu (1736-1832) die Landschaftsmalerei in den Mittelpunkt dieses Sammlungsbereiches. Den Großteil der deutschen Schule machten mit 950 Arbeiten Franz Kobell (1749-1822) und Friedrich Wilhelm Hirt (1721-1772) aus. Der Anteil anderer deutscher Künstler belief sich auf nicht einmal 300 Arbeiten, unter ihnen jedoch auch Albrecht Dürer (1471-1528), der mit mehreren Arbeiten in der Ausstellung zu sehen ist.
 
Fotogalerie:
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12. Mai 2020, 13.40 Uhr
Elena Zompi
 
 
 
 
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