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VKA-Tarifverhandlungen
Rund 4000 Ärzte streiken auf Römerberg
Tausende Ärztinnen und Ärzte haben sich im Rahmen eines bundesweiten Warnstreiks auf dem Römerberg versammelt. Gefordert werden vor allem mehr Respekt seitens der Arbeitgeber, freie Wochenenden und eine Gehaltseröhung.
Die Masse an Menschen leuchtete in orange am Donnerstag auf dem Römerberg: Rund 4000 Ärztinnen und Ärzte aus Frankfurt und anderen Städten haben sich am Nachmittag dort versammelt, um zu streiken. Aufgerufen zum Warnstreik hat der Marburger Bund. Er fordert für die 5500 Ärzte eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat. Ebenfalls gefordert werden ein gesicherter Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten.
Auf der Bühne vor dem Römerberg macht die Erste Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, deutlich, dass Ärztinnen und Ärzte etwa nicht noch mehr am Wochenende arbeiten wollen als ohnehin schon. Darauf folgt ein lautes: „Nicht mit uns!“, das sich während der gesamten Kundgebung wiederholt. „Wer sagt Weiterbildung müsse in der Freizeit stattfinden, dem sagen wir: Nicht mit uns!“, so Johna. Auch kritisierte sie, das Wegbleiben eines Inflationsausgleiches oder die Tatsache, dass viele Ärztinnen und Ärzte immer mehr Patienten in noch kürzerer Zeit behandeln müssen. Sie fordert menschlichere Bedingungen und betont, dass die „ärztliche Identität nicht verhandelbar“ sei.
Darüber hinaus kritisiert Susanne Johna die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für ihre Resistenz in den Verhandlungen mit dem Marburger Bund. Die VKA habe die Forderungen des Bundes als „völlig überzogen“ und „unrealistisch“ bezeichnet. Dem hat Johna entgegnende Worte parat: „Unsere Forderungen nach einer Begrenzung von Diensten und mehr Planungssicherheit sind nicht unrealistisch – ihre Erfüllung ist elementare Voraussetzung für gute Arbeitsbedingungen, wie sie Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken erwarten können.“
Andreas Botzlar, der zweite Vorsitzende des Marburger Bundes, fordert bei der Kundgebung vor allem Respekt von den Arbeitgebern ein. Es sei nicht in Ordnung, „die Geduld der Ärztinnen und Ärzte weiter zu strapazieren“. „Dieses unwürdige Spielen auf Zeit unter Ausnutzung der hohen Arbeitsethik unserer Mitglieder muss endlich ein Ende haben. Die Ärztinnen und Ärzte arbeiten seit Beginn der Corona-Pandemie bis zum Anschlag und haben mehr Respekt verdient“, so Botzlar.
Auch die Ärztinnen und Ärzte, die sich zum Protest versammelt haben, vertreten die Forderungen bestimmt. Auf den selbstgemachten Schildern stehen Sätze wie: „Müde Ärzte machen Fehler“ oder „Auch Ärzt:innen haben das Recht auf planbare Freizeit“. „Es kann nicht sein, dass man morgens um 3 Uhr zum Dienst geweckt wird, und das auch noch an einem Sonntag“, sagt einer der anwesenden Ärzte. „Über das finanzielle will ich nicht meckern, es ist vor allem die Dienstbelastung, die mir und meinen Kollegen zu schaffen macht. Wir arbeiten ständig am Wochenende, machen Überstunden und uns wird dafür nicht gerecht entgegengekommen“, fügt ein anderer Streikender hinzu.
Auf der Bühne vor dem Römerberg macht die Erste Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, deutlich, dass Ärztinnen und Ärzte etwa nicht noch mehr am Wochenende arbeiten wollen als ohnehin schon. Darauf folgt ein lautes: „Nicht mit uns!“, das sich während der gesamten Kundgebung wiederholt. „Wer sagt Weiterbildung müsse in der Freizeit stattfinden, dem sagen wir: Nicht mit uns!“, so Johna. Auch kritisierte sie, das Wegbleiben eines Inflationsausgleiches oder die Tatsache, dass viele Ärztinnen und Ärzte immer mehr Patienten in noch kürzerer Zeit behandeln müssen. Sie fordert menschlichere Bedingungen und betont, dass die „ärztliche Identität nicht verhandelbar“ sei.
Darüber hinaus kritisiert Susanne Johna die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) für ihre Resistenz in den Verhandlungen mit dem Marburger Bund. Die VKA habe die Forderungen des Bundes als „völlig überzogen“ und „unrealistisch“ bezeichnet. Dem hat Johna entgegnende Worte parat: „Unsere Forderungen nach einer Begrenzung von Diensten und mehr Planungssicherheit sind nicht unrealistisch – ihre Erfüllung ist elementare Voraussetzung für gute Arbeitsbedingungen, wie sie Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken erwarten können.“
Andreas Botzlar, der zweite Vorsitzende des Marburger Bundes, fordert bei der Kundgebung vor allem Respekt von den Arbeitgebern ein. Es sei nicht in Ordnung, „die Geduld der Ärztinnen und Ärzte weiter zu strapazieren“. „Dieses unwürdige Spielen auf Zeit unter Ausnutzung der hohen Arbeitsethik unserer Mitglieder muss endlich ein Ende haben. Die Ärztinnen und Ärzte arbeiten seit Beginn der Corona-Pandemie bis zum Anschlag und haben mehr Respekt verdient“, so Botzlar.
Auch die Ärztinnen und Ärzte, die sich zum Protest versammelt haben, vertreten die Forderungen bestimmt. Auf den selbstgemachten Schildern stehen Sätze wie: „Müde Ärzte machen Fehler“ oder „Auch Ärzt:innen haben das Recht auf planbare Freizeit“. „Es kann nicht sein, dass man morgens um 3 Uhr zum Dienst geweckt wird, und das auch noch an einem Sonntag“, sagt einer der anwesenden Ärzte. „Über das finanzielle will ich nicht meckern, es ist vor allem die Dienstbelastung, die mir und meinen Kollegen zu schaffen macht. Wir arbeiten ständig am Wochenende, machen Überstunden und uns wird dafür nicht gerecht entgegengekommen“, fügt ein anderer Streikender hinzu.
1. April 2022, 12.41 Uhr
sfk
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