Am Samstag demonstrierten Menschen für mehr bezahlbaren Wohnraum. Die teilnehmenden Initiativen kritisierten, dass die Wohnungspolitik die Mehrheit ausgrenze. Die Demonstration verlief friedlich.
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Die Demonstration am Samstag stand unter dem Motto "Wohn_Raum für Alle. Solidarisches Miteinander statt Ausgrenzung und Verdrängung" und setzte sich für einen grundlegenden Wandel in der städtischen Wohnungspolitik ein. Die Veranstalter stellten am Freitag 50 kleine Papphäuser auf dem Römer auf, um auf den Leerstand und die kommende Demo hinzuweisen. Laut Pressemitteilung der Veranstalter gingen rund 1000 Teilnehmer für mehr bezahlbaren Wohnraum auf die Straße. Der Demonstrationszug sei mit mehreren Zwischenkundgebungen vom Frankfurter Hauptbahnhof über die Hauptwache zur Bockenheimer Warte gezogen. Die Demonstrationsteilnehmer forderten, dass alle Menschen unabhängig von Einkommen, Herkunft und Aufenthaltstitel in Frankfurt wohnen können. Die Ziele wurden durch Sprechchöre wie „Wem gehört die Stadt? Uns gehört die Stadt“ und „Bleiberecht überall“ betont. Die Teilnehmer kritisierten, dass sich die Politik und Stadtentwicklung an einer möglichst profitablen Nutzung städtischen Raums orientiere. Die Demonstration verlief friedlich.
„Wieso fallen tausende Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung und zwingen viele Mieter dazu, sich neuen Wohnraum zu suchen? 49 Prozent der Haushalte in Frankfurt haben so niedrige Einkommen, dass sie ein Anrecht auf eine Sozialwohnung haben - das sind um die 350.000 Menschen“, sagt Tina Büchner von der Initiative „Eine Stadt für alle! Wem gehört die ABG?“. „Wohnraum darf keine Ware sein. Wohnraum muss grundsätzlich allen Menschen in günstiger und würdiger Form zur Verfügung stehen,“ sagt Büchner. Auch ein Haus für das Flüchtlingsprojekt "Project Shelter" wurde gefordert. Zurzeit können die Mitglieder ein Bistro in Bornheim nutzen. Doch seit langem schon fordern sie ein selbstverwaltetes Haus für das Projekt. Auch der Förderverein Roma forderte auf der Demo Hilfe von der Stadt bei der Suche nach einem Wohnhaus. Die Antifa United Frankfurt rief einen Aktionsmonat unter dem Motto "Make Racists Afraid Again" aus mit einer abschließenden Demonstration am 25. Februar in Frankfurt. Auch der Stadtverordnete Michael Müller von der Linke nahm an der Demonstration teil: