„Wohn_Raum für Alle“

Stadtpolitische Initiativen gegen Leerstand und Obdachlosigkeit

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Letzte Woche nutzen stadtpolitische Initiativen die Stadtverordnetenversammlung, um auf Missstände am Frankfurter Wohnungsmarkt aufmerksam zu machen – und auf die Demo „Wohn_Raum für Alle“ am Samstag.

Max Gerten /

Anlässlich der Stadtverordnetenversammlung stellten am vergangenen Donnerstag verschiedene stadtpolitische Initiativen mehr als 50 kleine bunte Häuser auf dem Römer auf. Einerseits, um auf die Demonstration „Wohn_Raum für Alle – Solidarisches Miteinander statt Ausgrenzung und Verdrängung!“ im hinzuweisen, die am morgigen Samstag stattfindet. Andererseits sollen die Papp-Häuser den Leerstand in Frankfurt symbolisieren. „Die städtische Wohnungsnot ist unserer Meinung nach der gesellschaftliche Skandal in dieser Stadt. Die Tatsache, dass in so einer reichen Stadt mit massivem Leerstand vermehrt Menschen unter Brücken und in der B-Ebene der Hauptwache schlafen müssen, ist nur die Spitze dieses Skandals“, sagt Tina Büchner von der Initiative „Eine Stadt für alle! Wem gehört die ABG?“

Die Konsequenz für viele stadtpolitischen Initiativen: Den politisch Verantwortlichen und der Immobilienwirtschaft auf die Füße treten. Das soll bei der Demonstration „Wohn_Raum für Alle“ am 4. Februar stattfinden. „Durch die Obdachlosigkeit werden bereits auf dem Wohnungsmarkt diskriminierte Personen weiter ausgegrenzt und zunehmend angreifbar“, betont die Gruppe von Project Shelter, dessen Bistro im Dezember Ziel eines rassistischen Angriffs wurde. Auch die Brandstiftung an einer Schlafstätte von Roma oder jüngst die Attacke auf eine obdachlose Person in der B-Ebene machten die Gefahren deutlich. Daher die Forderung von Project Shelter: „Statt Menschen dieser Gefahr auszusetzen, sollten leerstehende Häuser endlich nutzbar gemacht werden!“ Zahlreiche Initiativen riefen deshalb zur Demonstration auf, die am Hauptbahnhof startete.

Bei der Demo sollte es auch darum gehen, die zunehmende Gentrifizierung sowie Abschiebungen vom Frankfurter Flughafen kritisch zu hinterfragen. Die beteiligten Gruppen wollen diese nicht hinnehmen, wie sie in ihrem Demonstrationsaufruf klarstellen: „Es gibt zahlreiche Ideen und Alternativen, wie wir alle gemeinsam in einer Stadt leben können und wo jede(r) ohne Angst verschieden sein kann. Eine Stadt, die mehr ist als ihr ständiges Streben nach Verwertung und Profit.“ Denn bezahlbarer Wohnraum werde in Frankfurt seit Jahren aufgrund stetig steigender Mieten immer knapper, besonders für Menschen ohne oder mit geringem Einkommen oder unsicherem Aufenthaltsstatus.


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