Der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel schreitet voran: Am Montag können die ersten 2,5 Kilometer in Betrieb genommen werden. Die finale Strecke soll Ende 2023 fertig gestellt werden.
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Seit 2018 laufen die Bauarbeiten an den neuen S-Bahn-Gleisen zwischen Frankfurt und Bad Vilbel, nun konnte ein erster Teilabschnitt fertig gestellt werden: Ab kommender Woche fahren die Züge auf dem zweieinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen Eschersheim und Frankfurt West erstmals auf einem neuen, zusätzlichen Gleis. Dies ist jedoch nur ein erster Schritt; geplant ist, auf der gesamten Strecke den aktuell zweigleisig verlaufenden Streckenverkehr auf vier Gleise auszubauen. Dafür müssen rund 26 Kilometer Schienen neu verlegt werden.
Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann nun das erste der beiden alten Gleise außer Betrieb genommen und umgebaut werden. Dadurch entstehe Platz für den neuen S-Bahn-Haltepunkt Frankfurt-Ginnheim. Parallel dazu soll mit dem Bau des vierten und letzten Gleises begonnen werden. Grund für den Ausbau in solchen Teilstrecken seien laut Deutscher Bahn die beengten Platzverhältnisse entlang der Bahnstrecke. Darüber hinaus wolle man den laufenden Bahnbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigen. Die Strecke werde weiterhin täglich von rund 300 Zügen befahren, lediglich Streckensperrungen an den Sommerferienwochenenden seien notwendig gewesen. In den kommenden Wochen wolle man nun mit dem Bau von Stützwänden in Eschersheim beginnen. Darüber hinaus sollen die Bahndämme in Bad Vilbel und Ginnheim verbreitert werden.
Der Spatenstich für das Großprojekt erfolgte im Dezember 2018. Die Fertigstellung des Ausbaus ist für Ende 2023 geplant. Die finale Inbetriebnahme sei ein „wichtiger Baustein“ der Verkehrswende in Hessen, so Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Energie. „Die Inbetriebnahme dieses ersten neuen Gleisabschnitts auf der S6 zeigt: Hier im Ballungsraum Frankfurt kommen wir weiter voran mit dem Ausbau der umwelt- und klimafreundlichen Mobilität.“ Neben dem ökologischen Aspekt könne die Strecke dadurch künftig entlastet werden. Getrennt von den Fernverkehrs- und Regionalzüge werde die S-Bahn dann nicht nur pünktlicher, sondern auch in einem regelmäßigen 15-Minuten-Takt fahren. Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) ergänzte: „Damit findet eine jahrzehntelange Auseinandersetzung ihren Abschluss. Nach dem Ausbau werden wir die dringend notwendigen zusätzlichen Züge zwischen Mittelhessen bzw. der Wetterau und Frankfurt einsetzen können.“