Das Polizeipräsidium Frankfurt stellte am Freitagmorgen die Verkehrsunfallstatistik 2016 vor, zog positive Bilanzen und stellte auch negative Trends fest. Unter anderem, dass Fahrradfahrer und Fußgänger tendenziell höherer Gefahr ausgesetzt sind als Autofahrer.
Sadaf Sharaf /
Was man schon früh als Kind gelernt hat, wird heute gerne mal eben vernachlässigt: der Helm. Ob auf dem Fahrrad oder dem Motorrad, der Helm ist ein Muss und rettet in gefährlichen Situationen im Verkehr das Leben. Das Polizeipräsidium Frankfurt betonte bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik vor allem die Wichtigkeit der Schutzausrüstung, die man beim Motorrad- und Fahrradfahren tragen muss. Der Radverkehrsanteil in Frankfurt soll nämlich immer weiter steigen. Zurzeit liegt er bei 13-14 Prozent, für das Jahr 2020 sind 20 Prozent angestrebt. Umso vorsichtiger sollte der Radfahrer sein: Bei insgesamt 1.173 Gesamtunfällen kamen 2016 drei Radfahrer ums Leben, 41 verunfallten unter Alkoholeinfluss oder dem Einfluss berauschender Mittel.
Auch als Fußgänger sollte man wachsam durch die Straßen laufen. Die Anzahl der getöteten Fußgänger ist von 3 auf 6 gestiegen. Insgesamt gab es 9,2 Prozent mehr verunglückte Fußgänger als 2015. Laut Polizeidirektor Tim Heinen sei man als Fußgänger und Radfahrer gefahrengeneigter unterwegs. Einen Rückgang gebe es immerhin bei den Unfällen mit Lastkraftwagen. Hier sei die Anzahl der Verunglückten immerhin um 15 Prozent gesunken.
In einem anderen Bereich ist allerdings eine negative Entwicklung festzustellen. „Hier setzt sich ein trauriger Trend fort“, sagt Heinen und spricht damit das sensible Thema verunglückte Kinder an. Waren es im Jahre 2015 204 Gesamtunfälle, an denen Kinder beteiligt waren, stieg die Zahl in 2016 auf 223. Zu bemerken ist, dass 76 Kinder als Mitfahrer in Unfälle verwickelt waren. Die Kinder waren entweder nicht richtig oder gar nicht angeschnallt, oder die Gurte wurden nicht richtig verschlossen.
Die Hauptunfallursachen für Verkehrsunfälle generell seien die Missachtung der Vorfahrt- und Vorrangregeln. Vor allem der geringe Abstand zu den Verkehrsteilnehmern sei essentiell, um ein sicheres Fahren zu ermöglichen. Das Befahren der Autobahnen sei auch nicht mehr so sicher, wie angenommen. Insgesamt um 22.6 Prozent seien die Gesamtunfallzahlen auf Autobahnen gestiegen. Grund dafür: Die Baustellen, darunter die auf der A66 zwischen der Anschlussstelle Eschborn und Zeilsheim, und die zwischen der Anschlussstelle Zeilsheim und Hattersheim.
Unter den Unfallbeteiligten ist die Zahl der jungen Fahrer deutlich angestiegen. Denn die 18-24 Jährigen haben mit 663 Gesamtunfällen einen Anstieg um 12,3 Prozent verursacht. Um gegen Verkehrsunfälle vorzugehen, möchte die Polizei mehr Kontrollen durchführen. Dabei werden die Fahrer auf Drogen, Alkohol, Geschwindigkeit und Abstand kontrolliert. Künftig sollen damit unter anderem Geschwindigkeitsüberschreitungen wie 123 km/h in einer 30er Zone oder 160 km/h in einer 50er Zone vermieden werden.