Jeder, der in Frankfurts Busse oder Bahnen steigt, kennt ihre Stimme, täglichen Fahrgästen ist sie besonders vertraut: Ingrid ist seit 40 Jahren die Stimme des Frankfurter Nahverkehrs. Nun soll sie von einer Computerstimme abgelöst werden.
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Auf Youtube gibt es sogar Videos, in denen man den Ansagen von Ingrid lauschen kann: Dann sagt sie an, in welche Linien man am Willy-Brandt-Platz steigen kann oder an der Konstablerwache. Zuerst auf Deutsch, dann auf Englisch. "Please mind the step between the train and the platform." Doch nun geht Ingrid Metz-Neun in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin ist nicht aus Fleisch und Blut: In Zukunft soll in den Bussen und Bahnen eine synthetische Computer-Stimme zu hören sein. Sie trägt den Namen Petra. Im Laufe der nächsten Monate sollen, beginnend bei den Bussen, die Ansagen auf Petra umgestellt werden. Davon sind rund 600 Fahrzeuge betroffen.
Zwar werde Ingrid der traffiQ fehlen, lässt die Verkehrsgesellschaft in einer offiziellen Stellungnahme wissen, und Petra könne nicht mit der menschlichen Note mithalten, doch bringe die synthetische Dame einige Vorteile mit sich. Einerseits ziehe sich Ingrid langsam in den Ruhestand zurück, andererseits sei Petra mit dem Aufbau eines neuen Leitsystems und der Ausstattung der Busse und Bahnen mit neuen Bordrechnern kompatibler. Petra würde Änderungen von Haltestellennamen oder Umsteigebeziehungen zum Beispiel schneller umsetzen können. Bisher habe ein Produktionsprozess und die technische Ausstattung bis zu drei Monate gedauert. Künftig sollen nur noch wenige Tage reichen.
Die Umstellungsphase soll voraussichtlich bis Mitte 2017 dauern. TraffiQ und die VGF entschuldigen sich bereits im Vorfeld bei ihren Fahrgästen und bitten sie um Geduld und Nachsicht. Die Gesellschaften rechnen mit Startschwierigkeiten.