Tunneleröffnung im Europaviertel

Bauwerk ab sofort für den Autoverkehr freigegeben

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Nach knapp zweijähriger Bauzeit ist am Freitagvormittag der Tunnel Europagarten im Europaviertel eröffnet worden. Mit dem knapp 400 Meter langen Tunnel verläuft die Europa-Allee nun durchgehend vom Güterplatz bis zum Römerhof.

Max Gerten /

Der Tunnel Europagarten ist für den Autoverkehr freigegeben. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD), Michaela Kraft, Leiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung, sowie Thaddäus Zajac, Geschäftsführer der Aurelis Estate GmbH, eröffneten am Freitag das Bauwerk. Dabei fuhren die Anwesenden gemeinsam in einem Oldtimer-Bus der VGF vom Westportal (unter dem Tel-Aviv-Platz) stadteinwärts Richtung Ostportal.

Qualitätssteigerung des neuen Viertels
„Mit dem Tunnel unter dem Europagarten können wir den Anwohnern und Besuchern des Europaviertels ein wichtiges Element zur lückenlosen Verkehrsschließung bereitstellen“, sagt Oesterling. Dadurch werde die Qualität des gesamten Quartiers enorm gesteigert. Der Europagarten soll nächstes Jahr fertiggestellt werden. Das Grünflächenamt hat bereits die Arbeit aufgenommen. Doch noch „ist der Europagarten eine Schlammwüste“, so der Verkehrsdezernent.

Michaela Kraft erläuterte: „Durch die Inbetriebnahme des Tunnels kann der Verkehr nun fließen, die Zeit der Schleichwege über Nebenstraßen ist vorbei.“ Der Tunnel Europagarten verbindet die schon länger fertiggestellten Teile der Europa-Allee nun durchgehend vom Güterplatz bis zur Straße am Römerhof. Damit verschwindet der Durchgangsverkehr von der Pariser Straße. Die zwei äußeren, jeweils einspurigen Röhren des Tunnels sind für den PKW- und LKW-Verkehr vorgesehen. Durch die mittlere, noch zugemauerte Röhre soll ab 2022 die U5 fahren. Der Ausbau der künftigen Stadtbahntrasse durch den Tunnel Europagarten soll Anfang 2020 erfolgen.

Das Bauprojekt bleibt wohl unter den veranschlagten Kosten
Aurelis hat das gesamte Gebiet Europaviertel West entwickelt, in dem sich der Tunnel Europagarten befindet. Die Arbeiten am Tunnel dauerten rund 23 Monate und wurden unter gemeinsamer Projektleitung vom Amt für Straßenbau und Erschließung der Stadt Frankfurt am Main und der Aurelis durchgeführt. „Durch die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten lagen wir in allen Bauphasen im Kosten- und Zeitplan“, so Zajac. Oesterling geht sogar davon aus, dass die für das Bauprojekt veranschlagten 36 Millionen Euro unterschritten werden.

Von Blauwalen und Eidechsen
Für den Bau des neuen Tunnels wurden rund 99.000 Kubikmeter Boden ausgehoben. „Das sind etwa 7.600 LKW-Ladungen“, veranschaulicht Kraft. Zudem seien 6.300 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut worden, was in etwa mit dem Gewicht von 42 ausgewachsenen Blauwalen vergleichbar sei.
Um in der Tierwelt zu bleiben: Während des Baus mussten einige Eidechsen-Familien umgesiedelt werden. Als Reminiszenz an sie wurden die Seiten der Zufahrtsrampen grün gestaltet. Wenn es sich vor dem Tunnel mal staut, können Eidechsen gesucht werden: An jeweils einer Zufahrt hat sich eine (gemalte) Eidechse versteckt. Verkehrsdezernenten Oesterling wurden sie gezeigt - er wollte allerdings nicht verraten wo: „Das ist wohl das Privileg eines Dezernenten.“


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