Ab dem 1. September sollen am bislang gesperrten Mainkai wieder Autos fahren dürfen. Die Initiative Mainkai für Alle wehrt sich gegen dieses Vorhaben und ruft alle Frankfurterinnen und Frankfurter zu einer symbolischen Besetzung des betroffenen Abschnitts auf.
rom/red /
Seit bald einem Jahr ist das nördliche Mainufer zwischen Untermainkai und Alter Brücke für Autos gesperrt. Mindestens ebenso lange wird bereits darüber diskutiert, ob diese Maßnahme nun gut oder doch eher ganz fürchterlich ist. Die Meinungen waren und sind wie so oft gespalten, letztendlich konnten sich die Kritiker durchsetzen. Ab dem 1. September dürfen motorisierte Vehikel wieder entlang des Mainkais fahren. Die Diskussion ist damit allerdings noch lange nicht beendet. Die Initiative Mainkai für Alle hat für diesen Sonntag eine symbolische Besetzung des betroffenen Bereichs angekündigt, um sich, so die Veranstalter, „für eine dauerhaft autofreie Gestaltung des Mainkais einzusetzen.“
Die Initiative Mainkai für Alle lässt sich davon nicht beeindrucken; von 12 bis 18 Uhr will sie sich am Sonntag „ihren Mainkai aneignen“ und mit zahlreichen Prorammpunkten Möglichkeiten der autofreien Zone aufzeigen. Studierende der TU-Darmstadt werden Entwürfe für eine autofreie Gestaltung des Mainkais präsentieren, außerdem soll es diverse Aktionen und Workshops, Theater, Musik sowie kurze Reden reden geben. Am Eisernen Steg wird es werden die Veranstalter eine Bühne aufbauen. „Wenn unsere kommunalen Volksvertreter weiterhin nichts tun – und genau das tun sie gerade“, so die Initiative, „werden ab 1. September wieder PKW und LKW durchs Frankfurter Wohnzimmer rollen. Dagegen gehen die Frankfurter jetzt auf die Straße – und wenn es sein muss, besetzen sie sie sogar.“
Das Programm am Sonntag, 16. August 2020*
Besetzung des Mainkais (16:00 Uhr) Für 16:00 Uhr ist die symbolische Besetzung des Mainkais geplant. Frankfurter Bürger sind aufgerufen, sich ihr Mainufer anzueignen und sich mit mitgebrachten Sitzgelegenheiten mitten auf der Fahrbahn niederzulassen.
Entwurfspräsentation durch Studierende der TU Darmstadt (14:00 bis 16:00 Uhr) Stadtentwicklung braucht Fantasie – wir haben sie: In einer Forschungskooperation zwischen der Stadt Frankfurt und Forschungsgruppe „Urban Health Games“ der TU Darmstadt befassen sich angehende ArchitektInnen und StadtplanerInnen mit der Entwicklung vielfältig nutzbarer, barrierefrei zugänglicher und klimaangepasster Stadträume. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Entwürfe für eine Neugestaltung des nördlichen Mainufers entwickelt, die am Sonntag präsentiert und diskutiert werden.
Pop-Up-Garten & Workshop (12:00 bis 16:00 Uhr) Stadtbegrünung zum Mitmachen: Am Mainkai entsteht ein Pop-up-Garten, für den mobile Hochbeete gebaut und bepflanzt werden. Interessierte können spontan am Bauworkshop teilnehmen.
Tactical Urbanism Workshop Im Rahmen ihres Sustainability Action Lab organisiert die Strothoff International School einen spannenden Workshop für Schüler. Gemeinsam wird die Sperrung des Mainkais diskutiert und an Strategien für eine lebenswerte und nachhaltige Stadtgestaltung gearbeitet.
Aktion zur Petition „Autofreier Mainkai“ Fast 10.000 Bürger haben schon für einen autofreien Mainkai abgestimmt. Mit einer spektakulären Aktion werden diese Stimmen sichtbar gemacht – und es wird natürlich für weitere geworben.
Bühnenprogramm (16:30 bis ca. 18:00) • Redebeiträge u. a. VCD, Drei Eins Stadt Freiraum Architektur, Greenpeace, Fridays for Future, Bürger*Innen-Initiative MAINKAI FÜR ALLE. • Kulturelle Beiträge u. a. mit den Clowns vom Klappcouch Clown Ensemble und musikalischer Ausklang mit Fred Lohr von der Freien Musikschule Gutleut. Alle FrankfurterInnen sind herzlich eingeladen gemeinsam zu musizieren.
*(für den Inhalt und die Richtigkeit der Programmpunkte übernimmt die Redaktion des JOURNAL FRANKFURT keine Haftung)