Das Institut für vergleichende Irrelevanz wurde einst von der Polizei geräumt. Vier Jahre später steht es bei Immoscout als "Stück Frankfurter Geschichte" zum Verkauf. Und dann wäre da noch das Opernplatz-Living.
Die Geschichte des Gebäudes wird dabei nicht verheimlicht. Im Gegenteil: "Diese zum Verkauf stehende Immobilie hat ein Stück Frankfurter Geschichte geschrieben und wartet auf Sie und eine neuzeitliche Nutzung. Das Gebäude diente als Heimstätte für Kultur- und Bildungsveranstaltungen des 'Instituts für vergleichende Irrelevanz'", heißt es im Angebot. Und weiter: "Gerne stellen wir Ihnen dieses spannungsreiche Objekt in einem persönlichen Termin vor und begleiten Sie durch ein Stück Zeitgeschehen." Angeboten wird das Gebäude nun von der apollo living GmbH.
Es ist nicht das einzige Stück Verkaufslyrik, das uns ein wenig sprachlos macht. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die damals eilig durchgesetzte Räumung einen Leerstand des denkmalgeschützten Hauses von über vier Jahren fabrizierte. Durchs Westend hindurch Richtung Alte Oper findet sich ebenfalls ein interessantes Objekt, das unter dem Namen Opernplatz-Living vermarktet wird. Das liest sich dann so: "Wenn eine außergewöhnliche Lage, erlesene Architektur, ein minuziös durchdachtes Konzept und kompromissloses Bestehen auf Exzellenz zusammenkommen, entsteht ein besonderer Ort. Ein Ort für Menschen und Unternehmen, die auf ihrem Gebiet tonangebend sind – weil sie nach dem Besten streben und es erreichen. Ein Ort, an dem sich ihr besonderes Attribut manifestiert: absolute Souveränität." In dem Gebäude sollen sich Kosmopoliten zuhause fühlen. "Am Opernplatz XIV leben Sie ganz selbstverständlich im Mittelpunkt eines urbanen Universums, das Ihnen reichhaltige Lebensqualität bietet. Vis-à-vis liegt würdevoll die Alte Oper, bekannt für exzellente Konzerte und brillante Bälle." Wie wundervoll. Den Spa des Luxushotels dürfen die künftigen Bewohner übrigens auch nutzen. Oh, und die Tiefgarage ist videoüberwacht. Sicher ist sicher.